Gefährliche Lebensmittel für Kinder

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Auch wenn das Credo von Baby Led Weaning propagiert, dem Kind alles probieren zu lassen, was es möchte – es gibt einige ungeeignete oder sogar gefährliche Lebensmittel für Kinder. Darum solltest Du Deinem Baby zum Beispiel keine Nüsse oder Salz in die Hand geben.

Ungeeignete und gefährliche Lebensmittel für Kinder

Erstickungsgefahr durch Nüsse

Es gibt einige wenige Lebensmittel, die kein Kind essen sollte, egal ob es mit Brei gefüttert wird / wurde, oder mit Baby Led Weaning an feste Nahrung herangeführt wurde. Nüsse und Nusstücke jeglicher Art sollte ein Kind nicht in die Hände bekommen. Denn wenn sie in die Luftröhre gelangen, kann meist nur ein Arzt sie wieder entfernen – und die sind selten schnell genug zur Stelle. Alle „normalen“ körperlichen Reaktionen und Erste-Hilfe-Maßnahmen helfen nicht weiter, weil die Nüsse sehr hart und gleichzeitig bröckelig sind.

Gemahlene Nüsse oder Nussmus sind übrigens kein Problem und zudem sehr gesund.

Prallelastisches Obst und Gemüse

Außerdem gefährlich sind Lebensmittel mit einer rundlichen Form und glatter Oberfläche, die gleichzeitig ganz leicht nachgeben – sogenannte prallelastische Lebensmittel. Dazu gehören zum Beispiel Weintrauben, Cocktailtomaten oder große Heidelbeeren. Das Problem mit solchen Lebensmitteln ist, dass sie durch die glatte Oberfläche leicht nach hinten rutschen können und dort den Zugang zur Luftröhre im Rachenraum so gründlich verschließen, dass überhaupt keine Luft mehr durch gelangt. Das kann sehr gefährlich werden, darum solltest Du solche Lebensmittel entweder nur gekocht bzw. verarbeitet geben oder auf jeden Fall halbieren oder vierteln, bevor Du sie anbietest. 

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Honig und Ahornsirup

Honig und Ahornsirup in roher Form, also unbehandelt, sind gefährliche Lebensmittel für Kinder. Sie enthalten lebende Bakterien. Wenn eine bestimmte Art von Bakterien in den noch unreifen Darm eines Kindes gelangt, kann sie sich dort ansiedeln. Die Bakterien vermehren sich und produzieren ein Nervengift, das über die Darmschleimhaut ins Blut gelangt. Diese schleichende Vergiftung (Botulismus) kann, wenn sie lange genug unentdeckt bleibt, zu einer Lähmung der Atemmuskulatur und damit zum Tod führen. Honig und Ahornsirup für Kinder sind deshalb mindestens im ersten Lebensjahr absolut tabu. Nur eine industrielle Verarbeitung mit Druck und Temperaturen über 100°C können garantieren, dass keine Erreger mehr im Honig sind. Eine Fruchtschnitte mit Honig aus dem Supermarktregal dürften Kinder demnach schon bekommen, selbst gemachten Zwiebelsaft mit Honig dagegen nicht. 

Wasser

Wasser scheint für Kinder wie Erwachsene auf den ersten Blick ein absolut ungefährlicher Stoff. Doch tatsächlich können sich Babys mit Wasser „vergiften“. Wenn sie sehr viel Wasser auf einmal zu sich nehmen, lagert sich dieses wegen der Semipermiabilität der Zellmembranen in den Zellen ein. Dies kann zu einer Schädigung der Gehirnzellen und damit zu einem lebensgefährlichen Zustand führen.

Vor allem Kinder, die wenig oder gar keine Beikost essen, sollten besser nur Milch trinken und nicht stattdessen Wasser im Fläschchen zum Nuckeln bekommen.

Kein Grund zur Panik: Das bedeutet nicht, dass ein Schluck Wasser Dein Baby gleich in Gefahr bringt. Solange es wohlauf ist, gibt es keinen Grund zur Sorge. Ein mit Wasser „vergiftetes“ Baby wird lethargisch und wirkt aufgedunsen. Den meisten Kindern kann dann in der Notaufnahme mit einer Elektrolythen-Lösung schnell geholfen werden. Es gibt dabei keine Pauschalangabe, wie viel Wasser zu viel ist. Wenn ein Kind jedoch nicht „ausgetrickst“ wird, indem es bei großem Hunger nur eine Nuckelflasche mit Wasser angeboten bekommt, ist eine Überhydration so gut wie ausgeschlossen.

Salz

Andere Lebensmittel wie Salz führen zwar in der Regel nicht zum Tod eines Babys, sind aber trotzdem ungeeignet. Salz kann von den unreifen Nieren eines Säuglings noch nicht richtig abgebaut werden. In großen Mengen kann Salz daher zu ernsthaften Erkrankungen führen. Normal gesalzene Speisen sind damit nicht gemeint – auch wenn salzarme Kost allgemein gesünder ist, auch für Erwachsene. Wenn ein Baby jedoch pures Salz oder viele extrem salzhaltige Nahrungsmittel auf einmal isst, kann es durchaus ernsthaft Schaden nehmen.

Zucker

In den ersten zwei Lebensjahren wird der Geschmackssinn eines Menschen geprägt von dem, was er häufig isst. Das heißt, je gesünder Du Dein Baby in dieser Zeit ernährst, desto besser stehen die Chancen, dass es dies später auch selbständig tut – einfach, weil ihm gesund besser schmeckt. Zucker, da sind sich mittlerweile die Ernährungsexperten einig, ist keinesfalls gesund. Wie schädlich Zucker tatsächlich ist, darüber scheiden sich die Geister – ob Du ihn deshalb aus der Ernährung Deines Kindes komplett weglassen möchtest musst Du selbst entscheiden. Aber so viel ist sicher: Zucker liefert keine wichtigen Nährstoffe, sondern lediglich „leere Kalorien“ und ist außerdem schädlich für die Zähne.

Babys und Kleinkinder brauchen überdies auch keinen Zucker, damit ihnen Lebensmittel schmecken. Ihr Geschmackssinn ist noch sehr fein und unbelastet, sodass sie genauso gerne Geschmacksnuancen ohne extra Süße ausprobieren. Auch wenn Zucker also nicht zu den wirklich gefährlichen Lebensmitteln für Kinder gehört, so kann man doch gut darauf verzichten.

Rohe Eier

Rohe bzw. nicht durchgegarte Eier können Dein Kind (genauso wie dich selbst) mit Salmonellen, einer schweren Magen-Darm-Infektion, anstecken.

Koffein, Teein, Alkohol

Kaffee, schwarzer Tee, Cola und andere Getränke mit Koffein oder Teein solltest Du deinem Baby niemals geben. Kinder reagieren viel sensibler auf viel kleinere Mengen dieser Substanzen und können sie zudem nur langsam wieder abbauen. Dass ein Baby keinen Alkohol trinken sollte, versteht sich hoffentlich von selbst.

Kakaopulver enthält übrigens auch Koffein in geringen Mengen und wirkt darum auch „aufputschend“ für Kinder. Gerade vor den Schlafenszeiten solltest Du damit also lieber vorsichtig sein.

Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Zusatzstoffe

Diese Stoffe haben in Babynahrung nichts zu suchen – egal ob als Brei oder Fingerfood dargereicht. Die meisten dieser Stoffe sind ungesund und verändern auf Dauer den Geschmackssinn eines Kindes.

Kuhmilch

Milch ist nicht wirklich schädlich für Babys oder Kinder. Allerdings kann ein Baby im ersten Jahr gut und gerne darauf verzichten und stattdessen Mutter- oder Flaschenmilch erhalten. Denn im Gegensatz zu diesen ist Kuhmilch nicht ideal auf die Bedürfnisse von Menschenkindern, sondern eben von Kälbern abgestimmt. Durch die andere Zusammensetzung ist sie sehr sättigend, kann aber schlechter verdaut werden. Manche Kinder reagieren auch allergisch auf das Kuhmilcheiweiß oder vertragen die Lactose nicht.

Rohes Fleisch / Fisch / Eier

In Fleisch, Fisch oder Eier, die Roh sind oder nicht ganz durchgegart, können sich Bakterien – vor allem Salmonellen oder Toxoplasmose-Erreger befinden. Für Erwachsene oder größere Kinder ist das kein zu allzu großes Problem, weil ihr Immunsystem in der Regel damit fertig wird. Für alte und kranke Menschen sowie kleine Babys kann eine solche Infektion aber gefährlich werden.

Liste an gefährlichen und ungeeigneten Lebensmitteln für Kinder zum Download: 

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6 Gedanken zu „Gefährliche Lebensmittel für Kinder“

  1. Guten Tag, roher Fisch ist ebenfalls nicht geeignet für Kleinkinder, genau soweit wie rohes Fleisch (z. B. Mett). Ich bin etwas entsetzt, dass im vorherigen Artikel Sushi als geeignete BLW Nahrung angegeben wird.

    Beste Grüße

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