Diesen Osterzopf habe ich mit frisch gemahlenem Vollkornmehl, ohne Zuckerzusatz und ohne Rosinen gebacken. Denn Osterzopf mit Rosinen schmeckt mir ehrlich gesagt einfach nicht. Wenn Du und Deine Familie Rosinen mögt, kannst Du natürlich gerne welche beifügen.
Osterzopf ohne Rosinen aus Vollkornmehl
Ich habe lange überlegt, ob ich ein typisches Weißmehlgebäck wie einen Hefezopf wirklich mit Vollkornmehl backen soll. Meine Bedenken waren, dass er am Ende nicht schmecken würde und ihn niemand isst. In der Realität wurde ich eines besseren belehrt. Zufällig waren drei Besucherkinder da, als der Osterzopf fertig gebacken war. Ich konnte gerade noch die Bilder für dieses Rezept machen, bevor mir die Stücke quasi aus den Händen gerissen wurden. Zu meiner Überraschung wurden sie nicht nach ein paar Bissen weg gelegt, sondern alle Kinder kamen mindestens einmal um Nachschub, auch meine eigenen. Die Kinder waren im Alter von 1-9 Jahren.
Ich glaube, der Trick war die saftige Nuss-Füllung, die nur aus gemahlenen Nüssen und Apfelmus besteht. Im Gegensatz zu ganzen Nüssen dürfen Babys und Kleinkinder gemahlene Nüsse und Nussmus ohne Probleme essen.
Vollkornmehl hat gegenüber Weißmehl zahlreiche Vorteile, darum war es mir am Ende den Versuch wert. Weißmehl besteht – egal, ob Weizen oder Dinkel – fast ausschließlich aus Stärke. Diese wird im Körper sehr schnell zu Zucker umgewandelt, teils sogar noch im Mund. Vielleicht hast Du das als Kind ja mal ausprobiert – Brot ganz lange im Mund lassen, dann wird es süß.
Dabei hat ein Getreidekorn so viel mehr zu bieten als Stärke. In der Hülle des Korns verstecken sich jede Menge Ballaststoffe und wichtige Nährstoffe. Im Keimling lagern wertvolle Keimöle. Leider wird bei der industriellen Verarbeitung von Weißmehl das Korn gesiebt sowie mit Hitze und Druck bearbeitet. Dabei werden all die genannten Bestandteile entfernt bzw. zerstört. Die Hülle wird entfernt, damit das Mehl lieblicher schmeckt, die Keimöle würden dafür sorgen, dass das Mehl innerhalb weniger Wochen ranzig werden würde.
Wenn Du Dir trotz allem sicher bist, dass Weißmehl für euch besser funktioniert, kannst Du das Rezept natürlich auch mit herkömmlichem Dinkel- oder Weizenmehl backen.
Zutaten
Hefeteig
- 250 g Dinkelvollkornmehl
- 100 ml pflanzliche Milch
- 110 g Apfelmark (Apfelmus ohne Zucker)
- 10 g frische Hefe
- 1/2 TL Zimt
Füllung
- 50 g gemahlene Haselnüsse
- 50 g Apfelmus
- 20 ml pflanzliche Milch plus etwas mehr zum Bepinseln der Oberfläche
Anleitungen
- Für den Hefeteig die Hefe zerbröseln und mit den restlichen Zutaten zu einem homogenen Teig verkneten.
- An einem warmen Ort mehrere Stunden gehen lassen, bis der Teig fluffiger wird und sich das Volumen deutlich vergrößert hat. Falls Du weißes Mehl statt Vollkorn mehl hast, muss der Hefeteig deutlich weniger lang gehen.
- Zwischendurch hin und wieder durchkneten.
- Für die Füllung alle Zutaten zu einer streichfähigen Masse verrühren.
- Den fertigen Teig noch einmal auf einer Arbeitsfläche ordentlich durchkneten. Wenn er zu feucht ist, musst Du etwas Mehl dazu nehmen.
- Dann teilst Du den Teig in drei gleich große Portionen und formst auf einem Backpapier aus jeder eine Wurst von etwa 30 cm Länge. Drücke die Teigwurst zu einer flachen Fläche auseinander und bestreiche verteile entlang der Mitte die Füllung. Dann klappst Du die Seiten wieder darüber und verschließt sie über der Füllung. Jetzt hast Du quasi eine gefüllte Teigwurst von 30 cm Länge, etwas dicker als vorher.
- Die drei gefüllten Teigwürste flechtest Du jetzt zu einem Zopf, so wie Du es auch bei Haaren machen würdest: Immer den äußeren Strang über den mittleren legen, dann die andere Seite.
- Den fertigen Zopf bepinselst Du mit Pflanzenmilch und lässt ihn erneut 15-30 Minuten gehen. In dieser Zeit kannst Du den Backofen auf 170°C (Umluft) vorheizen.
- Backe den Osterzopf 35 Minuten und nimm ihn dann aus dem Ofen. Am besten schmeckt er, wenn er noch warm ist.
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