Haferflocken für Babys
Alles, was Du wissen musst
Es gibt wenig Lebensmittel, die so unumstritten gesund und geeignet für Babys sind wie Haferflocken – und zwar von Anfang an. Wenn Du mehr darüber lesen möchtest, erfährst Du hier alles über Haferflocken, Hafermilch und Müsli für Babys.
Ab wann sind Haferflocken für Babys erlaubt?
Babys dürfen Haferflocken essen, sobald sie mit fester Nahrung starten – egal, wann das ist. Wenn Du wartest, bis Dein Baby alle Beikostreifezeichen erfüllt, ist das meist mit 6 Monaten oder später. Die WHO empfiehlt ebenfalls, die ersten sechs Monate voll zu stillen, das heißt nichts außer Milch zu füttern. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt, zwischen dem 5. und 7. Monat mit dem Füttern von Brei zu beginnen. Auch für die Babys, die Brei bekommen, eignen sich Haferflocken, sobald sie etwas stückigeren Brei bekommen – oder Haferschmelzflocken ab Beikoststart.
>> Babygerechte Rezepte mit Haferflocken
Womit Müsli für Babys machen?
Ob Du für Dein Kind feine oder kernige Haferflocken nimmst, ist erst einmal egal. Nimm am besten die Sorte, die auch euch am besten schmeckt, denn so müsst ihr nicht zwei offene Packungen im Haus haben. Viel wichtiger finde ich die Qualität des Hafers. Wenn es Dir finanziell möglich ist, würde ich in der Ernährung von Kindern möglichst häufig auf Bio-Produkte zurückgreifen, so auch bei den Haferflocken. Früher war der Gang in den Bioladen ja purer Luxus, aber heute gibt es auch ein „Discounter-Bio“. Die Richtlinien sind hier nicht ganz so streng wie z.B. bei Demeter-Produkten. Aber besser als konventionell angebaute Lebensmittel sind sie allemal.
Wusstest Du, dass Du mit einem Flocker Haferflocken auch selber machen kannst? Wir nutzen dazu die elektrische Flockenpresse „Flocman“ der Firma KoMo, aber es gibt auch wesentlich günstigere Handpressen. Der Vorteil dabei ist, dass das ganze Korn inklusive ballaststoff- und vitaminreicher Hülle und den wertvollen Ölen aus dem Keimling im inneren des Kerns verwertet werden. Im Gegensatz zu Haferflocken aus der Tüte sind sie also noch gesünder. Denn bei der industriellen Verarbeitung von Hafer zu Haferflocken müssen verschiedene Verfahren angewandt werden, um die Flocken haltbar zu machen. Ansonsten würden sie, genau wie Mehl, nach etwa 6 Wochen ranzig werden.
Natürlich wollen die wenigsten Eltern ihren Babys die Haferflocken pur, also trocken anbieten. Viele Menschen essen Haferflocken oder Müsli mit Kuhmilch.
Kuhmilch ist allerdings aus verschiedenen Gründen bei Säuglingen als Nahrungsmittel umstritten. Als Alternative eignet sich darum Pflanzenmilch wie Hafermilch, Reismilch oder Sojamilch. Wenn Du die Haferflocken mit einer Flüssigkeit zu Müslibrei verrührst, kannst Du natürlich weitere Zutaten hinzufügen. Leinsamen oder gemahlene Erdmandeln zum Beispiel. Achte aber darauf, dass das Müsli zunächst keine ganzen Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder Nüsse enthält. Denn ohne Zähne kann Dein Baby diese nicht zerkleinern.
100 Müsli Zutaten: Was kann man alles ins Müsli machen?
Ab wann dürfen Babys Porridge essen?
Sehr bekömmlich und einfacher zu greifen oder füttern sind Haferflocken als Porridge. Das sind gekochte Haferflocken oder Haferschrot. Die deutsche Bezeichnung lautet Haferbrei oder Hafergrütze. Durch den Kochvorgang bekommen die Haferflocken eine weiche, breiige und etwas klebrige Konsistenz. Porridge dürfen Babys ebenfalls ab Beikostreife essen.
Ab wann dürfen Babys Hafermilch trinken?
Ab wann Du Deinem Baby Hafermilch als Getränk anbieten möchtest, musst Du selbst entscheiden. Die Inhaltsstoffe sind absolut ungefährlich und Kinder mögen Hafermilch gerne, weil sie sehr süß schmeckt. Sei Dir bewusst, dass Babys anfangs am besten Wasser oder ungesüßten Tee trinken sollten. Denn so gewöhnen sie sich daran, diese als Durstlöscher zu wählen anstatt Getränke mit Geschmack. Dasselbe gilt für Säfte und Saftschorlen, die zusätzlich zum Fruchtzucker noch Säure enthalten. Beides kann den Zähnen schaden.
Darum ist Hafer so gesund
Im Vergleich zu Weizen enthält Hafer viel mehr gesunde Mineralstoffe und Vitamine. Denn Weizen wurde so gezüchtet, dass möglichst viel Stärke enthalten ist, um einen lieblichen Geschmack und hohen Ertrag zu gewährleisten. Klebereiweiß ist in Hafersorten zwar enthalten, aber in geringerem Umfang und von anderer Struktur. Dadurch ist Hafer leicht verdaulich.
Außerdem enthält Hafer:
- B-Vitamine wie Folsäure und Biotin
- Vitamine E
- Vitamin K
- Eisen
- Phosphor
- Kalium
- Kalzium
- Kupfer
- Selen
- Mangan
- Jod
- Aminosäuren
- Ballaststoffe
Rezepte mit Haferflocken für Babys
Zugegeben, Müsli oder Porridge sind für BLW-Kinder etwas schwierig. Normalerweise werden sie mit dem Löffel gegessen, doch das können die ganz Kleinen noch nicht einmal im Ansatz. Wenn sie mit der Hand essen dürfen, landet viel auf Boden, Kind und Hochstuhl und nur sehr wenig im Magen. Haferflocken mit Milch mit der Hand essen kann außerdem sehr frustrierend sein für ein Baby.
Für BLW-Kinder würde ich darum Haferflocken in Keksform, zum Beispiel als Müsli-Kekse empfehlen. Auch Bananenbrot oder Bananen-Haferflocken-Pancakes enthalten Haferflocken und lassen sich gut greifen. Hier einige Rezept-Vorschläge:
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!
Altersempfehlungen für andere Getreidesorten
- Amaranth
- Buchweizen
- Bulgur
- Couscous
- Dinkelgrieß
- Gluten
- Gnocchi
- Haferflocken
- Hirse
- Maisstangen
- Nudeln
- Polenta
- Popcorn
- Quinoa
- Reis
- Reisflocken
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