Diese Engelsaugen ohne Zucker backe ich ausnahmsweise nicht mit Vollkornmehl – Grund genug für meine Jungs, dass die bei uns innerhalb kürzester Zeit aufgefuttert sind. Zum Glück sind sie sehr einfach zu machen und durch die Zutaten zwar immer noch eine Süßigkeit, aber schon eine mit Nährstoffen.
Engelsaugen ohne Zucker
Ein Übermaß an Industriezucker, wie es in unserer Gesellschaft leider mittlerweile „normal“ ist, schadet unserer Gesundheit nachweislich. Vermutlich nicht der einzige, aber mit ein Grund, warum mehr und mehr Erwachsene und sogar Kinder in Deutschland und weltweit an Übergewicht, Diabetes, verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen chronischen Krankheiten leiden. Meine Kinder möchte ich darum weder stark daran gewöhnen, noch ihrem Organismus mehr als irgendwie nötig zumuten.
Plätzchen werden bei uns zuhause darum mit Banane, Trockenobst oder Obstmus gesüßt. Weil meine Kinder es nicht anders kennen, macht ihnen das nicht wirklich was aus. Natürlich würden sie auch die süßen Plätzchen aus Weißmehl wählen, wenn sie könnten. Denn die gesundheitlichen Auswirkungen können sie noch nicht verstehen, sie gehen nur nach ihrem Geschmackssinn.
Und dieser sagt nun mal seit der Geburt: Süße Lebensmittel sind nährstoffreich, wir wollen mehr davon! Dass die Menschen im letzten Jahrhundert gelernt haben, Zucker aus Pflanzen zu isolieren und aus dem Korn nur die Stärke herauszufiltern, weiß der kleine Organismus natürlich nicht. Selbst wir Erwachsenen können das nur schwer hinbekommen – weil unser Geschmack eben noch in der Zeit verhaftet ist, als solche Nahrungsquellen selten und wertvoll waren.
Ich nehme für dieses Rezept zwar kein Vollkornmehl, aber immerhin ein Mehl mit einer hohen Typzahl. Denn je höher die Typzahl, desto weniger fein die Siebung. Das bedeutet, dass noch mehr Elemente der Randschichten, in denen sich fast alle Nährstoffe und Ballaststoffe befinden, enthalten sind.
Zuckerfreie Füllung für Engelsaugen
In „normale“ Engelsaugen Plätzchen kommt Marmelade, die mit Zucker hergestellt wurde. Wenn Du einen ähnlich süßen Geschmack aber ohne Industriezucker möchtest, kannst Du z.B. im Drogeriemarkt dm Marmelade mit Xylit kaufen. Empfehlen würde ich das aber nur bedingt, denn Sinn der Sache ist es ja auch, die feinen Geschmacksnerven der Kinder nicht zu schnell an die übersüßen Lebensmittel der Industrie zu gewöhnen.
Stattdessen kannst Du zuckerfreie Marmelade selbst machen. Diese ist nur bedingt haltbar und Du solltest sie schnell aufbrauchen oder sehr steril in Gläser abfüllen und ggf. sogar einfrieren für eine längere Haltbarkeit. Alternativ kannst Du auch einfach Obstmus in die Löcher der Engelsaugen füllen, entweder aus dem Glas oder ganz easy aus einem Quetschie.
Zutaten
- 240 g Mehl Typ 1050
- 150 g (vegane) Butter
- 2 Eigelb
- 60 g Datteln
- 1/2 TL gemahlene Vanille
- 1 Bio-Zitrone
- einige Löffel zuckerfreie Konfitüre oder Obstmus
Anleitungen
- Datteln vorab für 10 Minuten in heißem Wasser einweichen und dann abgießen.
- Zusammen mit Butter und Eigelb mit einem Pürierstab oder Küchenmaschine zu einer homogenen Masse mixen.
- Zitrone heiß abwaschen, abtrocknen und die Schale abreiben. Mit Mehl und Vanillepulver zu den feuchten Zutaten geben und kneten.
- Den Teig mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen, so lässt er sich besser verarbeiten.
- Teig herausnehmen, einmal durchkneten und zu einer dicken, gleichmäßigen Wurst rollen. Mit einem Messer gleich große Stücke abschneiden, zu kugeln rollen und auf ein Backblech legen. Am Ende mit einem runden Holzstiel, z.B. dem Ende eines Kochlöffels, in der Mitte ein Loch machen, das fast bis zum Boden (aber nicht ganz durch) geht.
- Die Löcher mit zuckerfreier Marmelade oder Obstmus füllen.
- Im Backofen bei 180°C (Umluft) für 10-15 Minuten backen.