Schwarzwurzeln sind ein relativ unbekanntes Gemüse – zu Unrecht, denn die schwarze Wurzel mit weißem Kern hat viel zu bieten! Ab wann Babys Schwarzwurzeln essen dürfen und wie Du sie für Dein Kind zubereiten kannst, erfährst Du jetzt.
Ab wann dürfen Babys Schwarzwurzel essen?
Sobald ein Baby alle Beikostreifezeichen erfüllt, darf es mit fester Nahrung – entweder in Form von Brei oder als Fingerfood – beginnen. Bei den meisten Kindern ist das mit etwa 6 Monaten der Fall. Schwarzwurzeln, auch als „winterliches Spargelgemüse“ bekannt, gehören zu den Gemüsesorten, die theoretisch ab diesem Zeitpunkt in die Beikost eingeführt werden können, da sie nährstoffreich und gesund sind. Sie enthalten unter anderem viele Ballaststoffe, Vitamine wie Vitamin C und B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Kalium und Eisen.
Theoretisch spricht nichts dagegen, Schwarzwurzel als allererstes Gemüse anzubieten.
Schwarzwurzel für Babys richtig zubereiten
Schwarzwurzeln sind bekannt für ihre zähe und faserige Konsistenz. Daher ist es wichtig, sie richtig zuzubereiten, um sie für Babys leicht verdaulich und gut essbar zu machen.
Ungeschält sehen Schwarzwurzeln wenig attraktiv aus, sie haben eine raue und hart aussehende Schale. Diese solltest Du auf jeden Fall entfernen, bevor Du das Gemüse kochst. Am besten ziehst Du dabei Handschuhe an, denn der Saft kann die Hände färben. Unter der Schale ist die Schwarzwurzel weiß und erinnert als lange Stange durchaus an Spargel (auch, wenn sie am Ende natürlich anders schmeckt). Auch der Preis kommt übrigens eher an Spargel heran, wer schon mal Schwarzwurzel geerntet hat, weiß warum.
Nach dem Schälen kochst oder dämpfst Du die Schwarzwurzeln 10-15 Minuten, bis sie sehr weich sind. Wenn zwischen Schälen und Kochen Zeit vergeht, solltest Du die Stangen wie Kartoffeln mit Wasser bedeckt lagern, sonst können sich braune Flecken bilden. Nach dem Kochen kannst Du sie als Brei pürieren oder stückig zerdrücken, je nachdem, was Du Deinem Kind schon zutraust. Alternativ kannst Du sie auch als ganze Stangen (6-9 Monate) oder kleinere, mundgerechte Stücke (ab 10 Monate) schneiden.
Wie viel Schwarzwurzel darf mein Baby essen?
Schwarzwurzeln enthalten, wie gesagt, viele Ballaststoffe. Wenn Du Dein Baby nach Beikostplan mit Brei fütterst, isst es vielleicht schon relativ früh größere Mengen. Denn Ziel dieser Art der Beikosteinführung ist es ja, nach und nach ganze Milchmahlzeiten durch Brei zu ersetzen und dann zeitnah abzustillen. Wenn Du reinen Schwarzwurzelbrei fütterst, können die Ballaststoffe zu Blähungen führen, weil der Darm nicht daran gewöhnt ist. Das kann theoretisch auch bei älteren Kindern oder Erwachsenen passieren, wenn sie von jetzt auf gleich große Mengen ballaststoffhaltiger Nahrung essen.
Wenn Du Dein Baby breifrei in die Beikost starten lässt, ist die Gefahr, dass zu viel Schwarzwurzel im Bäuchlein landet, vermutlich eher gering. Denn Babys essen dann häufig nur kleine Mengen – sie werden ja nicht gefüttert und müssen die Nahrung auch erst einmal in den Mund befördern und zerkleinern – und stillen den größeren Teil des Nährstoffbedarfs noch an der Brust oder mit der Flasche.
Darum sind Schwarzwurzeln so gesund
Schwarzwurzeln sind ein echtes Superfood, da sie reich an wertvollen Nährstoffen sind. Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Gehalt an Inulin, einem präbiotischen Ballaststoff, der die Darmflora unterstützt, die Verdauung fördert und den Blutzuckerspiegel stabilisiert. Zudem liefern sie viel Vitamin C und Eisen, was das Immunsystem stärkt und die Bildung roter Blutkörperchen unterstützt.
Durch den hohen Kaliumgehalt tragen sie zur Regulierung des Blutdrucks bei, während Inulin dafür sorgt, dass der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt, was sie besonders für Diabetiker interessant macht. Auch für die Knochengesundheit sind Schwarzwurzeln wertvoll, da sie reich an Kalzium und Magnesium sind. Darüber hinaus enthalten sie viele B-Vitamine, insbesondere Folsäure, die für die Nervenfunktion und Zellbildung essenziell ist.
Schwarzwurzeln enthalten außerdem Asparagin, eine Aminosäure, die für den Muskelstoffwechsel und die Regeneration wichtig ist. Die enthaltenen Polyphenole wirken antioxidativ und schützen die Zellen vor freien Radikalen.