Garnelen für Babys
Alles, was Du wissen musst
Bei Meeresfrüchten sind die meisten Eltern eher vorsichtig, wenn es um die Einführung in die Beikost geht. Wenn Du Dich fragst, ab wann Babys Garnelen essen dürfen, findest Du hier die Antwort.
Ab wann dürfen Babys Garnelen essen?
Es ist okay, wenn Du Deinem Baby ab Beikostreife zerkleinerte oder pürierte Garnelen probieren lässt . Regelmäßig und als Ganzes sollten Garnelen für Babys allerdings erst im zweiten Lebensjahr auf dem Speiseplan stehen. Ihre zähe, rutschige Textur kann für Babys schwer zu zerkleinern sein, darum stellen sie ein Risiko für Verschlucken und Ersticken dar. Außerdem sind Krebstiere von Natur aus reich an Salz, das Babys nur in geringen Mengen bekommen sollten.
Meeresfrüchte sind außerdem eine häufige Ursache für Lebensmittelvergiftungen, die natürlich für Säuglinge besonders gefährlich sind, denn ihr Entgiftungssystem ist noch nicht voll ausgereift. Auch aus ethischen und umweltpolitischen Gründen sind Meeresfrüchte nicht unbedingt einwandfrei, auch das solltest Du bedenken. Immerhin enthalten Garnelen weniger Quecksilber und andere Schwermetalle als Fisch, da sie weiter unten in der Nahrungskette stehen.
Wenn Du Deinem Baby oder Kleinkind Garnelen geben möchtest, achte auf eine gute, frische Qualität (tiefgekühlt ist hier häufig „frischer“ als aus dem Kühlregal, denn in gefrorenem Zustand kann sich kein Histamin bilden, das für Lebensmittelvergiftungen verantwortlich ist). Koche die Garnelen ganz durch und zerkleinere sie dann in altersgerechte Stücke, die keine Erstickungsgefahr darstellen.
Leider sind Garnelen, wie alle Schalentiere, ein häufiges Allergen. Wenn eine Allergieneigung bekannt ist, solltest Du die ersten Male, die Dein Kind Meeresfrüchte isst, auf jeden Fall aufmerksam sein. Der Körper reagiert in aller Regel frühestens beim zweiten Kontakt allergisch, eine Allergie kann sich aber auch erst im Laufe der Jahre ausbilden. Interessanterweise entwickelt sich eine Schalentierallergie tatsächlich häufig erst im Erwachsenenalter. Und: wer sie einmal hat, egal ob Kind oder Erwachsener, wird sie selten wieder los.
Garnelen enthalten häufig auch Konservierungsstoffe mit Sulfiten, auf die manche Personen empfindlich reagieren.
Übrigens: Früher gab es die Empfehlung, mit häufigen Allergenen wie Schalentiere, Fisch, Ei, Kuhmilch, Nüssen usw. bis nach dem ersten Geburtstag zu warten, um einer Allergie vorzubeugen. Diese Empfehlung ist empirisch widerlegt und gilt heute nicht mehr. Stattdessen wird empfohlen, allergene Lebensmittel in moderaten Mengen schon im zweiten Lebenshalbjahr anzubieten – sofern sich keine Allergie dagegen zeigt.
Sind Garnelen gesund für Babys?
Frische oder gefrorene Garnelen sind eine ausgezeichnete Proteinquelle, außerdem enthalten sie Omega-3-Fettsäuren, die für die gesunde Entwicklung des Frontalhirns unbedingt notwendig sind. Die Krebstiere enthalten auch weitere essentielle Nährstoffe:
- Vitamin B12 und Cholin zur Unterstützung der Gehirnentwicklung
- Selen zur Stärkung des Immunsystems und der Schilddrüse
- Zink, um das Wachstum zu fördern.
Zwar sind Garnelen weniger mit Schwermetallen belastet als Fisch, aber es gibt trotzdem gute Gründe, sie nur in Maßen anzubieten.
Wie gesagt enthalten Garnelen sehr viel Salz. So ist die empfohlene Tagesmenge von 1 Gramm Salz pro Tag für ein Baby schnell erreicht, wenn es außer den Garnelen z.B. noch Brot oder Käse isst.
Auch stammen die meisten Garnelen aus Zuchtanlangen bzw. Fischfarmen, wo sie mit Antibiotika und anderen Chemikalen behandelt werden, um den Ertrag zu steigern, die Farbe zu erhalten oder den Wasseranteil im Garnelenfleisch zu steigern. Rückstände all dieser Medikamente und Mittel finden sich dann auf unseren Tellern wieder.
Wild gefangene Garnelen sind auch nicht unbedingt zu empfehlen, denn der Garnelenfang im offenen Meer führt zu großen Schäden am Lebensraum vieler anderer Fische und Meerestiere. Eine Lösung wären Garnelen aus biologischer Züchtung, allerdings sind diese schwer zu bekommen und teuer.
Nicht zuletzt werden Garnelen mit Menschenhandel und Zwangsarbeit in Fischereien in Verbindung gebracht, auch das möchtest Du vielleicht nicht unbedingt unterstützen.
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!