Vanillekipferl gehören zum Standardsortiment an Weihnachtsplätzchen, finde ich. Allerdings bestehen herkömmliche Vanillekipferl aus sehr viel Weißmehl und Industriezucker – beides nicht unbedingt, was ich meinen Kindern in größeren Mengen anbieten möchte. Lieber backe ich Vollkorn Vanillekipferl ohne Zucker (im Sinne von Industriezucker, die Datteln enthalten natürlich viel natürlichen Fruchtzucker, sonst wären die Plätzchen ja keine Plätzchen), die meine Kinder ohne Probleme naschen dürfen. Natürlich ist aber auch das kein Grundnahrungsmittel, sondern eine Besonderheit, die es in der Zeit vor Weihnachten hin und wieder gibt.
Was bringen zuckerfreie Plätzchen?
Häufig bekomme ich als Anmerkung, dass da ja immer noch Zucker in Form von Fruchtzucker enthalten und darum ja auch nicht besser wären. Grundsätzlich kann Dir da niemand mit Sicherheit eine Antwort geben, aber folgende Punkte möchte ich zu bedenken geben:
- Dass die Zufuhr an Industriezucker, wie sie in unserer Kultur “normal” geworden ist, problematisch ist, daran gibt es wenig Zweifel. Es gibt genug Studien, die die langfristigen Folgen von zu hohem Zuckerkonsum auf unseren Körper untersuchen – und keine kommt zu dem Schluss, dass Zucker irgendeine positive Auswirkung hat.
- Bei weißem Industriezucker handelt es sich um ein verarbeitetes Lebensmittel. Um diesen zu gewinnen, werden natürliche Lebensmittel (meist Zuckerrohr oder Zuckerrüben) genommen und es werden sämtliche Nährstoffe und Ballaststoffe entfernt. Übrig bleibt der raffinierte Zucker. , Getrocknete Datteln werden dagegen als ganzes, natürliches Nahrungsmittel verwendet. Alle Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe usw. sind noch enthalten und der Dattel werden viele positive Effekte auf die Gesundheit nachgesagt.
- Industriell hergestellte Sirups (Ahornsirup, Agavendicksaft, etc.) oder andere Zuckerarten (Kandis, Rohrzucker usw.) sind tatsächlich nicht wesentlich gesünder, denn auch diese Produkte werden verarbeitet und gefiltert.
- Süßstoffe, Zuckeraustauschstoffe und Zuckeralkohole verwende ich aus verschiedenen Gründen für Kinder ebenfalls nur sehr selten.
- Die absolute Menge an Zucker in diesem Rezept ist um einiges geringer als in herkömmlichen Vanillekipferl-Rezepten. Das wirst Du merken, wenn Du die Plätzchen probierst – sie schmecken einfach weniger süß. Aber trotzdem noch süß genug, keine Sorge.
Zutaten
- 120 g Datteln
- 2 Eier
- 160 g vegane Butter
- 150 g gemahlene Mandeln ohne Haut
- 200 g Vollkornmehl
- 1/2 TL gemahlene Vanille
Anleitungen
- Datteln, Eier und Butter im Mixer fein pürieren.
- Vanille, Mandeln und Vollkornmehl vorab vermischen und dann unter die feuchten Zutaten heben.
- Der Teig ist jetzt sehr klebrig, darum muss er mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank. So wird die Butter wieder fest und der Teig lässt sich verarbeiten.
- Nach der Ruhezeit Teig auf einer großen Arbeitsfläche noch einmal durchkneten, halbieren und zu einer Rolle verarbeiten. Von dieser Rolle gleich gleichmäßig große Stücke abschneiden und mit der Hand zu Kipferl verarbeiten.
- Auf ein Backblech legen und bei 160°C ca. 10 Minuten backen. Sobald die Enden bräunen, sofort aus dem Ofen nehmen, damit die Vanillekipferl nicht zu trocken werden.
- Wenn du Vanillezucker oder Puderzucker verwenden möchtest, noch heiß damit bestreuen bzw. darin wälzen. Alternativ kannst Du auch etwas Kokosmehl über die fertigen Kipferl streuen, das gibt zumindest optisch einen ähnlichen Effekt.