Wenn mich jemand fragt, welche Bolognese für Babys geeignet ist, würde ich persönlich von Fleisch abraten. Stattdessen mache ich Bolognese mit Soja-Schnetzel, Sonnenblumen-Hack, Karotten-Bolognese, Linsenbolognese oder Kürbisbolognese. Was ich als Ersatz nicht empfehlen würde, sind vegane Ersatzprodukte, die bereits gesalzen oder gewürzt sind oder andere Zusatzstoffe enthalten. Wir nehmen einfach getrocknete Soja-Schnetzel – das Ergebnis schmeckt sogar meinem 8-jährigen, sehr wählerischen Esser.
Damit neben dem Tomatenpüree noch etwas Gemüse im Gericht ist, kommen bei mir Karotten in die Bolognese. Staudensellerie schmeckt meinen Kindern leider nicht, darum habe ich ihn weggelassen. In einer traditionellen Fleisch-Bolognese ist auch Stangensellerie.
Ist Soja für Babys erlaubt?
Es hält sich hartnäckig der Mythos, dass Babys und Kinder keine Sojaprodukte essen sollten. Tatsache ist, dass sehr viele Babys weltweit mit Soja zu essen beginnen, ohne dass sie gesundheitliche Beeinträchtigungen haben. In der asiatischen Welt ist Tofu, Tempeh & Co. nämlich Grundnahrungsmittel. Wenn Soja gefährlich für Babys wäre, wüssten wir das also mittlerweile.
Doch warum glauben einige Menschen, dass Babys kein Soja essen sollten? Sie haben häufig Bedenken bezüglich Gesundheit und möglicher negativer Auswirkungen. Soja enthält Verbindungen namens Phytoöstrogene, die strukturell Ähnlichkeiten mit menschlichen Östrogenen aufweisen. Einige befürchten, dass diese Phytoöstrogene eine hormonelle Wirkung auf Babys haben könnten, insbesondere auf ihre Entwicklung und Fortpflanzung.
Tatsächlich haben wissenschaftlichen Untersuchungen aber keine negativen Auswirkungen des Sojakonsums bei Babys oder Kindern auf die Gesundheit gefunden, solange Sojaprodukte in angemessenen Mengen und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung verzehrt werden. Tatsächlich wird Soja oft als gesunde Proteinquelle für Menschen aller Altersgruppen empfohlen, einschließlich Babys und Kleinkinder. Achte aber darauf, dass es sich um Bio-Produkte handelt.
Was bei Tofu und Co. tatsächlich vorkommen kann sind allergische Reaktionen, insbesondere bei Menschen, die bereits anfällig für Lebensmittelallergien sind. Allerdings wird nicht empfohlen, aus diesem Grund präventiv auf Soja zu verzichten. Im Gegenteil belegen aktuelle Studien, dass eine frühe Exposition das Risiko für eine Allergie reduziert.
Ist Hackfleisch für Babys ungesund?
Aber warum nehmen wir eigentlich kein Hackfleisch? Ich selbst ernähre mich seit mehr als 5 Jahren fleischlos, zunächst aus ganz pragmatischen Gründen: Mir wurde der Gedanke, etwas totes zu essen, unangenehm. Nachdem ich entschieden hatte, kein Fleisch mehr zu essen, fand ich viel über Fleischkonsum heraus, was mich zum Schluss brachte, dass auch meine Kinder sich nicht unbedingt an Fleisch gewöhnen sollten.
Fleisch ist eine hochwertige Proteinquelle und enthält wichtige Nährstoffe wie Eisen, Vitamin B12 und Zink. Allerdings kann der Konsum von rotem Fleisch, insbesondere verarbeitetem Fleisch wie Wurstwaren, mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen, Krebs und andere Gesundheitsprobleme in Verbindung gebracht werden. Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht abschließend erforscht, aber seit 2019 gibt es beispielsweise eine Studie, die Licht ins Dunkel bringt, wenn es um einige Krebsarten und Rindfleisch geht: Ringförmige Viren-DNA, die sogenannten Bovine-Milk-and-Meat-Factors (BMMFs) können das unreife Immunsystem von Säuglingen überrumpeln und sich dauerhaft im Darm einnisten. Was genau das bedeutet, habe ich in meinem Artikel über Fleisch für Babys zusammengefasst.
Die Fleischproduktion hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich des Ausstoßes von Treibhausgasen, des Landverbrauchs und der Wasserverschwendung. Die Umweltauswirkungen des Fleischkonsums können ethische Fragen hinsichtlich des Schutzes der Umwelt und zukünftiger Generationen aufwerfen. Die ethischen Fragen bezüglich des Tierwohls möchte ich hier gar nicht erst ansprechen, das würde den Rahmen sprengen.
Zutaten
- 150 g Sojaschnetzel fein
- 1/2 TL Brühe
- 1/2 TL Kurkuma
- 2 Karotten
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Zwiebel
- Öl zum Anbraten
- 2 EL Tomatenmark
- 1 Schuss Balsamico Essig
- 700 ml Passierte Tomaten
- Pfeffer
- 1 TL Bohnenkraut
- 1 TL Majoran
- 1 TL Paprikapulver, edelsüß
- 2 TL Oregano
- 3 EL Olivenöl
Anleitungen
- Sojaschnetzel mit Kurkuma und Gemüsbrühe-Pulver in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen, sodass sie ganz bedeckt sind. Mindestens 10 Minuten ziehen lassen, dann überschüssige Flüssigkeit abgießen.
- In der Zwischenzeit Zwiebel schälen und würfeln. Knoblauch schälen und fein würfeln oder mit einer Presse bereitlegen.
- Karotten waschen oder schälen und in Stücke schneiden. In einer Küchenmaschine zu Stücken häckseln, die etwa so groß sind wie eine Erbse (oder ein wenig kleiner).
- In einer mittelgroßen Pfanne Öl erhitzen und Zwiebeln und Karotten darin anbraten. Immer wieder umrühren. Nach etwa 7 Minuten den Knoblauch und dann das Sojahack und Tomatenmark zugeben und weitere 5 Minuten mit anbraten.
- In der Zwischenzeit Nudeln nach Packungsanweisung kochen.
- Sauce mit Essig ablöschen, dann passierte Tomaten zugeben. Sollte die Bolognese zu dick sein, etwas Nudelwasser zugießen. Kräuter und Gewürze unterrühren, Deckel aufsetzen und 5 Minuten köcheln lassen.
- Sauce gerne etwas abkühlen lassen, dann das Olivenöl unterrühren.