Eine der größten Geduldsproben in den ersten Monaten mit einem Baby Led Weaning Kind: Die Menge an Nahrung, die im Magen landet und die Zeit, die das Baby dafür benötigt. Eventuell schon vorhandene Bedenken werden dann natürlich von Außen kritisch bestärkt:
Von dem Rumgeschmiere wird er doch nicht satt!
So bekommt sie doch nicht genug zu essen!
Er isst ja überhaupt nichts, gib ihm doch mal was Richtiges!
Und schnell meldet sich dann die Stimme im Hinterkopf. Isst mein Baby zu wenig? Wächst es deshalb nicht mehr so schnell? Kann es sich noch richtig entwickeln? Sollte ich doch etwas Brei füttern?
Babys essen wenig – wenn man sie lässt
Hauptnahrungsmittel Milch im ersten Babyjahr
Soviel vorne weg: Dass ein Baby, dem regelmäßig Milchnahrung, egal ob aus der Flasche oder aus der Brust, zur Verfügung gestellt wird, zu wenig isst, ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Und wenn doch, liegen die Gründe nicht in der Art der Ernährung oder Beikost, sondern es handelt sich um eine körperliche oder psychische Erkrankung bzw. Störung.
Dass ein Baby nicht jeden Tag zur gleichen Uhrzeit gleich viel Hunger hat, ist auch ganz normal. Zum Beispiel während eines Wachstumsschubes brauchen Kinder mehr Nahrung. Die holen sich Baby am Anfang der Beikosteinführung aber selten in Form von Brei oder fester Nahrung, sondern in Form von Milch. Vorausgesetzt, man lässt sie. Denn im ersten Lebensjahr ist Beikost eben nur Beikost – nicht Hauptkost. Wenn das Baby Deiner Freundin schon zwei Milchmahlzeiten mit Brei ersetzt hat, dann vermutlich nicht, weil es so ein “guter Esser” ist, sondern weil Deine Freundin sich zwei Mal am Tag mit einem Breigläschen hinsetzt und das Baby füttert.
Kaloriengehalt in Milch höher
Dabei ist es im ersten Lebensjahr und manchmal sogar darüber hinaus ist das beste, natürlichste Nahrungsmittel für Kinder die (Mutter)Milch. Weder Brei noch Fingerfood kann diese adäquat ersetzen. Obwohl häufig behauptet wird, “richtiges” Essen sei vor allem in Form von Brei zu verabreichen, ist das tatsächlich richtige Essen für Babys die Milchnahrung. Sie kann zum Einen besser verdaut werden und kaum ein Lebensmittel, vor allem nicht die, die anfangs in Form von Brei gegeben werden, hat so viele Kalorien wie Mutter- oder Flaschenmilch.
Wenn Du also den anfangs noch sehr kleinen Magen Deines Babys mit Karottenbrei (27 kcal / 100g) voll machst, kann es weniger Muttermilch (68 kcal / 100 g) zu sich nehmen. Es wird auch länger brauchen, bis es wieder essen kann, denn an den Karotten verdaut es viel länger. Vielleicht bekommt es auch Blähungen. Anstatt Deinem Baby “richtiges” Essen zu füttern, wenn Du Angst hast, dass es zu wenig Kalorien aufnimmt, solltest du ihm also mehr lieber Milch anbieten.
Mehr festes Essen wir Dein Baby dann zu sich nehmen, wenn es so weit ist. Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich und kann leicht auch einmal bis zum Alter von 10 – 18 Monaten dauern. Bitte verzichte aber in dieser Zeit nicht darauf, Beikost in geeigneter Form probieren zu lassen. Als Probieren zählt, wenn ein Lebensmittel in den Mund genommen wird. Dann findet eine Geschmacksprägung und Kontakt mit verschiedenen Allergenen statt. Auch die Muskulatur im Mundraum kann Dein Baby so trainieren. Das ist wichtig, weil ab Beikostreife eine Art sensibles Fenster besteht, in dem Dein Kind körperlich und kognitiv bereit ist, diese Lernschritte zu meistern.
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