Ab wann dürfen Babys Kiwi essen?
Konsistenz einer weichen Kiwi ist ideal für Fingerfood-Babys: Man kann sie anfassen und festhalten, ohne dass sie zermatscht – aber mit dem Kiefer lässt sie sich auch ohne Zähne leicht zerdrücken. Je nachdem, ob Dein Baby den Pinzettengriff schon beherrscht oder Dinge noch mit der ganzen Faust aufnimmt, kannst Du die Kiwi in kleinere Stücke oder lange Streifen schneiden.
Grundsätzlich dürfen Babys Kiwis ab Beikostalter, also ab 6 Monaten, probieren. Häufig wird aber empfohlen, sie erst ab dem 8. oder 9. Monat zu geben. Das liegt daran, weil Kiwi ein hohes Allergiepotential hat und verhältnismäßig viel Fruchtsäure. Ich persönlich würde mit Kiwi vielleicht nicht sofort anfangen. Wenn ein Baby aber bei anderem Obst keine Probleme hat, würde ich jederzeit Kiwi anbieten.
Kann ein Baby auf Kiwi allergisch sein?
Laut einer britischen Studie ist Kiwi ein ernstzunehmendes Allergen, auf das vor allem Kinder und Babys reagieren. In den letzten Jahren haben die Allergien bei unter 5-jährigen stark zugenommen. Für betroffene Kinder kann der Verzehr einer Kiwi (selten der allerersten) lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Ich kann darum jeden verstehen, der seinem Baby überhaupt keine Kiwis geben möchte.
Wenn Dein Kind genetisch vorbelastet ist oder schon auf andere Lebensmittel allergisch reagiert hat, solltest Du vorsichtig sein. Gib Kiwis nur in kleinen Mengen und beobachte die Reaktion genau. Das ist deshalb so wichtig, weil Babys noch nicht sagen können, wenn und auf welche Weise sie sich unwohl fühlen. Wenn sich Symptome einer Allergie zeigen, suche lieber einen Arzt auf und besprich das weitere Vorgehen.
Allerdings muss nicht jede Hautreaktion gleich eine Allergie sein. Weil Kiwi sehr viel Fruchtsäure enthalten, reagieren manche Babys darauf mit einem wunden Popo oder roten Flecken im Gesicht.
Der Ratschlag, im ersten Lebensjahr alle allergenen Lebensmittel zu meiden, gilt übrigens als veraltet. Dieses Vorgehen schützt nicht vor der Entwicklung einer Lebensmittelallergie. Im Gegenteil. Auch von den Nahrungsmitteln mit hohem Allergiepotential sollte Dein Kind ab und zu und in Maßen probieren.
Welche Kiwi für Babys?
Wahrscheinlich kennst Du nur zwei Sorten von Kiwis, die es üblicherweise in den Supermärkten gibt: solche mit grünem und solche mit gelbem Fruchtfleisch. Tatsächlich gibt es noch viele weitere Sorten, allerdings sind diese nur im Ausland oder für den Eigenanbau im Garten erhältlich. Ob Du Deinem Baby nun gelbe oder grüne Kiwi gibst, ist im Prinzip egal.
Wichtig ist dagegen zu wissen, dass Kiwis überwiegend importiert werden. Das bedeutet,
- Kiwis werden unreif geerntet und reifen dann auf dem Transportweg bzw. zu Hause nach. Deshalb sind sie auch meist ganz hart und sauer, wenn Du sie kaufst. Bei Zimmertemperatur reifen sie schnell nach und werden weich.
- Durch lange Transportwege und Lagerung gehen wertvolle Nährstoffe verloren.
- Die Transporte belasten unsere Umwelt und damit die Zukunft unserer Kinder.
- Für den Obstanbau in anderen Ländern gelten oft auch andere Bestimmungen bezüglich Pestiziden und Düngemittel. Ich würde daher lieber auf Bio-Kiwi zurückgreifen.
Nährstoffe und Eigenschaften der Kiwi
Kiwis sind Nährstoffbomben wie kaum ein anderes Obst, das es zu kaufen gibt. Zunächst einmal enthalten unheimlich viel Vitamin C. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem und außerdem ein Antioxidant, das die Zellen schützt und langsamer altern lässt.
Das ist jedoch nicht alles. Auch die Vitamine B1, B2, B3, B6 und B9 sind enthalten. Vitamin B9 ist auch als Folsäure bekannt. Folat, wie die Folsäure im natürlichen Zustand heißt, brauchen Babys und Kinder für die Entwicklung des zentralen Nervensystems, zu dem auch das Gehirn gehört. Auch Vitamin A und Vitamin E sind in der Kiwi enthalten.
Weiterhin finden sich die Mineralstoffe Kalzium, Eisen, Magnesium, und Kalium.
Durch die vielen Ballaststoffe wirken Kiwis leicht abführend bzw. stuhlauflockernd. Wenn Dein Baby also zu Verstopfung neigt, können ein paar Happen Kiwis Abhilfe schaffen. Wenn der Stuhl eher flüssig ist, kannst Du Kiwi mit Banane mischen, die wirkt nämlich stopfend.
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!
Altersempfehlungen für andere Obstsorten
Auf Pinterest merken:
Hallo Hanna,
Danke für deinen vielen guten Infos. Zu den Südfrüchten, bzw. Importfrüchten beschreibst du (wie ich auch schon an anderer Stelle gelesen habe) gut und nachvollziehbar die Nachteile. Allerdings schreibst du dies (und so scheint mir auch in anderer Literatur der Konsens) nicht über die Banane, welche doch ebenfalls unreif sehr weite Wege zurücklegt. Wie kommt das?
Liebe Grüße
Hallo Katharina,
vielen Dank für die Anregung. Ja, die Banane ist auch Importware. Allerdings ist die Banane auch eine recht besondere Frucht, die sogar dort, wo sie heimisch ist, grün geerntet wird und dann nachreifen darf. Warum das so ist habe ich ganz ehrlich noch nie recherchiert. Ich hoffe, ich finde demnächst die Zeit, das nachzuholen denn Du hast absolut recht, diese Information fehlt im Artikel zu der Banane!
Viele liebe Grüße,
Hanna