Wer an Beikost denkt, hat sofort ein Baby im Hochstuhl vor dem inneren Auge. Aber wer schon einmal versucht hat, den besten Hochstuhl für sein Kind zu finden, der weiß auch, dass man da die Qual der Wahl hat. Tatsächlich ist auch nicht jeder Hochstuhl gleich gut entworfen und Du solltest nicht auf die günstigste Option setzen – sondern im Zweifel lieber gebraucht kaufen. Denn dabei kann es sogar um die Sicherheit Deines Babys gehen! Worauf Du beim Hochstuhl-Kauf achten solltest und welche Modelle ich empfehlen kann, erfährst Du hier.
Wichtig: Kinder dürfen frühestens mit 6 Monaten in den Hochstuhl bzw. erst, wenn sie selbständig sicher sitzen können.
Die wichtigsten Kriterien für einen guten Hochstuhl
Woran erkennt man einen guten Hochstuhl? Das A und O an einem guten Hochstuhl ist, dass das Kind darin richtig positioniert werden kann. Denn wenn es richtig und bequem sitzt, wird es auch eher bereit sein, sich mit dem Essen zu beschäftigen und vielleicht sogar länger sitzen bleiben. Noch wichtiger ist aber, dass Studien zeigen, dass die korrekte Position beim Sitzen das Erstickungsrisiko verringert. Dazu gleich mehr. Hier aber erst einmal die Kriterien, auf die Du bei der Auswahl des Hochstuhls achten solltest, damit das überhaupt möglich ist.
Wir selbst haben mit unseren drei Kindern und diversen Umzügen einige bekannte Kinderhochstühle im Alltag auf Herz und Nieren getestet. Natürlich können wir keinen Hochstuhl-Test mit Laboranalysen oder Statikberechnungen bieten. Dafür haben wir Erfahrungen mit den Hochstühlen mit Baby bzw. Kleinkind und großen, sehr aktiven Geschwistern, also tagtäglich unter realen Bedingungen, gesammelt.
Dabei waren mir bei der Auswahl der Produkte vor allem die folgenden Kriterien wichtig – die ich Dir ebenfalls ans Herz legen würde
Sicherheit
- möglichst kippsicher
- keine scharfen Kanten oder Stellen, wo man die Finger einklemmen könnte
- möglichst geringe Stolpergefahr für die Eltern
- Sturzgefahr ausgeschlossen durch 5-Punkt-Gurt
- abnehmbarer Sicherheitsbügel als Herausfallschutz
- Der Stuhl sollte mitwachsend sein und eine Fußstütze haben, warum es dabei auch um Sicherheit geht, erfährst Du weiter unten. Der Hochstuhl braucht einen Anschnallgurt, aber auch ohne Gurt sollte Dein Baby nicht einfach so herausklettern können.
Nutzungsdauer
- Maximalgewicht
- Maximalgröße
Material
- schadstofffrei, also keine Lösungsmittel (Formaldehyd) ausdünsten
- ökologisch abbaubare oder erneuerbare Materialien wie Holz oder Edelstahl
- langlebiges Material für maximale Haltbarkeit
Sauberkeit
- abwischbar
- zerlegbar für gründliche Reinigung
- Preis: Der Hochstuhl sollte bezahlbar sein.
- Manche Modelle bieten auch einen Newborn-Aufsatz, in dem Babys schon vor Beikostreife liegen können.
Haltung
- komplett aufrechte Rückenlehne
- höhenverstellbare, breite Fußstütze, um eine ideale Position für Rumpf, Becken und Knie zu ermöglichen
- Anpassung an das Wachstum und die Essfähigkeiten des Kindes möglich (Tablett, Sicherheitsbügel und Sitzkissen abnehmbar)
- höhen- und tiefenverstellbares Sitzbrett
So sitzt das Baby korrekt im Hochstuhl
Dein Baby sollte bequem und aufrecht sitzen. Ein Kind sitzt dann richtig im Hochstuhl, wenn es mit dem Po an der Rückenlehne sitzt und dabei die Sitzfläche nicht auf die Waden drückt. Sollte das nicht klappen, kann ein Kissen im Rücken Abhilfe schaffen, das verkleinert die Sitzfläche.
Die Fußstütze sollte immer so eingestellt sein, dass das Kind seine Füße aufstellen kann. Das kann im Ernstfall lebenswichtig sein, denn nur mit einem Widerstand unter den Füßen können Kinder effektiv abhusten, wenn sie sich an etwas verschluckt haben. Wirklich empfehlenswert sind also mitwachsende Hochstühle mit verschiebbaren Brettern für Sitzfläche und Fußstütze.
Der Rücken sollte gerade sein, d.h. die Schultern direkt über der Hüfte. Die Knie gebeugt und die Füße aufgestellt, sodass Dein Kind das Gewicht nach vorne auf die Füße verlagern kann. So kann es mit den Armen und Händen leicht nach dem Essen vor sich greifen, während es durch die Füße stabilisiert wird. Dabei lehnt es sich leicht nach vorne, das Gewicht auf den Füßen. Diese Position hilft dabei, die Zuge flexibel zu bewegen und das Essen im Mund richtig herumzuschieben. In dieser Position bewegt sich das Essen gemäß der Schwerkraft eher nach vorne und aus dem Mund heraus. Wenn das Baby falsch positioniert ist, vor allem, wenn es (leicht) zurückgelehnt ist, verlagert sich das Gewicht nach hinten und die Schwerkraft zieht Essen und Zunge eher in diese Richtung. Wenn etwas zu weit nach hinten rutscht, erhöht das die Gefahr für gefährliches Verschlucken.
Wenn Dein Baby häufig das Gleichgewicht verliert und sich nach vorne beugt, oder wenn es sich nicht gezielt nach vorne beugen und ohne Hilfe wieder in eine normale Sitzhaltung zurückkommen kann, ist es entwicklungsmäßig noch nicht bereit, im Hochstuhl zu sitzen. Warte, bis Dein Kind ausreichend Rumpfkontrolle hat bzw. lass es vorerst auf dem Schoß sitzen.
>>Lies hier, ab wann Dein Baby im Hochstuhl sitzen darf.
Welche Kinderhochstühle sind empfehlenswert?
Ich selbst kenne fünf Kinderhochstühle aus meiner eigenen Erfahrung mit meinen und anderen Kindern:
- Hauck Alpha Plus
- Stokke Tripp Trapp
- Nomi Evomove
- tisSi Hochstuhl
- Ikea ANTILOP
Weil ich den letzten, nämlich den klassischen Ikea-Hochstuhl aus Kunststoff aus so vielen Gründen nicht empfehlen würde, habe ich ihn auch nicht mit einem Link gekennzeichnet. Mit den ersten vier waren wir mehr als zufrieden und die Unterschiede in Handhabbarkeit und Sicherheit sind nur marginal. Alle vier Produkte kann ich euch als gute Kinderhochstühle empfehlen.
Wenn Du eine detailliertere Antwort auf die Frage, welcher Hochstuhl der beste ist, möchtest, kannst Du hier meine persönlichen Testsieger erfahren.
Der beste Kinderhochstuhl für jedes Alter: Stokke Tripp Trapp
Den Tripp Trapp, das bekannteste Hochstuhl-Modell von Stokke, kenne ich aus verschiedensten Situationen, seitdem ich Mama bin – sei es in der Kita, beim zweiten Baby zuhause oder bei Freunden und Verwandten. Weil dies der meines Wissens der erste Treppenhochstuhl ist, der vor über 50 Jahren entworfen wurde, und das Modell sehr langlebig, steht er gefühlt an jeder Ecke.
Zu Recht. Denn egal, welche anderen, neuen, hippen Hochstühle wir kennenlernen – am Ende überzeugt uns keiner wie der Klassiker unter den Hochstühlen, der Tripp Trapp von Stokke. Heute gibt es ihn in vielen verschiedenen Farben, aber immer aus massivem Buchenholz aus Europa. Die ungiftigen Lacke auf Wasserbasis geben kaum Raumemissionen ab und das Holz erst recht nicht. Das finde ich im Hinblick auf die Gesundheit meiner Kinder extrem wichtig.
Außerdem macht das Massivholz ihn enorm langlebig, sodass er häufig von mehreren Generationen verwendet wird. Wir verwenden ihn seit unserem zweiten Kind selbst zuhause und auch jetzt beim dritten Kind ist er unser Hochstuhl der ersten Wahl. Für Neugeborene gibt es mittlerweile einen Newborn-Aufsatz, für Essanfänger ein ansteckbares Esstablett aus BPA-freiem Plastik.
Auch sonst genügt der Hochstuhl allen meinen Kriterien. Hier nochmal im Detail:
Sicherheit
Der Tripp Trapp ist schon durch seine Konstruktion sehr kippsicher, diese kann aber durch zusätzliche Verlängerungsteile noch erhöht werden. Alle Kanten sind abgerundet und sicher. Der Stuhl ist mitwachsend und bis 110 kg belastbar. Ein 5-Punkt-Anschnallgurt existiert, wir haben ihn allerdings bei Verwendung mit dem Baby-Set (Sicherheitsbügel) nie gebraucht. Denn dann ist es für unsere Babys fast unmöglich, herauszuklettern. Sogar für meine sehr bewegungsfreudigen und -talentierten Jungs. Warum es Babys anderer Eltern trotzdem gelingt, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
Und danach klettern Kinder ja ohnehin sicher und selbstständig rauf und runter. Denn nach den ersten 1-2 Jahren Beikost, sobald Kinder sicher auch ohne Bügel sitzen können, kann man diesen ganz einfach abnehmen und den Hochstuhl entsprechend anpassen. Dann können die Kleinen ohne Hilfe in den Stuhl und wieder heraus.
Material
Wie gesagt ist das Holz und die verwendeten Lacke einwandfrei.
Sauberkeit
Das Holz des Tripp Trapp ist leicht zu reinigen und sieht auch nach Jahren noch aus wie neu.
Klicke hier für das Aktionsangebot (zeitlich begrenzt): Stokke mit kostenlosem Baby-Set
- Anpassbar an jedes Entwicklungsstadium: Der TRIPP TRAPP Holzhochstuhl passt sich mit erweiterbarem Zubehör perfekt den individuellen Bedürfnissen deines Kindes in jedem Entwicklungsstadium an.
- Fördert die soziale Interaktion: Dieser innovative Babystuhl bringt die ganze Familie auf Augenhöhe zusammen, um die soziale Interaktion und die Entwicklung des Kindes zu unterstützen.
- Optimaler Halt und korrekte Sitzhaltung: Dank tiefen- und höhenverstellbarer Sitz- und Fußflächen sorgt der flexible Babyhochstuhl für optimalen Rückenhalt und eine korrekte Sitzhaltung in jedem Alter.
- Sicher und leicht zu reinigen: Der kippsichere Kinderstuhl ist frei von schädlichen Inhaltsstoffen wie Bisphenol und Phthalat. Flecken lassen sich einfach mit einem feuchten Tuch entfernen.
Vorteile
- Herausklettern aus Baby-Set sehr schwer
- langlebig, Kratzer oder Dellen nicht sichtbar
- einfach zu reinigen durch wasserbasierten Lack
- aus nachhaltigem Holz
- schadstoffarme Materialien, BPA-freies Plastik
- sehr kippsicher
- an Größe und Bedürfnisse des Kindes anpassbar
- mitwachsend bis ins Erwachsenenalter
- in vielen Farben lieferbar
- viel Zubehör erhältlich (Tablett, Sitzkissen, Newborn-Aufsatz, etc.)
Nachteile
- hoher Preis
Fazit
Der Stokke Tripp Trapp ist der richtige für Dich, wenn Du in Qualität, Handhabung und Funktionen keine Abstriche machen möchtest und einen Hochstuhl suchst, den auch Deine Enkelkinder noch gerne verwenden werden.
Eigentlich genauso gut: Der tisSi Hochstuhl
Die ÖKO-Test hat im Jahrbuch Kleinkinder für 2018 einen Hochstuhl Test veröffentlicht, bei dem nur ein Hochstuhl mit „sehr gut“ abgeschnitten hat: Der tisSi. Grund genug, mit unserem dritten Kind auch diesen Hochstuhl mit Neugeborenenaufsatz zu testen. Das Ergebnis vorab: Für Platz 1 hat es nur sehr knapp nicht gereicht, denn auch dieser Hochstuhl ist wirklich top in Qualität und Funktionen. Trotzdem verwenden wir mit unserem dritten Kind aktuell diesen Hochstuhl mit Sicherheitsbügel – und nicht den Testsieger.
Warum der tisSi Hochstuhl bei uns kein „Testsieger“ wurde
Im direkten Vergleich zum Stokke Tripp Trapp gibt es einen gravierenden Unterschied, den man gleichzeitig als Vor- und Nachteil sehen kann. Wegen des Nachteils möchte ich ihn nicht uneingeschränkt empfehlen – aber entscheide selbst, was für euren Tisch und eure Lebenssituation passt.
Unterschiede im Sicherheitsbügel
Und zwar hat der tisSi Hochstuhl einen Sicherheitsbügel aus Massivholz. Dieser ist schöner und nachhaltiger als der Babyeinsatz vom Stokke. Allerdings ist der Bügel vom tisSi auf einer Höhe angebracht, die je nach Tisch knapp unter die Standardhöhe eines Esstisches (bzw. unseres Esstisches) passt. Denn die Oberkante des Tisches hat eine Normhöhe, die Dicke der Tischplatte allerdings nicht. Der tisSi lässt sich also so weit zum Tisch hinschieben, dass es genau passt, d.h. dass unser Kind direkt am Esstisch sitzt. Wir mögen das gerne so, denn auf diese Weise ist er wirklich ein gleichberechtigtes Mitglied am Esstisch.
Allerdings ist es uns schon passiert (jedem Familienmitglied nur ein Mal, aber das reicht ja auch!), dass wir den Stuhl zum Tisch geschoben und dabei unserem Baby die Finger zwischen Tisch und Sicherheitsbügel eingeklemmt haben. Das tut wirklich höllisch weh! Denn der Kleine tendiert dazu, den Bügel fest mit der Hand zu umfassen, wenn er geschoben wird – natürlich möchte er sich festhalten, wenn es wackelig wird. Unsere Lösung für das Problem: Höllisch gut aufpassen oder erst den Hochstuhl in Position bringen und dann das Kind hineinheben.
Allerdings besteht das gleiche Problem auch, wenn jemand den Tisch von der gegenüberliegenden Tischseite des Babyplatzes den Tisch leicht verschiebt und dann unwissentlich die Babyfinger einklemmt. Auch das ist uns schon passiert.
Der Tripp Trapp dagegen stößt mit dem Babyeinsatz aus Plastik direkt an die Tischplatte an, der Stuhl passt nicht unter den Tisch. Auch gibt das Plastik viel mehr nach als Massivholz, geklemmte Finger sind noch nie vorgekommen. Dass der Tripp Trapp relativ weit vom Tisch weg steht, fand ich persönlich immer nervig, denn so sitzt mein Kind nicht nur weiter weg vom Tisch als nötig, sondern es bleibt zwischen Baby und Esstisch eine kleine Lücke. Da landen dann natürlich gerne mal Essensreste drin, anstatt wieder auf dem Tisch bzw. Teller.
Für uns persönlich ist es sehr wichtig, dass unser Kind wirklich mit uns am Tisch sitzt und wir nutzen darum aktuell den tisSi Hochstuhl – trotz besagter Gefahr.
Was der tisSi außerdem kann, was der Stokke nicht kann: Auch mit dem Sicherheitsbügel, den man bis etwa 2 Jahre braucht, damit das Baby nicht herunterfällt oder vom Stuhl rutscht, lässt sich wirklich individualisieren. Mit etwa 1,5 Jahren haben wir ihn jetzt eine Stufe weiter gestellt, das geht mit zwei Imbusschrauben rechts und links. So passt unser Kleinkind besser hinein, ohne dass seine Knie hängen bleiben. Auch das Sitzbrett konnten wir eine Stufe weiter nach unten stellen. Das geht beim Stokke Hochstuhl nicht, da muss man immer die kleinste Einstellung nehmen, solange man das Babyset nutzt. Denn wenn man das Sitzbrett eine Stufe tiefer einschiebt, rastet der Mittelteil, der zwischen den Beinen des Babys für Sicherheit sorgt, nicht mehr ein.
Esstablett unbrauchbar
Das Tablett bzw. der Tisch vom tisSi sind für uns übrigens ein absoluter Fail, auch darum hat es nicht für den Testsieger gereicht. Auch das Tablett für den tisSi Hochstuhl passt genau unter den Esstisch – und auch daran gab es schon gequetschte Finger, weil der Kleine sich vorne daran festhält, während man es unter den Tisch schieben möchte. Aber das Tischchen hat noch weitere Nachteile: Es ist nicht abklickbar, sondern fest am Hochstuhl verschraubt.
Und während man beim Sicherheitsbügel zwischen den Beinen des Babys einen Gurt anbringen kann, ist das mit Tablett nicht möglich. D.h. Kinder, die aus irgendeiner Unart mit dem Popo auf dem Stuhl herumrutschen (wie unseres) haben nichts zwischen den Beinen. Wir hatten das Tablett aus diesem Grund nicht lange im Einsatz: Nachdem unser Baby einmal fast nach unten durchgerutscht wäre, fristet das Tablett nun sein Dasein im Keller und wir verwenden nur noch den Sicherheitsbügel und unseren Esstisch.
In allen anderen Kriterien wie Sauberkeit, Materialqualität und Anpassbarkeit steht der tisSi Hochstuhl dem Testsieger Tripp Trapp aber in nichts nach. Und er hat einen gravierenden Vorteil: Er kostet fast 100€ weniger als der Testsieger. Wenn Du Dir also zutraust, gut genug auf die keinen Fingerchen aufzupassen, kann ich Dir diesen Stuhl vor allen anderen empfehlen.
Vorteile
- günstiger Neupreis
- langlebig, Kratzer oder Dellen kaum sichtbar
- einfach zu reinigen durch wasserbasierten Lack
- aus nachhaltigem Holz, kein Plastik bei Sicherheitsbügel oder Tablett
- schadstoffarmer, wasserbasierter Lack
- sehr kippsicher
- an Größe und Bedürfnisse des Kindes anpassbar
- mitwachsend bis ins Erwachsenenalter
- viel Zubehör erhältlich (Tablett, Sitzkissen, Newborn-Aufsatz, etc.)
Nachteile
- Gefahr gequetschter Finger je nach Höhe der Tischunterkante
- Verwendung von Tisch / Tablett nur ohne Sicherheitsgurt zwischen den Beinen möglich (Hindurchrutschen!)
Fazit
Der tisSi Hochstuhl ist der richtige für Dich, wenn Du einen soliden, langlebigen Stuhl suchst und es euch wichtig ist, dass das Baby direkt am Tisch sitzen kann – und ihr gewährleisten könnt, auf die Finger des Babys zu achten (oder eure Tischplatte 1 cm oder weniger dick ist).
Ebenfalls empfehlenswert: Hauck Alpha Plus
Ähnlich günstig kommst Du mit dem Hauck Alpha Plus weg. Auch den kann ich guten Gewissens empfehlen, allerdings musst Du hier in der Materialqualität schon ein wenig Abstriche machen.
Den Kinderhochstuhl, der vermeintlich am besten für meine Kriterien passte, den Hauck Alpha Plus in dunkelbraun, hatten wir schon beim ersten Kind für zu Hause angeschafft. Anfangs dachte ich, dass es bezüglich der Verarbeitung und Langlebigkeit keine Unterschiede gäbe. Die Langzeiterfahrung hat allerdings etwas anderes gezeigt.
Während die Tripp Trapp Hochstühle über Generationen halten, war bei unserem Hauck Alpha Plus nach einiger Zeit das Gewinde der Zwischenstange kaputt. Das führt dazu, dass das Brett für die Fußstütze nicht mehr fest in der Verankerung klemmt und abfallen kann, während ein Kind rauf- oder runter klettert oder darauf steht. Bei uns kam es nie zu größeren Verletzungen, aber trotzdem war es nicht zweckdienlich. Und es kann unter Umständen natürlich gefährlich sein.
Auch hat dieser Stuhl unseren Umzug und mehrere Kinder nicht so gut wegstecken können wie der Tripp Trapp. An den Kanten platzt allmählich die dunkle Farbe ab und Kratzer und Abnutzungsspuren sind deutlich zu erkennen.
In Sachen Sicherheit und Ergonomie hat ein Baby im Hochstuhl von Hauck sehr viel Platz. So mussten wir anfangs mit Kissen nachhelfen und sobald unser Sohn heraus hatte, wie es geht, ist er ständig im Hochstuhl aufgestanden. Genau, wie die Stiftung Warentest in ihrem Hochstuhl Test 2018 bemängelte. Wir mussten ihn jedes Mal anschnallen und gut aufpassen. Bei unserem zweiten Baby ist mir im Vergleich zum Stokke Tripp Trapp aufgefallen, dass er im Hauck Hochstuhl als Sitzanfänger nicht so gut aufgehoben ist. Die Sitzfläche ist mit Babyset viel größer und er kippt darin zur Seite oder nach hinten und weint nach kurzer Zeit. Wir haben daher nicht weiter getestet.
Mit etwa 18 Monaten saßen unsere Kinder dann in allen Treppenhochstühlen ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen (ohne Bügel oder Tablett, wie auf einem normalen Stuhl). Durch die Konstruktion mit dem Brett als Fußstütze können sie auch im Hauck Hochstuhl wunderbar alleine hoch und runter. Ich konnte keine Unterschiede zum Testsieger erkennen.
Einen großen Vorteil hat allerdings auch der Hauck Hochstuhl gegenüber dem Stokke oder tisSi: Das Esstablett ist wirklich super gelöst. Man kann den oberen Teil einfach herausnehmen und abwaschen, während man beim Stokke das komplette Tablett abnehmen und säubern muss. Allerdings lässt sich, wenn das Tablett montiert ist, der Gurt nicht mehr anbringen.
Stokke Tripp Trapp oder Hauck Alpha Plus?
Ansonsten sind die beiden Hochstühle von Hauck und Stokke in Aufbau und Handhabung recht ähnlich. Beides sind Treppenhochstühle, die durch zwei Einlegebretter individuell an die Größe des Kindes und Höhe des Tisches angepasst werden können. Die Optik unterscheidet sich vor allem darin, dass der Hauck- Hochstuhl von der Seite etwas an ein A erinnert, der Stokke eher an ein Z.
Der größte Unterschied, den ich anfangs feststellen konnte, war der Preis. Der Hauck Alpha Plus kostet inklusive allem Zubehör (außer Newborn Aufsatz) nur 139,90€. Beim Stokke Hochstuhl muss man für dieselbe Leistung eben mal 426€ hinblättern.
Vorteile
- günstiger Preis
- einfach zu reinigen durch wasserbasierten Lack
- aus Massivholz
- sehr kippsicher
- an Größe und Bedürfnisse des Kindes anpassbar
- mitwachsend bis ins Erwachsenenalter (90 kg)
- viel Zubehör erhältlich (Tablett, Sitzkissen, Newborn-Aufsatz, etc.)
Nachteile
- schlechte Erfahrungen mit Qualität
- Sitzfläche zu groß für Essanfänger
- Kinder können im Baby-Set aufstehen
- Gurt nicht mit Tablett kombinierbar
Fazit
Der Hauck Alpha Plus ist der richtige für Dich, wenn ihr ihn vermutlich nur für ein oder zwei Kinder benötigt und ihr für vollen Lieferumfang keinen Monatslohn ausgeben wollt.
Schönster Hochstuhl ab Geburt: Nomi Hochstuhl
Der Nomi Hochstuhl ist relativ neu auf dem Markt. Diesen stylischen Hochstuhl konnten wir beim zweiten Kind dank Newborn-Aufsatz schon mit unserem Neugeborenen verwenden. Er ist ähnlich flexibel in der Größe verstellbar wie der Tripp Trapp oder Alpha Plus – wenn auch mit einem anderen System. Denn beim Nomi Hochstuhl musst Du nur an einer großen Schraube auf- und zudrehen. Das ist viel einfacher als das Verstellen der Bretter per Imbus-Schrauben. Ein großes Plus an dieser Stelle also.
Auch das Design ist viel schlichter, leichter und moderner. Der Nomi Hochstuhl hat nur eine einzige Mittelsäule aus Holz, an der die restlichen Elemente befestigt sind. Eine Bekannte von mir wollte allein wegen des Designs unbedingt diesen Hochstuhl für ihr Kind.
Weil einige Elemente aus stabilem Kunststoff sind, ist der Hochstuhl viel leichter als die anderen beiden. Das heißt, der Nomi Hochstuhl eignet sich super, wenn man ihn oft von einer Ecke in die andere tragen muss. Ich persönlich mag Holz viel lieber als Kunststoff, aber Vorteile hat das schon. Auch wirkt der Stuhl natürlich viel weniger klobig und hat weniger Ecken und Kanten, an denen man sich stoßen kann. Eigentlich hat er fast gar keine. Wer wie viele in meiner Familie dazu neigt, sich die Zehen am hinteren Standfuß des Hochstuhls anzustoßen, der weiß, was das für einen Unterschied machen kann. Und rundes Plastik ist nunmal weniger schmerzhaft als eckiges Holz.
Im Nomi Baby Set sitzt unser Kleiner sicher und kann nicht selbständig aufstehen. Das Esstablett ist ähnlich dem des Tripp Trapp, man nimmt es komplett ab, um es sauber zu machen. Insgesamt ist der Hochstuhl von den Funktionen und Abmessungen des Babysets und Esstablets dem Stokke Tripp Trapp sehr ähnlich. Immerhin haben beide denselben Designer im Hintergrund.
Einen Nachteil haben wir beim Nomi mit unserem Baby allerdings festgestellt: Die Rückenlehne ist seitlich so niedrig, dass unser Kleiner sich, vermutlich aus Langeweile oder schlechter Laune, mit angehobenem Po so weit nach hinten überstrecken kann, dass wir Angst haben, dass er mit dem Stuhl umfällt. Das heißt, damit er darin wirklich gut sitzen bleibt, müssen wir den Gurt anlegen. Das ist beim Tripp Trapp nicht der Fall.
Außerdem ist das weiße Plastik definitiv viel anfälliger für bleibende Verfärbungen als Holz. Nach einem Sommer auf der Terasse musste ich die Standfüße richtig schrubben, um sie einigermaßen sauber zu bekommen. Das Plastik hatte erste Kratzer, die auf Dauer einfach unschön aussehen. Bei unseren Holzstühlen wäre mir da nie etwas aufgefallen – und wenn ließe sich der sogar neu lackieren.
Dafür hat der Nomi für größere Kinder einen großen Vorteil: Er hat an den hinteren Standfüßen zwei kleine Rollen eingebaut. Wenn ein Kind sich vom Tisch abstößt, weil es mit dem Stuhl kippeln will, dann rollt es einfach nach hinten – anstatt möglicherweise umzufallen. Diese Erfindung finde ich geradezu genial – das sollten wirklich alle Stühle haben – das ist echte Kippsicherheit!
Vorteile
- stylisches Design
- sehr leicht
- weniger harte Standfüße (Zehen stoßen!)
- sehr einfaches Anpassen der Sitzhöhe
- einfach zu reinigende Oberfläche
- sehr kippsicher
- einigermaßen an Größe und Bedürfnisse des Kindes anpassbar
- mitwachsend bis ins Erwachsenenalter
- viel Zubehör erhältlich (Tablett, Sitzkissen, Newborn-Aufsatz, etc.)
Nachteile
- Plastik weniger langlebig und anfälliger für Verfärbungen
- hoher Preis
- seitlich niedrige Rückenlehne (Baby überstreckt sich)
Fazit
Der Nomi Hochstuhl ist der richtige für Dich, wenn Du in Sachen Design keine Abstriche machen möchtest und trotzdem höchste Ansprüche in Sachen Sicherheit und einfacher Handhabung hast.
Ikea ANTILOP: Günstig, aber Flop
Den ANTILOP Hochstuhl von Ikea hatten wir immer wieder mal vorübergehend, aber aus gutem Grund nie lange behalten. Denn auch wenn dieser mit 15€ Neupreis (19€ inkl Tablett) unschlagbar günstig war, genügt er ansonsten kaum einem der von mir angesetzten Kriterien – allen voran denen der Sicherheit.
Zunächst ist der Ikea Hochstuhl nicht sonderlich kippsicher. Aber selbst, wenn man diesen Sicherheitsaspekt außen vor lässt, bleibt ein großes Problem: Er hat keine Fußstütze. Das ist für ein Kind bei längerem Sitzen nicht nur unbequem, sondern kann sogar gefährlich werden. Denn sollte sich Dein Baby doch einmal verschlucken, so braucht es zum effektiven Abhusten unbedingt einen Widerstand unter den Füßen – eine richtig eingestellte Fußstütze. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile sogar verschiedene Anbieter, die Fußstützen für genau diesen Hochstuhl anbieten (die kosten dann um einiges mehr als der ganze Hochstuhl). Solltest Du, z.B. aus finanziellen Gründen, trotzdem den ANTILOP nutzen wollen, besorge also bitte unbedingt eine Fußstütze dazu!
Aber auch sonst ist der Ikea Hochstuhl eher ein Flop. Er ist null mitwachsend oder individualisierbar, auch wenn er zumindest einen Anschnallgurt hat.
Vorteile
- unschlagbar günstig
- einfach zu reinigen
- aus schadstoffarmem Plastik
- Sicherheitsgurt im Lieferumfang
Nachteile
- wenig kippsicher
- keine Fußstütze (gefährlich!)
- nicht individualisierbar
- wächst nicht mit (Nutzungsdauer nur bis ca. 1-2 Jahre)
Mein Fazit
Wenn ich den besten Hochstuhl für Neugeborene und Babys ab 6 Monaten kaufen möchte, würde ich mich wieder für den Stokke Tripp Trapp entscheiden. Nicht nur in den Tests der Ökotest und Stiftung Warentest schnitt der Hochstuhl gut bzw. sehr gut ab. Auch in unserem Alltag ist er nicht mehr wegzudenken.
Den Hauck Alpha Plus würde ich nicht noch einmal anschaffen, auch wenn er beim ersten Kind vielleicht durchaus ausreicht. Spätestens, seit er beim Hochstuhl Test der Stiftung Warentest durchgefallen ist, weiß ich, dass das Aufsteh-Problem nicht nur unseres war.
Den tisSi Hochstuhl verwenden wir auch sehr gerne, allerdings mit gebührender Vorsicht, solange der Sicherheitsbügel noch dran ist – damit es keine gequetschten Finger mehr gibt. Für größere Babys und Kleinkinder ist er ohne Einwände gut geeignet und kann auch später als Schreibtischstuhl dienen.
Weitere Testsieger
Die Ergebnisse der Ökotest
Die ÖKO-Test hat 2023 erneut einen Hochstuhl Test vorgenommen. Die drei Erstplatzierten:
Außerdem getestet wurden:
Geuther Synt
Hauck Alpha Plus
Kinderkraft Finix
Moji Yippy Trunk
Der einzige Hochstuhl, der dabei durchgefallen ist, war der Geuther Synt.
Die Ergebnisse der Stiftung Warentest
Denn die Stiftung Warentest hat 2018 (06/2018) ebenfalls Hochstühle getestet, davon 8 Treppenhochstühle:
- Evomove Nomi
- Stokke Tripp Trapp
- Hauck Alpha Plus
- Geuther Tamino
- Herlag Tipp Topp Comfort IV
- Pinolino Philip
- Roba Move
- Safety 1st Timba
Mit „gut“ bewertet wurden hier ausschließlich Treppenhochstühle, die anderen Hochstühle und Klapphochstühle wurden fast durchweg mit „mangelhaft“ bewertet. Ich möchte sie deshalb hier nicht namentlich aufführen.
Aus den Treppenhochstühlen wurden der Stokke Tripp Trapp, der Evomove Nomi Hochstuhl und der Safety 1st Timba mit „gut“ bewertet.
Sicherheitsmängel dagegen wiesen der Geuther Tamino und der Hauck Alpha Plus auf. Beim Hauck Alpha Plus wurde bemängelt, dass sich Sicherheitsgurt und Sicherheitsbügel fürs Baby nicht gleichzeitig anbringen lassen. Weil die Sitzfläche so groß sei, könne ein Kind selbständig darin aufstehen. Genau unser Kritikpunkt also.
Brauche ich einen Kinderhochstuhl?
Tatsächlich brauchst Du nicht zwangsläufig einen Hochstuhl, um eine sichere Essumgebung für Dein Baby zu schaffen. Damit reduzierst Du gleichzeitig die Gefahr eines Sturzes. Hier die besten Hochstuhl Alternativen:
BLW auf dem Schoß
Die einfachste, sicherste und vor allem kostenlose Alternative zu einem Hochstuhl ist, das Baby auf dem Schoß eines Erwachsenen sitzen zu lassen.
- Setze das Baby mit dem Rücken an den Körper des Erwachsenen.
- Ein Arm sollte immer um seine Taille liegen und es festhalten.
- Schiebe den Stuhl so nah wie möglich an den Tisch, sodass das Baby zum Tisch blickt und aufrecht davor sitzt.
- Stelle sicher, dass Dein Baby hoch genug sitzt, sodass beide Unterarme bequem auf dem Tisch vor ihm ruhen können. Wenn die Tischkante unter den Achseln des Babys aufhört, sitzt es zu tief. Dann kannst versuchen, die fehlende Höhe auszugleichen, indem Du Dich auf ein Kissen setzt.
- Die Beine des Kindes sollten nach Möglichkeit auf dem Stuhl aufstehen, d.h. der Erwachsene sitzt relativ weit hinten auf der Sitzfläche.
Auf dem Boden essen
In der Babyzeit meines ersten Kindes haben wir manchmal einfach auf dem Küchenboden gegessen. Damit das bei kleinen Babys sicher ist, setze es mit dem Rücken an den Körper eines Erwachsenen. Mit den Händen sollte dieser Erwachsene die Hüften mit beiden Händen stützen. Die Beine des Babys liegen wie ein Ring vor ihm, die Fußsohlen zueinander gewandt. Damit das Essen in Griffhöhe liegt, kannst Du eine kleine Kiste, Schuhkarton oder ähnliches nutzen.
Bodenhochstuhl
Du kannst auch eine Sitzerhöhung für Babys mit Tablett, die man normalerweise auf einen Erwachsenenstuhl schnallt, auf den Boden stellen. Der Boden selbst dient dann als Fußstütze. Achte darauf, ob die Haltung des Kindes richtig ist und es sich leicht nach vorne beugen kann. Der große Vorteil dieser Version ist, dass Du gleichzeitig einen Reise-Hochstuhl hast. Lass Dein Baby auch in dieser Hochstuhl Alternative niemals alleine.
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