Huflattich Tee selber machen: Hausmittel gegen Husten

Huflattichblüten sammeln ist eine meiner präsentesten Kindheitserinnerungen. Denn meine Oma väterlicherseits, die bei uns im Haus wohnte, hatte eigentlich das ganze Jahr über Husten, im Winter natürlich besonders schlimm. Und so schickte sie uns Kinder im Fühjahr zum Huflattich pflücken. Für jede Blüte haben wir ein paar Pfennig bekommen, wie viel weiß ich nicht mehr. So haben wir ganz nebenbei übrigens auch zählen geübt – und gelernt, dass Huflattich Tee selber machen ganz einfach ist – und ein tolles Hausmittel gegen Husten. 

Heute gehe ich selbst im Frühjahr mit meinen Kindern Huflattich sammeln und trocknen. Denn egal, ob dieser nun tatsächlich so wirksam gegen Husten ist oder nicht, sie trinken ihn auf jeden Fall viel lieber, wenn wir ihn selbst gesammelt haben. Und Flüssigkeitzufuhr ist bei Erkältungen und Husten ja ohnehin das A und O. Was bei selbst gemachtem Tee klappt, gilt übrigens auch für Creme – wie die selbst gemachte Ringelblumensalbe. Es gab Zeiten, da wollte mein Sohn seine trockene Haut nicht eincremen lassen – mit unserer “Hexensalbe” ging es dann aber problemlos. 

Huflattich trocknen

huflattich sammelnHuflattich blüht schon im Frühjahr für mehrere Wochen im Jahr. Huflattich ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühling blühen. Die Pflanze ist bekannt für ihre gelben Blüten, die vor den Blättern erscheinen. Die Blätter sind groß, breit und herzförmig mit einer weichen, filzigen Unterseite.

Wichtig beim Sammeln von Huflattich ist übrigens, wo er wächst. Du solltest keine Blüten vom Straßenrand nehmen, denn die sind voller Abgase. Auch unmittelbar neben konventionell bewirtschafteten Feldern wäre ich vorsichtig, denn dann befinden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Pestizide und Kunstdünger daran. Besser Du findest eine abgelegenere Stelle wie eine Auenlandschaft oder ein Flussufer. Huflattich wächst gerne auf sehr steinigem oder sandigem Boden, wo sonst nichts wächst. Du erkennst ihn an den leuchtend gelben Blüten, die in Bodennähe wachsen. Du kannst auch Huflattich Blätter für den Tee sammeln und trocknen. Allerdings sehen diese natürlich weit weniger hübsch aus. Für die ideale Wirkung wäre eine Kombination aus beiden ratsam. 

Beim Huflattich trocknen achte darauf, achte darauf, dass nicht zu viele Blüten aufeinander liegen. Denn sonst könnten sie schimmeln, statt zu trocknen. Ideal ist ein sehr warmer Ort im Haus, der keine direkte Sonneneinstrahlung bekommt. Also zum Beispiel eine Fensterbank Richtung Norden in einem warmen Zimmer. 

Aus den frischen Blüten kann man übrigens auch Huflattich Hustensaft selber machen

Huflattich Tee: Wirkung und Nebenwirkungen

Huflattichblüten enthalten sogenannte Schleimpolysaccharide. Diese wirken gegen Reizhusten, Heiserkeit sowie Entzündungen im Rachen- und Mundbereich. Die Schleimstoffe bilden sozusagen eine Schutzschicht über die gereizten oder entzündeten Stellen und sorgen so für Linderung. 

Falls Du schon einmal gehört hast, dass Huflattich krebserregend sein soll – das ist tatsächlich wahr. Denn in kleinsten Mengen sind auch Pyrrolizidin-Alkaloide in der Pflanze enthalten und die gelten als “möglicherweise krebserregend”. Darum lautet in Deutschland die Empfehlung, Huflattich nicht über einen längeren Zeitraum und nicht in größeren Mengen einzunehmen. Wenn Du Dich darum mit Huflattich Tee unwohl fühlst, solltest Du auf andere Hausmittel wie Zwiebelsaft gegen Husten zurück greifen. 

huflattich tee selber machen
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Huflattich Tee selber machen

ab 6 Monaten
Vorbereitungszeit1 Stunde
Trockenzeit3 Tage
Gesamtzeit3 Tage 1 Stunde
Gericht: Tee
Keyword: huflattich, hustensaft, tee
Autor: Hanna Bose

Materials

  • 1 Körbchen frischer Huflattich Blüten und ggf. Blätter
  • 1 Tasse kochendes Wasser

Anleitungen

  • Huflattich an einer geeigneten Stelle sammeln (s.o.).
  • Auf einem Tablett oder großen Teller ausbreiten und an einem warmen Ort mehrere Tage trocknen lassen. Der Huflattich sollte nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein.
  • Zur Aufbewahrung kannst Du die getrockneten Blüten und Blätter in ein Glas oder eine Tüte geben, die sich luftdicht verschließen lassen. Nach Belieben kannst Du den Tee auch vorher zerkleinern.
  • Um eine Tasse Huflattichtee zuzubereiten, übergieße etwa einen Esslöffel Huflattichtee (unzerkleinert) pro Tasse mit kochendem Wasser und lass den Tee twas 10 Minuten ziehen.
  • Um die Blüten vom Tee zu trennen, kannst Du ihn entweder durch ein Teesieb geben, ein Teeei benutzen oder einen Teebeutel zum selbst befüllen nehmen.

Weiteres über Huflattich

Huflattich ist in Europa und Teilen Asiens beheimatet und wurde in andere Teile der Welt eingeführt, wo er oft als invasive Art angesehen wird. Als früher Frühlingsblüher spielt Huflattich eine wichtige Rolle in einigen Ökosystemen, indem er frühen Bestäubern Nahrung bietet. Huflattich ist eine robuste Pflanze, die in einer Vielzahl von Böden gedeiht und oft an Flussufern, in Gräben und auf Brachland gefunden wird. In Gärten kann er sich aggressiv ausbreiten und ist manchmal schwer zu kontrollieren.

Huflattich wurde traditionell in der Volksmedizin verwendet, vor allem zur Behandlung von Husten und Atemwegserkrankungen. Die Blätter wurden getrocknet und als Tee zubereitet oder zu anderen Heilmitteln verarbeitet. 

Moderne Studien haben Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Huflattich aufgeworfen. Die Pflanze enthält Pyrrolizidinalkaloide, die bei längerer Einnahme Leberschäden verursachen können oder als möglicherweise krebserregend gelten. Deshalb wird von einer medizinischen Verwendung von Huflattich in vielen Ländern abgeraten.

Obwohl es weniger üblich ist, werden die jungen Blätter und Blüten von Huflattich in einigen Küchen als essbar angesehen, allerdings sollte man wegen der bereits erwähnten gesundheitlichen Bedenken vorsichtig sein.

Geh allerdings sicher, folgende Punkte zu beachten:

  • Sicherheit: Aufgrund der gesundheitlichen Bedenken, insbesondere der potenziell leberschädigenden Wirkung, ist der Verkauf von Huflattich in einigen Ländern eingeschränkt oder verboten. Du solltest Huflattich-Tee nicht als Dauer-Medikation einnehmen.
  • Richtige Identifikation: Stelle sicher, dass die Pflanze korrekt identifiziert wird, da es giftige Pflanzen gibt, die ähnlich aussehen können.
  • Dosierung: Die genaue Dosierung kann variieren, und es gibt keine allgemein anerkannten Richtlinien. Übermäßiger oder langfristiger Gebrauch sollte vermieden werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Frauen, die schwanger sind oder stillen, sollten Huflattich vermeiden.

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