Ab wann dürfen Babys Zitrone essen?
Irgendwie ist die Vorstellung, ein Baby eine Zitrone essen zu lassen, für die meisten Eltern witzig. Denn die Frucht sieht einladend aus, ist aber unheimlich sauer.
Video: Wenn Babys Zitronen essen
Während manche Babys wie erwartet das Gesicht verziehen, sich sogar schütteln, warten andere Eltern vergeblich auf die komische Reaktion. Denn manche Babys finden Zitrone sprichwörtlich zum anbeißen und können nicht genug davon bekommen!
Wie Dein Kind reagiert, wirst Du erst wissen, wenn Du es ausprobiert hast. Doch ab wann dürfen Babys Zitrone essen? Ich habe das für Dich herausgefunden und übersichtlich zusammengefasst.
Ab wann können Babys Zitrone essen?
Grundsätzlich ist Zitrone kein gefährliches Lebensmittel für Säuglinge. Das heißt, Dein Baby darf ab dem Beikoststart mit 6 Monaten Zitrone probieren. Vorher sollten Säuglinge überhaupt keine feste Nahrung erhalten, sondern ausschließlich gestillt werden, so die Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation).
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Machen Zitronen einen wunden Po bei Babys?
Zitronen sind so sauer, weil sie so viel Fruchtsäure, nämlich Zitronensäure, enthalten. Weil der Verdauungstrakt kleiner Kinder noch nicht ganz ausgereift ist, haben sie manchmal Probleme, die Fruchtsäure komplett abzubauen. Manche Babys reagieren darum auf Obst im Allgemeinen oder auf bestimmte Obstsorten mit Rötungen in der Windelregion oder anderen Symptomen.
Weil die wenigsten Babys Zitrone in größeren Mengen essen, ist hier die Gefahr relativ gering. Trotzdem solltest Du, wenn Dein Baby entsprechende Reaktionen zeigt, die Zitrone in Betracht ziehen und beobachten, ob sich beim nächsten Mal dieselbe körperliche Reaktion zeigt.
Manche Babys sind, wie gesagt, ganz wild auf Zitronen und ihre Eltern fragen sich, wie viele Zitronen ein Baby essen darf. Grundsätzlich gilt: Solange sie gut vertragen werden, gibt es per se kein Zuviel. Allerdings würde ich es, wie mit allem, nicht übertreiben. Eine halbe Zitrone reicht für ein Baby sicherlich aus.
Inhaltsstoffe und Eigenschaften der Zitrone
Zitrone ist so gesund, weil sie wahnsinnig viel Vitamin C (Ascorbinsäure) enthält. Vitamin C unterstützt das Immunsystem, unterstützt uns also im täglichen Kampf gegen Viren und Bakterien. Auch für die Zellteilung und Zellerneuerung ist Vitamin C hilfreich, indem es freie Radikale abwehrt.
Außerdem enthalten Zitronen noch viel Kalium und Pektin. Kalium ist wichtig für die Entgiftungsfunktion des Körpers sowie für die Nervenimpulse, durch die unser Gehirn den Körper steuern kann.
Die Zitrone (vor allem die Schale) enthält außerdem Pektin, das wir häufig als Geliermittel kennen. Pektin ist ein unverdaulicher Ballaststoff, der eine gesunde Darmflora unterstützt, indem er den PH-Wert im Darm senkt.
Das ebenfalls in der Schale enthaltene Zitronenöl (ätherische Öle) wirkt antibaktieriell, entzündungshemmend und fiebersenkend. Dazu tragen auch die Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide) der Zitrone bei.
Ab wann dürfen Babys heiße Zitrone?
Das ist auch der Grund, warum Zitrone in verschiedenen Formen oft als Hausmittel Anwendung findet. Als sogenannte heiße Zitrone schwören viele auf ihre wohltuende Wirkung bei Erklältungen und Atemwegserkrankungen.
Das Grundrezept für die Heiße Zitrone geht so:
- 250 ml warmes Wasser in Trinktemperatur
- Saft 1/2 Zitrone
- Honig oder Zucker als Süßungsmittel
Honig solltest Du im ersten Lebensjahr auf keinen Fall roh geben – und durch die geringe Temperatur des Wassers wäre er das. Kinder, die relativ spät mit der Beikost beginnen, sollten sogar noch länger keinen Honig erhalten. Mit Zucker oder ungesüßt kannst Du Deinem Säugling aber theoretisch schon heiße Zitrone geben, wenn auch nicht ganze 250 ml auf einmal.
Nun ist die Frage, ob das aber wirklich sein muss oder ob es bessere Alternativen gibt. Wenn Du etwas warmes zu Trinken geben möchtest, weil Dein Baby Halsschmerzen hat, geht auch Salbei- oder Fencheltee. Wenn Du von der gesundheitsfördernden Wirkung der Zitrone profitieren willst, wäre der kalte Saft besser. Denn Vitamin C ist hitzeempfindlich und so geht ein Teil davon verloren – je heißer das Wasser, umso mehr. Auch gibt es anderes Obst, zum Beispiel Kiwis, die noch mehr Vitamin C enthalten.
Auf heiße Zitrone als Fertigmischung aus der Apotheke würde ich für Babys nicht zurückgreifen. Diese enthalten verschiedene Süßungsmittel und andere Inhaltsstoffe, die Deinem Kind zwar nicht direkt schaden, aber auch nicht sein müssen.
Ab wann dürfen Babys Zitronensaft trinken?
Als Durstlöscher für Babys und Kinder eignet sich immer Wasser am besten. Reine Fruchtsäfte enthalten viel Säure und Zucker, wovon dann die Zähne umspült werden, Die Fruchtsäure schadet dem Zahnschmelz und Zucker fördert Karies. Selbst, wenn Dein Kind noch keine Zähne hat, gewöhnst Du es durch das regelmäßige Trinken von Fruchtsäften genau an dieses Trinkverhalten für später – und dann wird es auf jeden Fall Zähne haben.
Zitronensaft, egal ob frisch oder aus der Saftflasche, ist darum kein Getränk für Babys. Aber verboten ist es natürlich nicht, Dein Kind mal ein Wasser oder einen Tee mit einem Spritzer Zitronensaft probieren zu lassen.
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!
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