Seit ich denken kann, ist die Küche ein wichtiger Ort. Schon bevor wir Kinder hatten, aber jetzt natürlich umso mehr. Denn Essen Zubereiten ist eine wichtige und für Kinder interessante Sache. Die Kleinen wollen schließlich sehen, was da auf der Arbeitsplatte passiert, von den verschiedenen Nahrungsmitteln kosten und irgendwann auch mithelfen. Deshalb haben wir schon bei unserem ersten Sohn nach kurzer Zeit einen Lernturm (Learning Tower) angeschafft. Das ist eine Konstruktion, die ein Kind selbst besteigen kann und in der es stehen kann, ohne herunterzufallen. So einen Lernturm kann man selbst machen oder fertig kaufen. Welcher Learning Tower für Kleinkinder der beste ist, habe ich ausführlich verglichen und zahlreiche Modelle ausgiebig mit meinen drei Kindern getestet.
Meine Testkriterien
Wenn Du einen Lernturm für Dein Baby oder Kleinkind kaufen willst, würde ich Dir raten, auf folgende Punkte zu achten:
- schadstofffreies Holz
- schadstoffreier, speichelfester Lack
- höhenverstellbare Standfläche
- kippsicher & stabil
- gute Verarbeitung und sichere Kanten (abgerundet)
- kindgerechtes Design
- Kind muss selbständig hinein und heraus kommen
- Herausfallsicherung an allen vier Seiten
- geringer Platzbedarf
- Einfach zu reinigen
- Einfacher Aufbau
- Preis
- Rückmeldungen von anderen Eltern
Mit meinem heute 8-jährigen Sohn (28 kg), meinem heute 34jährigen Sohn (15 kg) und meinem 1-Jährigen habe ich im Laufe ihrer Baby- und Kleinkindzeit verschiedene Lerntürme ausgiebig im Alltag getestet – ich kann also auch ein langfristiges Fazit ziehen und auf die Lernturm-Erfahrung mit verschiedenen Kindern zurückgreifen. Auch mein Neffe und Besucherkinder haben sich an dem Lernturm-Test fleißig beteiligt. Angefangen haben wir mit einer DIY-Version als Ikea Lernturm-Hack, als unser erster Sohn noch sehr klein war. Heute haben wir den perfekten Lernturm in unserer Küche stehen. Welcher das ist, verrate ich Dir gleich. Natürlich haben wir kein Labor zu Hause, um die Schadstoffreiheit des Holzes oder die Ausdämpfungen des Lacks zu testen. Wir sind also keine Stiftung Warentest und auch nicht die ÖKO-Test, in solchen Punkten beziehe ich mich auf die Angaben der Hersteller.
Dafür haben wir bei diesem Test auf die Praxistauglichkeit im Alltag geachtet:
- Aufbau
- Stabilität und Kippsicherheit
- Verarbeitung und eventuelle Verletzungsgefahr (z.B. Kanten)
- Reiningung (hinterlassen Blaubeeren Flecken?)
- Größe und Gewicht (wie sperrig ist der Lernturm?)
- Beliebtheit bei Kindern
- Beliebtheit bei uns Eltern
- Robustheit
Die besten Lerntürme im Detail
Wie gesagt haben wir zahlreiche Lerntürme im Alltag unter die Lupe genommen. Vorstellen möchte ich euch nur die, die ich wirklich für empfehlenswert halte. Angefangen mit dem besten Lernturm, den ich kenne:
#1 tiSsi Lernturm “Felix”: Testsieger aus Massivholz
Wirklich lange stand bei uns der Lernturm, der nun auf Platz 2 gerutscht ist, in der Küche. Von allen Lerntürmen, die wir ausprobiert hatten, war er bei Kindern und Eltern am beliebtesten. Und das, obwohl er keine Maltafel, keine Spielmöglichkeiten oder Umbaufunktionen hatte. Seitdem wir aber den Lernturm “Felix” von tiSsi kennen, hat dieser ganz klar das Rennen gemacht. Allein schon, weil er aus Massivholz gefertigt ist – aber auch, weil er in Sachen Stabilität noch eine Schippe draufgelegt hat. Durch die seitlichen Standfüße kann er fast nicht kippen. Das massive Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft (in Deutschland) ist mit hochwertigem Lack (nach der DIN EN 71-3 getestet, also absolut unbedenklich) behandelt und hält jedem Heidelbeer-Fleck stand. Ein Belastungstest beim TÜV bescheinigt dem Lernturm eine Belastbarkeit von 250 kg. Auch ich selbst kann den Lernturm also bedenkenlos nutzen – und tue dies auch im Alltag, wenn ich etwas von ganz oben aus der Küche brauche. Alternativ könnte ich alle drei Kids reinquetschen und die Belastungsgrenze wäre nicht annähernd erreicht. Das tue ich im Alltag allerdings nicht. Der gesamte Lernturm inklusive aller verwendeten Materialien kommt aus Europa, Du kannst also sicher sein, dass er fair produziert wurde. Was uns im Vergleich zum Ully Lernturm (Platz 2) überzeugt hat? Zunächst einmal waren die Kinder hellauf begeistert von dem Modell, und zwar von Anfang an – nicht erst im Langzeitgebrauch. Der 3-jährige schiebt seinen Lernturm gerne kreuz und quer durch die Küche, wo er eben gebraucht wird. Beim Ully ist es ihm häufig passiert, dass dieser an einer Lücke oder Erhöhung im Dielenboden hängen geblieben ist und er ihn dann versehentlich beim Schieben umgekippt hat. Das ist ihm beim Lernturm “Felix” noch nie passiert. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen. Vermutlich auch an den seitlichen Standfüßen für mehr Stabilität. Beim Ully ist es uns anfangs, als der damals 4-jährige noch oft wild im Lernturm hin- und hergezappelt ist, zweimal passiert, dass das Standbrett durchgefallen ist. Wir haben den Hersteller kontaktiert und uns wurde versichert, dass das sonst nicht vorkommt und es wurde uns ein neuer Lernturm angeboten. Allerdings war das Problem mit Schrauben ordentlich festziehen jedes Mal behoben. Auch konnte ich in den hunderten Bewertungen, die der Ully bei Amazon hat, nie etwas darüber finden. Bei normalem Gebrauch sollte das also nicht vorkommen, trotzdem bin ich persönlich nun ruhiger bei einem Lernturm mit einem festgeschraubten Standbrett. Auch sind die seitlichen Aussparungen beim Ully etwas hoch, sodass mein kleiner Klettermax gern mal die Füße da hinein gestellt hat, um noch höher zu kommen. Das geht beim tiSsi Lernturm kaum, er ist quasi ungeeignet als Kletterhilfe. Für mich persönlich ein absolutes Highlight: Der tiSsi Lernturm besteht zu großen Teilen aus richtigem Massivholz, nur die Trittbretter werden aus Schichtholz gefertigt. Im Klartext bedeutet das, dass viel weniger Leim bei der Herstellung verwendet wurde und der Lernturm dadurch viel weniger Formaldehyd an die Raumluft abgibt.
Vorteile
Was mir am tiSsi Learning Tower am besten gefallen hat
- Massives Buchenholz mit wunderschöner natürlicher Maserung hält auch Stöße, Kratzer oder andere Abnutzung aus, ohne alt auszusehen. So ein Möbelstück können auch meine Enkelkinder noch nutzen.
- Massivholz hat keine Formaldehyd-Ausdünstungen und die verwendeten Lacke sind absolut unbedenklich.
- Der Aufbau ist einfach und unkompliziert.
- Der tiSsi Lernturm hat nicht nur ein dreifach höhenverstellbares Standbrett, sondern auch ein dreifach höhenverstellbares Trittbrett. Die Größe kann ich also immer auf mein jüngstes Kind anpassen.
- Das Standbrett ist festgeschraubt, ein Herausfallen also ausgeschlossen.
- Extra kippsicher durch seitliche Standfüße.
- Sehr einfache Reinigung mit einem feuchten Lappen.
- Abgerundete Kanten, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.
- Schlichtes, zeitloses Design.
- Design verhindert Klettern mithilfe der seitlichen Aussparungen.
- Balken bzw. Seitenwände an allen vier Seiten verhindern, dass mein Kind wanken und abstürzen könnte.
- An der Vorderseite des Trittbrettes verhindert ein vertikales Brett, dass mein Kind zu weit nach vorne tritt und so vom Brett abrutschen könnte.
Nachteile
Die folgenden Nachteile sind für mich eigentlich auch gleichzeitig Vorteile:
- Wenig verspielt
- keine Zusatzfunktionen
Wenn Du also auf der Suche nach dem perfekten Lernturm bist, hast Du ihn meiner Meinung nach gefunden und Du kannst aufhören, weiterzulesen. Dieser Meinung sind übrigens auch zahlreiche Eltern, mit denen ich gesprochen habe und Kunden auf den verschiedensten Babyartikel-Portalen mit Bewertung. Auch auf Amazon wurde der Turm von fast allen Eltern sehr gut bewertet (4,6 / 5). Sollte Dir der tiSsi aus irgendeinem Grund nicht zusagen (über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten), schau Dir mal die anderen Lerntürme an, die wir ausprobiert haben.
- 3-Stufen Höhenverstellung
- Extrem kippsicher
- Ergonomisch entwickelt
- Einfache Montage
- Maße aufgebaut (BxHxT): ca. 40 x 89 x39
#2 Ully Lernturm: Testsieger und günstige Alternative aus Echtholz
Anfangs kannten wir den Ikea Hack Lernturm und drei weitere Lerntürme. Davon hat uns langfristig der Ully Lernturm von Mobli am meisten überrascht. Auf den ersten Blick wirkt er ganz unspektakulär, hat keine “Extras” und ist vergleichsweise günstig. Der Langzeit-Test hat gezeigt: Bei uns stand lange fast ausschließlich der Ully Lernturm in der Küche. Es hat sich herausgestellt, dass nicht nur meine Kinder, sondern sogar mein kleiner Neffe oder andere Besucherkinder mit diesem einfachen Modell am besten umgehen konnten und ihn am liebsten nutzten. Im Vergleich zu den anderen Lerntürmen im Test kamen Laufanfänger da am besten rein und raus und er hatte die perfekte Höhe und Größe. Noch dazu ist der Preis wirklich angemessen. Bis wir den tiSsi Lernturm “Felix” kennelernten, war der Ully Lernturm also unser Favorit. Über die aktuellen Produktionsbedingungen und Qualitätskontrollen kann ich allerdings nicht mehr viel aussagen, da die damals italienische Firma an ein deutsches Unternehmen verkauft wurde und dort jeglicher Kontaktversuch abgeblockt wurde.
Vorteile
Was mir am Ully Learning Tower von Mobli am besten gefallen hat (Stand 2019)
- Beim verwendeten Holz handelt es sich um Birken-Schichtholz in 13 Lagen. Es wird unbehandelt verarbeitet. In diesem Zusammenhang macht es übrigens Sinn, ihn vor Gebrauch mit ungiftigem Leinöl-Firnis oder normalem Speiseöl zu behandeln. So bekommst Du Flecken leichter wieder weg und kannst ihn einfach abwischen. Alternativ kannst Du den Learning Tower auch mit transparentem Lack behandelt bestellen, dann aber gegen Aufpreis.
- Die Standfläche ist 3-fach höhenverstellbar. Das geht so einfach, dass es auch meine Kinder schaffen – allerdings nur, wenn das Brett gerade nicht belastet wird.
- Durch ein spezielles Anti-Rutsch-System an den Standfüßen ist er kippsicher und stabil.
- Das Design ist sehr schlicht, aber absolut kindgerecht. Die Kanten wurden alle per Hand geschliffen und sind somit ungefährlich.
- Mit einer kleinen Trittstufe an der Vorderseite kommt Dein Kind selbständig hinein und heraus. Die Stufe braucht kaum mehr Platz als der Lernturm selbst und ist genau in der richtigen Höhe.
- Wenn Dein Kleinkind im Learning Tower steht, ist es an allen vier Seiten gegen das Herausfallen geschützt.
- Insgesamt benötigt der Lernturm durch sein schlankes Design wenig Platz in der Küche oder im Bad.
Nachteile
- seitliche Aussparungen laden zum Klettern ein
- Standbrett nicht mit Schrauben befestigt
- Schichtholz enthält Leim (Formaldehydausdünstungen)
Wenn Du also auf der Suche nach einem Lernturm bist, der sich für viele Eltern in der Praxis bewährt hat, kann ich Dir diesen absolut empfehlen. Für uns hat er sich auf lange Sicht durchaus ausgezahlt. Das zeigen übrigens auch die 900 (!) fast ausschließlich positiven Bewertungen auf Amazon. Überzeug Dich selbst!
#3 Leg&Go klappbarer Lernturm: Für schmale Küchen oder als Zweit-Turm
Häufig werde ich gefragt, welchen Lernturm ich für Küchen mit wenig Platz empfehlen kann. Denn wenn man nur einen schmalen Gang zum Bewegen und Arbeiten hat, ist so ein zusätzliches Möbelstück wie ein Lernturm wirklich ständig im Weg. Man stößt sich die Zehen daran, kommt nicht an die Kücheschublade oder den Geschirrspüler. Das ist vor allem ärgerlich, wenn man den Learning Tower gerade gar nicht benötigt. Die perfekte Lösung habe ich nun endlich gefunden: Der faltbare Lernturm von Leg&Go. Wir nutzen ihn als zweiten Lernturm, denn bei drei Kindern wird es in unserem Testsieger-Lernturm “Felix” schnell ein wenig eng und es gibt Streit. Dann hole ich einfach den klappbaren Lernturm und alle sind zufrieden. Wenn wir fertig sind, klappe ich ihn wieder zusammen und stelle ihn in die Rumpelkammer. So einfach.
Vorteile
Was mir am leg&go Lernturm am besten gefallen hat:
- Weil der Lernturm klappbar ist, wird er zusammengeklappt komplett montiert geliefert, kein Aufbau nötig.
- Ist mit zwei Handgriffen auf- oder zugeklappt.
- Absolutes Leichtgewicht, kann man mit einer Hand tragen und in jede Ecke stellen.
- Trotzdem ist der Learning Tower so kippsicher wie unser Testsieger.
- Für zusätzliche Sicherheit kann man die dreieckigen Stützen an den vorderen Standbeinen nach vorne ausrichten.
- Trittbrett zweifach höhenverstellbar.
Nachteile: Warum sollte man denn dann überhaupt einen fest montierten Lernturm anschaffen, wie die ersten drei Modelle?
- Für sehr kleine Kinder bietet der Leg&Go Lernturm etwas weniger Sicherheit, weil die Öffnungen zum versehentlichen Durchrutschen größer sind. Vorne gibt es keine Begrenzung des Trittbrettes, sodass Kinder versehentlich daneben treten könnten.
- Den klappbaren Herausfallschutz im Rücken des Kindes kann dieses selbst nach oben klappen und so entfernen.
- Das Brett der Stufe zum Hochsteigen ist relativ schmal, das kann für kleinere Kletterer ebenfalls eine Herausforderung sein.
- Nur bis 50 kg belastbar (obwohl ich in der Praxis mit meinen 60 kg auch schon drauf stand, durch das wegklappbare Rückenteil eignet er sich toll als Tritthocker).
Fazit:
Der Leg&Go Lernturm zum Zusammenklappen ist meine absolute Empfehlung, wenn ihr eine schmale Küche habt oder aus anderen Gründen den Lernturm oft hin- und herräumen und dazwischen platzsparend verstauen wollt. Für Kinder unter 2 Jahren würde ich allerdings zusätzliche Sicherungsmaßnahmen treffen, z.B. einen Schal oder Gürtel als Herausfallschutz anbringen.
#4 Kidztower: Der Montessori Lernturm für die Kleinen
Der Kidztower Lernturm hat mich vor allem durch sein geringes Gewicht und seine absolut kippsichere Konstruktion überzeugt. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Lerntürmen muss er nicht mit der Vorderseite an einer Arbeitsplatte anstehen, um kippsicher zu sein. Stattdessen läuft die Konstruktion oben zusammen, sodass er in alle Richtungen gleich vor dem Umfallen geschützt ist. Außerdem gibt es drei (Kidztower) bzw. vier (Learningtower) komplett geschlossene Seitenwände und einen Gurt, um Kinder vor dem Herausrutschen oder -klettern zu hindern. Das ist vor allem bei Babys oder sehr aktiven Kindern ein echter Vorteil – du musst nicht in jeder Minute aufmerksam sein. Trotzdem ist der Kidztower ein echtes Leichtgewicht und lässt sich viel leichter verschieben als alle anderen Lerntürme im Test.
Vorteile
Was mir am Kidztower Lernturm am besten gefallen hat:
- Auch der Kidztower wird in Europa zu fairen Bedingungen produziert. Das Holz ist zertifiziert („FSC“, „PEFC“, „Powered by Green“) und die verwendeten Lacke geprüft. Wie den Ully Lernturm gibt es auch den Kidztower in Natur oder mit Lack (klar oder weiß). Während sich lackiertes Holz leichter reinigen lässt, ist die Haptik von unbehandeltem Holz für Kinder eine bessere Erfahrung.
- Der Kidztower hat eine erhöhte Kippsicherheit durch das spezielle Design: Unten breit, oben schlank. Weil die Öffnung oben klein ist, lädt sie auch sehr aktive Kinder nicht zum hin- und herschaukeln ein. (Ja, sowas machen Kinder!)
- Es gibt seitlich keine Öffnungen, die als Tritt für kleine Füßchen das Klettern ermöglichen. (Ja, auch sowas machen Kinder!)
- Zusätzlich ist der Lernturm mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet. Hier wurde also wirklich auf maximale Sicherheit geachtet. Der Gurt wird mittig im Boden des Kidztower befestigt und verläuft um die Hüfte des Kindes. Die Länge des Gurtes kannst du selbst einstellen.
- Je nach Modell sind mindestens drei Seitenwände komplett geschlossen, sodass ein Herausrutschen oder versehentliches daneben treten nur an einer Seite überhaupt möglich wäre. Aber auch diese Öffnung ist relativ klein. In der Standard-Version (Kidztower) für Babys bzw. kleine Kinder sind alle vier Seiten geschlossen. Ein Herausfallen ist unmöglich:
- Das Design von Kidztower ist unverwechselbar und kam bei meinen Kindern sehr gut an. Bevor wir den Lernturm richtig testen konnten, wurde er erst einmal einige Stunden ohne Boden als Tunnel zum durchkrabbeln genutzt.
- Die Verarbeitung des Holzes ist sehr sauber, alle Kanten sind rund und glatt.
Nachteile: Warum der Kidztower trotzdem nicht unser Testsieger geworden ist?
- Der Lernturm ist zwar 5-fach höhenverstellbar, allerdings muss man ihn dazu jedes Mal auseinander bauen.
- Preislich ist der Kidztower höher angesetzt als z.B. der Ully Lernturm.
- Im Alltagstest scheint die Kinder der Ully Lernturm mehr überzeugt zu haben. Der 2-jährige hat auch immer noch Probleme, hinein- und hinaus zu klettern und fragt jedes Mal um Hilfe.
- Zwischen Arbeitsplatte und Lernturm bildet sich ein Spalt, sodass die Kinder nicht nicht ganz an die Arbeitsplatte herankommen. Gleichzeitig fällt gerne mal was in diesen Spalt hinein.
Fazit:
Den Kidztower Lernturm würde ich darum nicht empfehlen, wenn dein Kind schon älter als 20 Monate ist. Für kleinere Kinder dagegen ist er auf jeden Fall die bessere Option, denn sie sind motorisch meist noch nicht so geschickt. Während sie bei anderen Lerntürmen herausfallen könnten, ist der Kidztower absolut sicher auch für Laufanfänger.
#5 Bianconiglio Kids EVO: Die 2-in-1 Lösung (Lernturm und Hochstuhl)
Der Lernturm EVO von Bianconiglio Kids, der dritte in unserem Lernturm Test, kommt aus Italien. Davon gibt es eine Version, die sich im Handumdrehen in einen Hochstuhl verwandeln lässt. Das heißt, hier hast Du in einem Möbelstück gleich zwei Funktionen:
- Wenn Dein Kind in der Küche mithelfen will, kann es im Lernturm auf der geeigneten Höhe stehen.
- Wenn es zwischendurch sitzen und etwas ausruhen oder essen will, ist er im Handumdrehen in einen Hochstuhl verwandelt. Und dieser Hochstuhl bleibt, auch wenn Dein Kind den Lernturm nicht mehr benötigt.
Vorteile
Was mir am Bianconiglio Kids Evo am besten gefallen hat
Als Lernturm erfüllt auch der Bianconiglio Kids Learning Tower viele der Ansprüche, die ich an einen Learning Tower habe.
- 11-lagiges Birkenlaminat, mit geprüften Farben bearbeitet
- kippsicher & stabil durch breite Standfläche
- höhenverstellbares Trittbrett – die höchste Einstellung des Standbrettes ist 50 cm – so hoch wie bei keinem anderen der Lerntürme
- kindgerechtes Design – mein Kleinkind liebt die Umbaufunktion!
- Durch die Trittstufe kann Dein Kind schon früh selbständig hinein und heraus steigen
- Herausfallsicherung an allen vier Seiten
- geringer Platzbedarf
- geringes Eigengewicht (nur 6 kg)
Nachteile
Trotzdem hat uns der multifunktionale Hochstuhl auf Dauer nur bedingt überzeugt.
- Unser Kleinkind hat relativ lange gebraucht, bis er selbst hineinklettern konnte – das ging beim Ully Lernturm wesentlich schneller. Die 3 cm Höhenunterschied machen sich hier also bemerkbar.
- Die Hochstuhlversion eignet sich in der Höhe der Sitzfläche nicht für unseren Esstisch (Normhöhe) und wird darum so gut wie gar nicht verwendet.
Darum steht bei uns nun der tiSsi Lernturm in der Küche, während wir den Bianconiglio im Bad oder bei den Großeltern benutzen.
#6 Der Große: Little Partners Learning Tower
Beinahe alle meine Anforderungen erfüllt auf den ersten Blick der Learning Tower von Little Partners. Trotzdem hat er uns im Langzeittest nicht überzeugt, weder mich noch die Kinder. Von der Robustheit des Materials war ich leicht enttäuscht. Ansonsten hält der Lernturm, was er verspricht.
Vorteile
Was mir am Lernturm von Little Partners am besten gefallen hat:
- Der Lernturm von Little Partners besteht aus hochwertigem Birke- und Pappel- Schichtholz.
- Das Material ist langlebig und stabil.
- Lack bzw. Holz sind auf Schwermetalle und Schadstoffe getestet.
- Die Standfläche ist 4-fach höhenverstellbar und hält bis zu 250 kg. Unsere Kinder könnten also ohne Probleme auch zu zweit darauf stehen. Groß genug wäre die Plattform jedenfalls.
- Durch seine extra Standfüße ist der Lernturm absolut kippsicher. Unser kleiner Turnprofi hat es trotz unzähliger Versuche nicht geschafft, irgendetwas gefährliches mit dem Turm anzustellen. Kein Kippeln, kein Umfallen(!).
- Die Ecken sind abgerundet, sodass man sich nicht stoßen oder beim Klettern verletzen kann.
- Der Turm sieht einladend aus für Kinder und es gibt tolle Extras wie eine Maltafel oder Überzüge, um daraus einen Eisstand oder ein Theater zu machen.
- Auf dem Trittbrett sind Aufkleber mit Anti-Rutsch-Oberfläche angebracht und auch an den Standfüßen unten gibt es Aufkleber, die das Wegrutschen auf glatten Böden verhindern.
- Mit den beiden Öffnungen an der Seite für die Füße können Kinder selbständig in und aus dem Lernturm klettern – ohne, dass eine Treppe als Stolperfalle nötig wäre.
- Alle vier Seiten sind oben gegen das Herausfallen mit Seitenteilen gesichert. Bei der Limited Edition lassen sich sogar alle vier Seiten vollständig schließen. So kann auch ein sehr kleines Baby sicher im Lernturm stehen oder sitzen.
Nachteile
In der Theorie war ich also begeistert und auch die ersten Tage. Allerdings haben sich bei längerer Nutzung einige Minuspunkte ergeben, die dazu geführt haben, dass wir den Lernturm nun doch nicht nutzen.
- Der Little Partners Learning Tower ist sehr sperrig und schwer. Die Kinder können ihn nicht selbständig verstellen und ich habe mir nicht nur einmal den Zeh an den breiten Standfüßen gestoßen.
- Unser Kleinkind kann auch jetzt, mit 19 Monaten, noch nicht richtig gut hinein und herausklettern, während das bei den Lerntürmen mit Tritt super klappt.
- Die Kinder haben im Endeffekt einfach die kleineren Lerntürme lieber benutzt.
- Nach einigen Monaten sind, trotz seltener Nutzung, erste Beschädigungen entstanden: Das Schichtholz ist an einer Stelle zum Teil gebrochen und die Maltafel hat zwei Risse. Das beeinträchtigt nicht die Funktion, ist aber schade.
- Mein Kleinkind hat sich beim Herumspielen am Trittbrett die Finger ordentlich eingeklemmt.
- Die Seitenleisten unterstützen unterstützen beim Ein- und Aussteigen des Tritthockers. Die zusätzlich abnehmbare Seitenteile, die den Eltern ermöglicht zu wählen, wieviel Schutz ihr Kind benötigt.
- Er verfügt über eine große Fläche (38 cm x 45 cm), so dass das Kind bequem stehen und sich bewegen kann. Dieser ist schnell und einfach verstellbar, um sich dem Wachstum Ihres Kindes zwischen 18 Monaten und 6 Jahren anzupassen.
- Es verfügt außerdem über ein Activity Center mit Tafel, Behältern und einem Regal zum einfachen Verstauen des Künstlerbedarfs Ihres Kindes. So macht Schreiben, Zeichnen und Malen Spaß!
- Unterstützt, die Unabhängigkeit Ihres Kindes zu fördern
- Unbedenkliche und umweltfreundliche Holzlasur, die leicht mit einem feuchten Tuch gereinigt werden kann.
#7 DIY Learning Tower mit Ikea Hockern
Über unseren selbst gebauten Learning Tower aus zwei Ikea Produkten (Hocker Bekväm und Hocker Oddvar) hatte ich bereits vor einigen Jahren berichtet (Hier der Link). Er ist unschlagbar günstig, dafür brauchst Du minimales handwerkliches Geschick. Damals war das für uns eine günstige und schnelle Lösung, Alternativen gab es auch noch nicht so viele wie heute.
Für uns hat diese Konstruktion damals gereicht und ich habe auch Freunde, die damit arbeiten und zufrieden sind. Allerdings, das muss man auch sagen, ist diese Konstruktion nicht als solche gedacht, d.h. die Statik der Hocker ist nicht darauf ausgelegt, kippsicher zu sein. Wenn Du Dich für diese Option entscheidest, solltest Du also, so wie wir, Dein Kind darin niemals allein lassen.
Außerdem hat die DIY Version gegenüber vielen industriell gefertigten Möbelstücken einige Nachteile.
Meine Meinung
Was mir am selbstgebauten Lernturm nicht so gefällt
Der Lernturm Marke Eigenbau ist zwar unvergleichlich günstig, erfüllt aber die oben genannten Anforderungen an einen guten Learning Tower nicht ganz:
- Standfläche ist nicht höhenverstellbar
- nicht kippsicher, vor allem nach vorne kippt er sehr schnell
- durch den unteren Treppenhocker braucht er viel Platz, wir haben uns oft daran gestoßen
Die DIY-Version ist also ein günstiger Kompromiss, auch die Qualität ist nicht so hoch und das Holz nicht nach DIN-Normen für Kinderspielzeug zertifiziert. Immerhin handelt es sich nur um simple Ikea-Hocker. Nachdem ich heute den Vergleich zu speziell als solches entworfenen Lerntürmen kenne, würde ich den DIY-Lernturm nicht mehr einsetzen.
Mehr Infos im Einzeltest
Für die hier vorgestellten Lerntürme findest Du außerdem auch noch einzelne Testberichte:
- Zum Testbericht vom Little Partners Lernturm
- Zum Testbericht vom Ully Natural Lernturm
- Zum Testbericht vom Bianconiglio Lernturm
Abschließend nochmal als Überblick die Angebote, wo wir die Lerntürme gekauft haben:
Entworfen wurde der Lernturm für Kleinkinder übrigens von einem ehemaligen Montessori-Schuldirektor. Die Idee des Lernturms stammt ursprünglich aber nicht von Maria Montessori selbst, sondern ist eine recht neue Entwicklung – angelehnt an das Montessori-Konzept. Der Lernturm ermöglicht auf Kleinkindern soziale Teilhabe in allen Bereichen und soll so die Entwicklung der Selbständigkeit beim Kind fördern.
Die beliebtesten 10 Lerntürme auf Amazon
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