Ab wann darf ein Baby Rhabarber essen?
Die Rhabarber-Saison neigt sich dem Ende zu und ich habe auch dieses Jahr wieder einige Rhabarber-Rezepte ausprobiert. Doch wie ist das eigentlich mit meinen Kindern? Dürfen die auch davon essen? Und ab wann darf ein Baby Rhabarber essen? Ich habe recherchiert und will Dir diese Fragen nun beantworten.
Rhabarber für Babys – ab wann?
Grundsätzlich dürfen Babys Rhabarber probieren. Er ist nicht giftig oder gefährlich für Babys. Viele Ernährungsberater empfehlen, bis zum 8. oder 12. Lebensmonat zu warten. Ein Muss ist das aber nicht. Wenn du vor dem empfohlenen Beikostalter (5.-7. Monat laut DGE bzw. 7. Monat laut WHO) bzw. vor der Beikostreife mit fester Nahrung starten willst, würde ich aber auf Rhabarber tatsächlich verzichten.
Wenn Dein Baby einen wunden Po bekommt, kann das an der Säure im Rhabarber liegen. Dann würde ich das Frühlingsgemüse erst einmal wieder weg lassen. Allerdings kann es auch viele andere Gründe für einen wunden Po bei Babys geben, das sollte Dir bewusst sein. Ob Dein Kind den sauren Geschmack von Rhabarber mag, findest Du am besten selbst heraus. Häufig sind Eltern überrascht, wie problemlos die Kleinen mit sauer zurecht kommen.
Allerdings verursacht Rhabarber bei den meisten Menschen ein merkwürdiges, “rutschfestes” Gefühl auf den Zähnen. Wenn Dein Baby also zunächst gerne Rhabarber isst, nach ein paar Minuten aber verweigert, kann das daran liegen. Ursache für das Phänomen ist die enthaltene Säure, die den Zahnschmelz vorübergehend aufweicht. Deshalb sollte man auch nicht unmittelbar nach dem Rhabarber-Verzehr Zähne putzen, sondern etwa 30-60 Minuten warten.
Ist Rhabarber für Babys ungesund?
Oxalsäure kann zu Vergiftungserscheinungen führen, nach Johannistag (24.06.) nicht mehr essen, denn dann hat die Pflanze so viel Oxalsäure eingelagert, dass es auch für Erwachsene ungesund wird. Im Umkehrschluss heißt das: Je früher die Rhabarberernte, desto weniger Säure. Außerdem haben grüne Stangen mehr Oxalsäure als rote. Wenn Du die obere Schicht der Stangen schälst, kannst Du noch einmal etwas reduzieren. Das heißt, Rhabarber fürs Baby sollte
- möglichst früh im Jahr geerntet werden
- grün sein
- geschält werden
Außerdem wird Rhabarber immer gekocht und niemals roh verspeist. Der Kochvorgang sorgt dafür, dass wir von Rhabarber keine Bauchschmerzen bekommen.
Das große “Problem” mit Rhabarber ist: Das Gemüse ist durch die Oxalsäure so sauer, dass man ohne Süßungsmittel fast nicht auskommt. Wenn du für Dein Baby keinen weißen Industriezucker verwenden möchtest, bieten sich als alternative Süßungsmittel an:
- Softdatteln
- reife Bananen
- süße Apfelsorten
- reife Birnen
- Xylit (Birkenzucker)
- selbst gemachtes Dattelmus
Xylit, auch als Birkenzucker oder Xucker bekannt, ist übrigens ein Zuckeraustauschstoff, chemisch gesehen handelt es sich um Zuckeralkohole. Er hat in etwa dieselbe Süßkraft wie Industriezucker, verursacht aber kein Karies und wirkt sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus.
Vorteile von Rhabarber für Babys
Wenn Du Dich jetzt fragst, ob es dann nicht klüger wäre, auf Rhabarber ganz zu verzichten – den Gedanken hatte ich zunächst auch. Wenn man sich aber vor Augen führt, mit welchen gesunden Inhaltsstoffen das Gemüse punkten kann, sind die Stangen schon wieder viel attraktiver. Denn Rhabarber enthält
- Kalium
- Kalzium
- Phosphor
- Vitamin C
- B-Vitamine B1, B2, B3, B5 und B6
- Antioxidantien
- Ballaststoffe
Vor allem Babys und Kinder benötigen ausreichend Mikronährstoffe, denn sie befinden sich noch in der Entwicklung und ein Mangel kann sich ein Leben lang auswirken.
>> Rhabarber-Rezepte für Babys und Kleinkinder
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!
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