Ab wann dürfen Babys Aubergine essen?
Vielleicht denkst Du beim Thema Babyernährung nicht unbedingt sofort an Aubergine, sondern eher an Brokkoli und Kartoffel? Ab wann Babys Aubergine essen dürfen und was Du dabei beachten solltest, erkläre ich Dir jetzt.
Babys dürfen Aubergine essen
Hin und wieder wird Aubergine erst ab 9 Monaten empfohlen. Faktisch spricht aber nichts dagegen, das Gemüse ab Beikoststart mit anzubieten – sofern dieser wie empfohlen frühestens im 5. Monat, besser ab Beikostreife, stattfindet.
Einige Male habe ich auch gelesen, dass man Aubergine für Babybrei bis zum 6. Monat schälen soll und erst ab dem 8. Monat als ganzes verwenden. Diese Empfehlung gilt ausdrücklich für Babybrei, nicht für Baby Led Weaning. Denn im Gegensatz zum Füttern mit Brei ist es bei BLW nicht das Ziel, in den ersten Wochen der Beikost möglichst viel Essen ins Kind zu bekommen und damit ganze Milchmahlzeiten zu ersetzen. Stattdessen wird weiterhin nach Bedarf gestillt oder die Flasche gegeben und das Baby darf im eigenen Tempo und mit den eigenen Händen zu essen anfangen.
>> Beikost-Rezepte mit Aubergine
Wichtig zu wissen ist, dass Aubergine zu mehr als 90% aus Wasser besteht und darum sehr kalorienarm ist. Darum solltest Du Deinem Baby keinen reinen Auberginen-Brei kochen, sondern immer mit kalorienhaltigeren Lebensmitteln kombinieren. Denn sonst ist zwar der kleine Magen voll, die nötigen Kalorien für Bewegung und Wachstum wurden aber nicht zugeführt.
Darum ist die Aubergine gesund
Aubergine enthält im Vergleich zu anderen Gemüsesorten wenig Vitamin C und Kalorien. Dafür sind aber viele wertvolle Mineralien enthalten wie Kalium und Mangan. Auch Kalzium, Magnesium, Phosphor, Zink und Eisen stecken in dem lila Gemüse. Außerdem enthält die Aubergine Pro-Vitamin A und die Vitamine B B3, B6 und B9.
Die Ballaststoffe aus der Pflanze helfen der Verdauung und unterstützen eine gesunde Darmflora von Anfang an.
Weil wertvolle Antioxidantien in der Schale angereichert sind, wird die Aubergine normalerweise auch als Ganzes verwendet.
Dabei solltest Du immer darauf achten, dass die Aubergine reif und frisch ist, dann schmeckt sie am besten und ist auch am gesündesten. Eine gute Aubergine hat eine kräftig-dunkle Farbe und sieht glänzend und prall aus. Wenn Du sie sachte zusammendrückst, gibt sie ein wenig nach.
Aubergine als Fingerfood für BLW
Wie Du die Aubergine als Fingerfood für Baby Led Weaning zubereitest, hängt maßgeblich von Alter und Fingerfertigkeiten Deines Kindes ab. Anfangs würde ich das Gemüse stets in Pommes-Form schneiden. So kann Dein Kind es mit der Faust nehmen und an dem Ende essen, das noch hervorsteht. Speziell bei der Aubergine bietet es sich an, dass entlang der langen Seite die Schale verläuft, denn so ist der Gemüsestick stabil. Dein Baby kann dann das weiche Fruchtfleisch mit den Zähnen abraspeln oder ohne Zähne ablutschen.
Später, wenn der Pinzettengriff gut funktioniert, können die Stücke auch kleiner und abwechselnd mit oder ohne Schale angeboten werden.
Nikotin in der Aubergine?
Tatsächlich enthalten Nachtschattengewächse wie die Aubergine (auch Tomaten, Kartoffeln und Paprika zählen dazu) einen geringen Anteil des Nervengiftes Nikotin. Das bedeutet aber nicht, dass die Aubergine für Dein Kind jetzt giftig ist oder es abhängig macht. Jörg Planer, Diplom-Agraringenieur, sagt dazu auf der Seite des Bundeszentrums für Ernährung:
Wenn Sie Auberginen in üblichen Mengen verzehren, müssen Sie sich wegen des Nikotingehalts – auch für Ihre Kinder – keine Sorgen machen.
In verschiedenen wissenschaftlichen Studien wurde untersucht, wie viel Nikotin in Nachtschattengewächsen tatsächlich enthalten ist. Eine kritische Menge wurde nie erreicht. Den Kind bekommt mehr Nikotin, wenn es auf dem Spielplatz in der Nähe eines Rauchers spielt.
Nikotin in Gemüse wird durch den Kochvorgang nicht zerstört, löst sich aber im Kochwasser. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, kannst Du das einfach wegkippen.
Es gibt übrigens auch andere Fälle, in denen Gemüse kleine Mengen an Gift enthält. Tomaten zum Beispiel enthalten das Gift Solanin. Allerdings ist in reifen Tomaten eine so kleine Menge davon enthalten, dass sie nicht mehr schaden kann. Der menschliche Körper kommt, auch im Babyalter, damit problemlos zurecht. Viel wichtiger, als auf jegliche Spuren von Gift zu verzichten, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Nitratgehalt der Aubergine
Je nach Quelle hat die Aubergine einen hohen bis mittleren Nitratgehalt. Nitrat ist ein im Boden natürlich vorkommendes Salz der Salpetersäure, das Pflanzen zum Wachstum brauchen. Überschüssiges Nitrat wird in der Pflanze eingelagert – in manchen mehr, in anderen weniger. Nitrat an sich ist ungefährlich, kann aber außerhalb und innerhalb des Verdauungstraktes durch Bakterien zu Nitrit umgewandelt werden. Nitrit ist für den Körper in hoher Dosis problematisch und potenziell krebserregend. Damit es keine schädliche Wirkung entfalten kann, braucht der Körper das Protein Hämoglobin. Weil das erst ab etwa dem 4. Monat in ausreichenden Mengen produziert wird, kann ein hoher Nitratgehalt im Gemüse oder im Trinkwasser für kleine Babys gefährlich werden.
Allerdings rät heute niemand mehr dazu, Babys vor dem 5. Lebensmonat etwas anderes als Milchnahrung zu geben. Daher kann viel Nitrat normalerweise zwar ungesund, aber nicht gefährlich für Dein Baby sein. Denn weil die Forschungen zu diesem Thema noch nicht abgeschlossen sind, empfehlen einige Experten trotzdem, nicht über einen langen Zeitraum zu viel Nitrat aufzunehmen. Für die Ernährung Deines Babys und Aubergine im Speziellen heißt das: Solange Du nicht täglich und fast ausschließlich nitratreiches Gemüse gibst, ist alles in Ordnung.
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!
Altersempfehlungen für andere Gemüsesorten
- Aubergine
- Avocado
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Champignons
- Fenchel
- Gurke
- Karotten
- Kartoffeln
- Knoblauch
- Kohl
- Kohlrabi
- Kürbis
- Lauch
- Mais
- Mangold
- Oliven
- Paprika
- Pastinake
- Radieschen
- Rhabarber
- Rosenkohl
- Rote Bete
- Rotkohl
- Sauerkraut
- Sellerie
- Spargel
- Spinat
- Süßkartoffel
- Tomaten
- Topinambur
- Waldpilze
- Zucchini
- Zwiebel
Bild: bigstockphoto.com – ©Radist
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