BLW Pizza für die ganze Familie

Als Mama weiß ich, wie wichtig es ist, unsere Kleinen mit nahrhaftem und gesundem Essen zu versorgen. Trotzdem soll das Essen weiterhin schmecken, auch uns Erwachsenen. Dieser Spagat ist manchmal gar nicht so einfach – mit meiner BLW Pizza aber durchaus möglich. Durch den Vollkorn-Teig kannst Du extra Nährstoffe ins Spiel bringen und bei den Zutaten mit bestimmten, wie viel wovon auf die selbst gemachte Pizza soll. 

Vollkornmehl – für ein Plus an Nährstoffen

Vollkornmehl ist ein wahrer Nährstoffheld. Im Gegensatz zu weißem Mehl behält es den Keimling und die Schale des Korns, wodurch es reich an Ballaststoffen, Vitaminen, insbesondere B-Vitaminen, und Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Zink ist. Diese Nährstoffe sind entscheidend für eine gesunde Entwicklung Deines Kindes. Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung und sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl, was besonders wichtig ist, um gesunde Essgewohnheiten zu fördern. Ob Du Dinkel- oder Weizenvollkornmehl nimmst, ist dabei gar nicht so wichtig.

Wusstest Du: Je höher die Zahl auf dem Mehl (Typ630, 1050, usw.), desto gröber die Siebung, desto höher der Vollkorn-Anteil. Vollkorn-Mehl ist also nicht gleich Vollkorn-Mehl. Wenn Du wirklich alle Teile des vollen Korns verwenden möchtest, solltest Du Dein Mehl im Bioladen oder mit einer eigenen Getreidemühle frisch mahlen. Es ist dann maximal 6 Wochen haltbar, bevor die Keimöle oxidieren und das Öl “ranzig” wird. Industriell hergestelltes Mehl wird nicht ranzig, denn durch eine Behandlung mit Hitze und Druck wurden die Kernöle zersetzt. 

Bio-Zutaten für Babys sinnvoll

Die Verwendung von Zutaten aus biologischer Herstellung hat sowohl gesundheitliche als auch ökologische Vorteile. Bio-Produkte werden ohne den Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln angebaut. Dies bedeutet, dass Dein Kind weniger Rückstände dieser Substanzen aufnimmt. Zudem haben Studien gezeigt, dass Bio-Lebensmittel oft höhere Konzentrationen bestimmter Nährstoffe enthalten können. Nicht zu vergessen ist der intensivere und natürliche Geschmack dieser Zutaten, der die Pizza zu einem wahren “Gaumenschmaus” für die ganze Familie macht.

Kontrolle über die Zutaten

Indem Du die Pizza selbst backst, hast Du die volle Kontrolle über die Zutaten. Du kannst vermeiden, künstliche Zusätze, übermäßigen Zucker und ungesunde Fette, die oft in Fertigprodukten zu finden sind, zu verwenden. Stattdessen kannst Du frisches Gemüse, hochwertigen Käse (oder auch keinen Käse) und gesunde Proteine wie Tofu oder Bohnen wählen. So sorgst Du nicht nur für eine ausgewogene Mahlzeit, sondern auch dafür, dass Dein Kind eine Vielfalt an Geschmäckern und Texturen erfährt, was für die Entwicklung eines gesunden Geschmackssinns entscheidend ist.

BLW Pizza für Babys: Ohne Käse

Solange unser Kleinster noch keine Milchprodukte bekommen hat, also bis nach seinem ersten Geburtstag, gab es für ihn immer Pizza ohne Käse. Denn Käse hat einerseits viel Salz und andere fragwürdige Stoffe aus der Milch, andererseits bleibt der Belag unter dem Käse sehr lange heiß und mein Baby kann die BLW-Pizza mit Käse nicht gut essen. 

Denk daran, bei Pizza für Babys bestimmte Zutaten zu vermeiden, um Gesundheit und Sicherheit des Kindes zu gewährleisten.

  1. Salz: Babys Nieren sind noch nicht voll entwickelt und können große Mengen Salz nicht verarbeiten. Daher solltest Du den Salzgehalt in Babynahrung, einschließlich Pizza, minimal halten. Zusätzliches Salz im Teig, in der Tomatensauce oder über der Pizza für’s Baby lässt Du also am besten einfach weg. Die Erwachsenen können bei Bedarf ja nachsalzen. 
  2. Zucker und süße Saucen: Vermeide Zucker und süße Saucen wie Barbecue-Sauce, da sie nicht gesund für Babys sind und zu einer unnötigen Präferenz für süße Geschmäcker führen können.
  3. Scharfe Gewürze und Knoblauch: Scharfe Gewürze und große Mengen an (rohem) Knoblauch können für Babys zu stark sein und sollten vermieden werden.
  4. Harter oder ungekochter Belag: Harte Lebensmittel wie rohes Gemüse (z.B. rohe Paprika) oder harte Fleischsorten können Erstickungsgefahren darstellen. Alle Beläge sollten weich genug und leicht zu kauen sein. Wenn Du nicht sicher bist, versuche, das Lebensmittel zwischen Daumen und Zeigefinger zu zerdrücken. Klappt das, passt es. Flutscht es beim Druck zur Seite heraus, ist es gefährlich. Bleibt es einfach ganz, ist es zu hart. 
  5. Rohmilchkäse und nicht pasteurisierte Produkte: Vermeide Rohmilchkäse und andere nicht pasteurisierte Produkte, da sie schädliche Bakterien enthalten können, die für Babys gefährlich sind. Ein kurzes Backen reicht nicht unbedingt aus, um die Bakterien zu beseitigen. 
  6. Salami: Salami hat einen hohen Salzgehalt, was für Babys nicht geeignet ist, da ihre Nieren noch nicht voll entwickelt sind und zu viel Salz nicht richtig verarbeiten können. Außerdem werden bei der Herstellung von Salami oft verschiedene Gewürze und Zusatzstoffe verwendet, die für den empfindlichen Magen eines Babys zu stark sein können. Ein weiteres Risiko stellt der hohe Fettgehalt der Salami dar, der schwer verdaulich sein kann und nicht ideal für die Ernährung eines Babys ist. Zudem ist Salami eine fermentierte Wurst, was bedeutet, dass sie Bakterien wie Listerien enthalten kann. Diese Bakterien sind besonders für kleine Kinder gefährlich, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Auch die Konsistenz und Größe der Salamistücke können ein Erstickungsrisiko darstellen, da Babys noch nicht in der Lage sind, feste Nahrung richtig zu kauen und zu schlucken. Und schließlich ist Wurst als verarbeitetes Fleisch als krebserregend eingestuft. Keine gute Wahl für Dein Kind!Wenn Du Fleisch auf der Pizza für Dein Baby verwenden möchtest, ist es besser, weiches, gut gekochtes und ungewürztes Fleisch wie Hühnchen oder Pute zu wählen.
  7. Meeresfrüchte: Beim Einführen von Meeresfrüchten in die Ernährung eines Babys, auch als Belag auf einer Pizza, ist besondere Vorsicht geboten. Zwar sind Meeresfrüchte eine gute Quelle für wichtige Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Jod und Proteine, jedoch gibt es spezifische Risiken, die Du berücksichtigen solltest.Erstens besteht bei Meeresfrüchten, insbesondere bei Schalentieren, ein erhöhtes Allergierisiko. Allergien gegen Meeresfrüchte zählen zu den häufigsten Nahrungsmittelallergien. Viele Eltern möchten neue allergene Lebensmittel einzeln in die Ernährung Deines Babys einführen, um mögliche allergische Reaktionen genau beobachten zu können.Außerdem ist die Frische und richtige Zubereitung von Meeresfrüchten entscheidend. Sie müssen frisch sein und gründlich gekocht werden, um das Risiko einer Lebensmittelvergiftung (“Fischvergiftung” durch hohe Mengen Histamin in der Nahrung) zu minimieren. Rohe oder nicht ausreichend gekochte Meeresfrüchte sind für Babys nicht geeignet.

    Die Größe und Konsistenz der Meeresfrüchte sind ebenfalls wichtige Faktoren. Sie sollten in einer für das Baby sicheren Form angeboten werden, um eine Erstickungsgefahr zu vermeiden. Denn gekochte Meeresfrüchte sind in aller Regel zäh und ohne Backenzähne kaum zu kauen. Das bedeutet, dass sie klein genug sein sollten, um leicht geschluckt werden zu können, und eine weiche Konsistenz haben sollten. 

    Meeresfrüchte sollten nur in begrenzten Mengen angeboten werden, um sicherzustellen, dass sie gut vertragen werden. Aufgrund dieser Überlegungen und Risiken könnten Meeresfrüchte als Belag auf einer Pizza für Babys weniger geeignet sein. Wenn Du Deinem Baby Meeresfrüchte vorstellen möchtest, beginne mit einer kleinen Menge und achte sorgfältig auf Anzeichen einer allergischen Reaktion oder Unverträglichkeit.

Bei der Zubereitung von Pizza für Babys ist es am besten, sich auf einfache, nährstoffreiche Zutaten wie pürierte Gemüsesaucen oder weich gekochtes Gemüse zu beschränken. 

Gemeinsam belegen: Spaß für die ganze Familie

Das gemeinsame Zubereiten der BLW Pizza ist nicht nur eine Möglichkeit, gesunde Lebensmittel einzuführen, sondern auch eine wertvolle Zeit für die Familie. Kinder lieben es, in der Küche zu helfen und besonders das Belegen ihrer eigenen Pizza macht viel Spaß. Dies fördert nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten, sondern auch ihr Interesse an gesunden Lebensmitteln. 

Ab einem Alter von ca. 18 Monaten, spätestens ab dem 2. Geburtstag, können Kinder mithilfe eines Lernturms gut in der Küche mithelfen. Dadurch dauert das Kochen (und das sauber machen der Küche im Anschluss) zugegebenermaßen etwas länger. Aber dafür hast Du kein quengelndes Kind am sprichwörtlichen Rockzipfel hängen, sondern es ist pädagogisch wertvoll beschäftigt und in den Alltag mit eingebunden. 

Eine selbstgemachte Pizza mit Vollkornmehl und Bio-Zutaten ist also nicht nur eine gesunde Option für Dein Kind, sondern auch eine Gelegenheit, Liebe und Fürsorge durch Essen auszudrücken. Sie ist nährstoffreich, frei von unerwünschten Zusatzstoffen und eine Freude für den Gaumen. Ganz zu schweigen davon, dass sie eine wunderbare Möglichkeit bietet, wertvolle Familienzeit zu verbringen und Deinem Kind eine gesunde Beziehung zu Essen zu vermitteln.

Bei uns gibt es zeitweise einmal wöchentlich selbst gemachte BLW Pizza. Oft aber in Ermangelung an Zeit nicht als einzelne, kleine Pizzen, sondern als große auf einem Backblech. Dort belegen wir dann je einen Teil der Pizza so, wie jedes Familienmitglied das möchte. 

pizza baby led weaning selbst gemacht

BLW Pizza

ab 6 Monaten (ohne Käse)
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Gericht: Abendessen, Mittagessen
Küche: Italienisch
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Vorbereitungszeit: 20 Minuten
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Gehzeit: 1 Stunde
Gesamtzeit: 1 Stunde 50 Minuten
Portionen: 4 Pizzen
Autor: Hanna Bose

Zutaten

  • 300 g Vollkornmehl
  • 2/3 Pkg Hefe
  • 1 handvoll Brokkoli
  • 1 rote Paprika
  • 1 Glas Pizza-Tomaten
  • 1/4 Zucchini
  • 150 g Streukäse

Anleitungen

  • Mehl mit Hefe mischen. Mit ausreichend warmem Wasser zu einem knetbaren, festen Teig vermischen.
  • Brokkoli in einem Topf bissfest kochen.
  • Paprika in Würfel, Zucchini in Scheiben schneiden.
  • Einen Teil des Teiges zu einer flachen Pizza formen. Zuerst Tomaten, dann Käse und am Ende das Gemüse darauf verteilen.
  • Bei 250°C im vorgeheizten Backofen ca. 10-15 Minuten backen. Wenn der Rand fest ist und der Käse anfängt, braun zu werden, ist die Pizza fertig.

Natürlich kann die Pizza nach belieben mit allen anderen Zutaten belegt werden.

Steinofen-Pizza für zu Hause

Mit einem sogenannten Pizzastein und einer Pizzaschaufel kann man zu Hause richtig gute Pizzen selbst machen. Kinder lieben Pizza und mit Vollkornmehl und gutem Gemüse belegt sind sie eine durchaus gesunde Mahlzeit. Dabei kann jede Pizza individuell nach Vorlieben belegt und gebacken werden.

Einen Pizzastein bekommst Du schon für wenig Geld, wahrscheinlich auch gebraucht. Um die Pizzen gut manövrieren zu können, brauchst Du tatsächlich eine Pizzaschaufel dazu, aber auch die kostet nicht die Welt. Ohne Pizzaschaufel kann ich Dir garantieren, dass der Belag von der Pizza rutscht und am Pizzastein festbackt, sobald Deine Pizzen größer als Deine Handfläche sind. Das ist super ärgerlich und Pizza backen macht so keinen Spaß. Wichtig beim Backen mit einem Pizzastein ist außerdem, dass dieser heiß genug sein muss. Das heißt, dass Du den Ofen mindestens 30-45 Minuten vorher auf voller Stufe vorheizen musst. Dafür brauchen die Pizzen dann nur ein paar Minuten, bis sie durch sind und der Boden wird schön knusprig, wie bei einer echten Steinofen-Pizza. 

Woher kommt die Pizza eigentlich?

Zum Schluss noch ein wenig Allgemeinbildung: Wer hat die Pizza erfunden? Die Pizza, wie wir sie heute kennen, hat ihre Wurzeln in der italienischen Kultur, speziell in der Stadt Neapel. Die Geschichte der Pizza ist allerdings älter und eng mit der Entwicklung des Brotes verknüpft. Schon in der Antike bereiteten verschiedene Kulturen im Mittelmeerraum, darunter Griechen und Ägypter, flache Brote zu, die sie mit Öl, Kräutern und anderen Zutaten belegten. Diese frühen Formen können als Vorläufer der modernen Pizza betrachtet werden.

Die eigentliche Geburtsstunde der Pizza, wie wir sie kennen, schlägt jedoch im 17. und 18. Jahrhundert in Neapel. Zu dieser Zeit war Pizza ein einfaches und kostengünstiges Essen für die arme Bevölkerung Neapels. Sie wurde auf der Straße verkauft und war dafür bekannt, schnell und nahrhaft zu sein. Die klassische neapolitanische Pizza war damals sehr einfach, oft nur mit Tomaten, Käse, Olivenöl und Knoblauch belegt.

Ein wichtiger Moment in der Geschichte der Pizza war die Erfindung der Pizza Margherita. Diese wurde 1889 von Raffaele Esposito, einem Pizzabäcker aus Neapel, zu Ehren der italienischen Königin Margherita kreiert. Er belegte die Pizza mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum, um die Farben der italienischen Flagge zu repräsentieren: Rot, Weiß und Grün. Dieser Moment symbolisiert nicht nur die Anerkennung der Pizza durch die höheren Schichten der Gesellschaft, sondern markiert auch den Beginn ihrer weltweiten Beliebtheit.

Im 20. Jahrhundert verbreitete sich die Pizza dank italienischer Einwanderer über die Grenzen Italiens hinaus, insbesondere in die USA. Dort entwickelte sie sich weiter und es entstanden neue Varianten, wie zum Beispiel die Chicago-Style Deep-Dish-Pizza oder die New York-Style Pizza. Heute ist die Pizza ein weltweit beliebtes Gericht, das in unzähligen Varianten existiert und aus der internationalen Küche nicht mehr wegzudenken ist. Ihre einfache, aber geniale Kombination aus Teig, Sauce und Belag hat sie zu einem universellen Favoriten gemacht.

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