Hanfsamen für Babys
Alles, was Du wissen musst
Hanfsamen werden seit Jahrtausenden wegen ihrer nahrhaften Eigenschaften gegessen – in den letzten Jahren auch bei uns immer häufiger. Hanfsamen sind ein sogenanntes Superfood, das als „Powersamen“ bekannt ist und eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Nährstoffen enthält. Ob und ab wann Babys Hanfsamen essen dürfen, erfährst Du hier.
Ab darf ein Baby Hanfsamen essen?
Es gibt keine spezifischen Richtlinien zur Einführung von Hanfsamen in die Ernährung von Babys, wie es bei einigen anderen Lebensmitteln der Fall ist. Allgemein gilt jedoch, dass Babys ab dem Alter von etwa 6 Monaten anfangen können, verschiedene Arten von festen Lebensmitteln zu probieren, einschließlich verschiedener Arten von Samen wie Hanfsamen.
Es gibt einzelne Quellen, die eine Beschränkung von Hanfsamen für Kinder auf 1 Teelöffel pro Tag raten. Dabei geht es um einen eventuellen THC-Gehalt (mehr dazu unten). Die meisten halten das aber für sehr unwahrscheinlich und Hanfsamen dürfen auch in der Schwangerschaft gegessen werden. Wenn Du Dich wohler dabei fühlst, gib Deinem Baby darum nicht mehr als 1 TL Hanfsamen.
Hanfsamen können eine gesunde Ergänzung zur Ernährung eines Babys sein, da sie reich an essentiellen Nährstoffen sind. Es ist jedoch wichtig, dass sie für ein Baby in geeigneter Form angeboten werden. Ganze, ungeschälte Hanfsamen können für ein Baby ohne Backenzähne schwer zu kauen und zu schlucken sein. Daher ist es oft sicherer und nahrhafter, geschälte oder gemahlene Hanfsamen oder Hanfsamenöl zu verwenden.
Hanfsamen: Kein THC, aber viele Nährstoffe
Ist THC in Hanfsamen?
Trotz der Verbindung zur Hanfpflanze enthalten Hanfsamen grundsätzlich kein berauschendes Tetrahydrocannabinol (THC), sodass keine psychoaktive Wirkung zu befürchten ist. Im Gegenteil, sie sind ein gesundes Nahrungsmittel, das sicher sogar in der Schwangerschaft konsumiert werden kann. Das psychoaktive THC wird aus den Blüten, Blättern und dem Stängel der Pflanze gewonnen.
Allerdings haben Untersuchungen ergeben, dass ein sehr geringer Wert an THC in Hanfsamen vorkommen kann. Das liegt daran, dass sie vor bzw. während der Ernte in Kontakt mit anderen Pflanzenteilen kommen und so kontaminiert werden können. Eine bedenkliche Menge wurde dabei aber wohl nicht festgestellt.
Nährstoffe der Hanfsamen
Die Samen sind reich an essentiellen Nährstoffen, darunter
- Omega-3-Fettsäuren
- Proteine
- essentielle Aminosäuren
- Ballaststoffe
- Eisen
- Phosphor
- Kalium
- Magnesium
- Kalzium
- Zink und
- Jod.
Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Blutgerinnung und wirken entzündungshemmend, während Eisen ein wichtiges Spurenelement für unser Blut ist. Phosphor und Kalzium sind für den Aufbau unserer Knochen und Zähne unerlässlich. Kalium hilft beim Insulintransport in die Zelle und Magnesium spielt eine Rolle bei der Überleitung von Erregungen an die Muskeln. Zink ist ein Bestandteil der Enzyme und kann sich positiv auf Haut und Haare auswirken, während Jod wichtig für den Aufbau von Schilddrüsenhormonen ist.
Omega-3 Fettsäuren in Hanfsamen
Hanfsamen enthalten hauptsächlich Alpha-Linolensäure (ALA). ALA ist eine essenzielle Omega-3-Fettsäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung aufgenommen werden muss. Hanfsamen sind eine gute pflanzliche Quelle von ALA, genauso wie Chiasamen, Leinsamen oder andere pflanzliche Quellen.
Die beiden anderen essenziellen Omega-3-Fettsäuren, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), sind nur in sehr geringen Mengen enthalten. Allerdings müssen alle drei über die Ernährung zugeführt werden und der Körper kann ALA nur in begrenztem Maße in EPA und DHA umwandeln. Daher solltest Du unbedingt auch andere Quellen von EPA und DHA, wie z.B. Algen bzw. Algenöl, fettreiche Fischsorten oder Meeresfrüchte in die Ernährung einzubeziehen, um sicherzustellen, dass der Körper ausreichende Mengen dieser Omega-3-Fettsäuren erhält.
Alle essentiellen Aminosäuren
Hanfsamen sind bekannt dafür, ein vollständiges Aminosäureprofil zu haben. Das bedeutet, dass sie alle neun essentiellen Aminosäuren enthalten, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Diese essentiellen Aminosäuren sind:
- Histidin
- Isoleucin
- Leucin
- Lysin
- Methionin
- Phenylalanin
- Threonin
- Tryptophan
- Valin
Aminosäuren sind sozusagen die Bausteine, aus denen Proteine zusammengesetzt werden. Zusätzlich zu diesen essentiellen Aminosäuren enthalten Hanfsamen auch eine Reihe von nicht essentiellen Aminosäuren. Allerdings kann die Menge jeder Aminosäure variieren und nicht alle können gleich gut aufgenommen werden. Es ist daher immer ratsam, eine vielfältige Ernährung mit verschiedenen Proteinquellen zu wählen, um sicher zu gehen, dass Dein Kind ausreichende Mengen aller Aminosäuren erhält.
Die Proteine in Hanfsamen sind vergleichsweise leicht verdaulich und daher gut für Menschen geeignet, die Schwierigkeiten haben, andere pflanzliche Proteine zu verdauen.
Ballaststoffe
Ganze Hanfsamen enthalten sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe. Lösliche Ballaststoffe können Wasser aufnehmen und im Darm eine Art Gel bilden, das die Verdauung verlangsamt und dazu beiträgt, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und den Cholesterinspiegel zu senken. Unlösliche Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung, da sie helfen, den Stuhl zu formen und ihn durch den Verdauungstrakt zu bewegen. Sie können auch dazu beitragen, das Risiko von Herzkrankheiten, Diabetes Typ 2 und bestimmten Arten von Krebs zu verringern.
Geschälte Hanfsamen haben weniger Ballaststoffe, da der größte Teil der Ballaststoffe in der Schale des Samens enthalten ist. Wenn Du Hanfsamen zur Verdauungsförderung einsetzen möchtest, kannst Du darum bessere Ergebnisse erzielen, wenn Du ganze Hanfsamen kaufst und dann im Mixer, Mörser oder der Gewürzmühle zerkleinerst. Als Ganzes sind Hanfsamen selbst für Erwachsene etwas unangenehm zu essen.
Hanfsamen: Vielseitig und umweltfreundlich
Neben ihren ernährungsphysiologischen Vorteilen sind Hanfsamen auch für ihre Vielseitigkeit bekannt. Aus der Hanfpflanze, aus der die Samen stammen, können ökologische Kleidung, Papier und Seile hergestellt werden. Die Samen selbst können zu Öl verarbeitet werden, das als Speiseöl oder in Kosmetikartikeln verwendet wird. Auch ätherische Öle, die für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie genutzt werden, können aus Hanfsamen gewonnen werden.
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!
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