Ab wann dürfen Babys Süßkartoffeln essen?

Aus meiner Kindheit kannte ich die Süßkartoffel gar nicht, dabei wächst sie sogar im heimischen Garten. Ab wann Dein Baby Süßkartoffel essen darf, wie Du sie zubereitest und ob die Süßkartoffel eine Kartoffel ist, erfährst Du hier. 

Können Babys Süßkartoffeln essen?

Ein Baby darf ab Beikoststart Süßkartoffeln essen. Die Süßkartoffel, auch Batate genannt, macht ihrem Namen alle Ehre und zeichnet sich durch leicht süßlichen Geschmack aus. Dadurch ist sie bei Babys und kleinen Kindern in der Regel sehr beliebt. Es spricht also nichts dagegen, statt mit Möhren- oder Pastinakenbrei mit Süßkartoffel Brei zu starten – oder Deinem Baby zum Beikoststart Süßkartoffel Fingerfood anzubieten. 

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Süßkartoffeln sind gut verträglich und verursachen äußerst selten Blähungen oder gar allergische Reaktionen. Im Gegenteil, sie gelten sogar als stuhlregulierend und schützen vor Verstopfung. Dafür sorgt der hohe Anteil an Ballaststoffen in der Batate.

Wann Dein Baby bereit ist, mit der Beikost zu starten, ist individuell. Du erkennst den richtigen Zeitpunkt an den Beikostreifezeichen. Bei sehr vielen Kindern ist es etwa ab 6 Monaten so weit. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt entsprechend die Einführung von Beikost im 7. Monat – die ersten 6 Lebensmonate sollten Babys ausschließlich Muttermilch oder Formula bekommen. Die DGE setzt den Beikoststart etwas früher, zwischen dem 5.-7. Monat an. 

Kann man Kartoffeln durch Süßkartoffeln ersetzen?

Weil die Süßkartoffel ebenfalls einen sehr hohen Stärkeanteil hat, kann man die Kartoffel als Sättigungsbeilage im Brei zeitweise auch durch Süßkartoffel ersetzen. Vielleicht überrascht es Dich, dass die Süßkartoffel mit etwa 24% Stärke sogar einen weitaus höheren Anteil an Stärke hat als die Kartoffel (ca. 15%, je nach Sorte). 

Wenn Du ein weiteres Gemüse Hinzufügen möchtest, dann also keine Kartoffel, sondern Kürbis, Pastinake, Karotte usw. Süßkartoffel-Kartoffel-Brei macht weniger Sinn bzw. sollte nicht täglich zum Einsatz kommen. 

Was ist der Unterschied zwischen Kartoffeln und Süßkartoffeln?

Ihren Namen hat die Süßkartoffel nicht, weil sie mit der Kartoffel verwandt wäre, sondern weil sie eine ähnliche Form hat und ebenfalls unter der Erde wächst. Trotzdem ist die Süßkartoffel kein Nachtschattengewächs wie die Kartoffel, sondern ein Windengewächs. Theoretisch könnte man die Süßkartoffel auch ungekocht essen – Kartoffeln dagegen muss man immer kochen.

Die Süßkartoffel stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und kann das ganze Jahr über geerntet werden. Mittlerweile wird sie weltweit angebaut und geerntet. Im Sommer kann sie auch in unseren Breitengraden angebaut und geerntet werden, vorzugsweise in Gewächshäusern. Es gibt viele verschiedene Arten von Süßkartoffeln. Während bei uns das Innere der Knolle nach dem Kochen meist orange ist, gibt es auch weiße oder lila Süßkartoffeln.

Nährstoffe der Süßkartoffel

Ähnlich wie die Karotte hat auch die orange Süßkartoffel viel Beta-Carotin und Vitamin E. Beide wirken im Körper als starke Antioxidantien, die die Zellen vor freien Radikalen und damit vor Schäden und vorzeitiger Alterung schützen. Weil Vitamin E und Beta-Carotin fettlöslich sind, brauchst Du unbedingt hochwertiges Öl oder eine andere Fettquelle im Süßkartoffelbrei oder zum Fingerfood mit Süßkartoffel. 

Auch Vitamin B2, B1, B6 und Niacin (Vitamin B3) sind in den Bataten enthalten, ebenso wie kleinere Mengen an Kalzium, Magnesium und Kalium, Phosphor und Zink

Süßkartoffel fürs Baby zubereiten

Zunächst einmal solltest Du die Süßkartoffel nicht im Kühlschrank lagern, denn das kann den Geschmack beeinträchtigen. Wenn Du sie einkaufst, dann möglichst frisch, regional und in Bio-Qualität. Die Süßkartoffel sollte sich fest anfühlen und keine matschigen Stellen haben. Dass sich kurz nach dem Schälen manche Stellen bräunlich verfärben, ist normal. Das liegt an der Oxidation, sobald die Knolle mit Luft in Berührung kommt. 

Wenn Du eine wirklich schöne, intakte Süßkartoffelknolle hast, die aus biologischer Landwirtschaft stammt, musst Du sie übrigens nicht schälen. Wasche und bürste sie einfach gründlich ab und schneide nur das faserige Ende und ggf. beschädigte Stellen weg. In bzw. direkt unter der Schale sitzen, wie bei vielen Gemüsesorten, die meisten Nährstoffe. Wenn die Schale gedünstet ist, wird sie ebenfalls weich. Vor allem in pürierter Form merkt man das fast nicht. 

Für Babybrei mit Süßkartoffel schälst Du das Gemüse, schneidest es in Würfel und dämpfst bzw. kochst diese dann für etwa 15 Minuten. Wenn die Würfel weich sind, kannst Du sie pürieren. Süßkartoffelbrei kannst Du ohne Probleme pürieren und einfrieren, im Gegensatz zu Kartoffeln verändern sie ihre Konsistenz nicht.

Du kannst Süßkartoffeln fürs Baby auch anbraten und z.B. in Currys oder Eintöpfen verarbeiten oder als Süßkartoffel Pommes im Backofen zubereiten. Auch in der Heißluftfritteuse funktionieren die Pommes natürlich. 

Wenn Du auf der Suche nach weiteren Fingerfood Rezepten mit Süßkartoffel bist, lass Dich hier inspirieren:

Süßkartoffel Stangen für Babys

Süßkartoffelbrot

Süßkartoffelpuffer mit Lachs

Herzhafte Süßkartoffel Pancakes

Süßkartoffel-Pastinaken Rösti aus dem Ofen

Süßkartoffel Gnocchi 

Süßkartoffelpuffer aus dem Waffeleisen

Süßkartoffeltaschen mit Erbsenfüllung

Süßkartoffelpüree mit Pastinaken

Vegane Süßkartoffel Brownies mit Datteln

Süßkartoffel Aufstrich

Soja-Geschnetzeltes mit Süßkartoffel

In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!