Hähnchen für Babys

Alles, was Du wissen musst

Hähnchenfleisch ist von Natur aus mager aber auch weniger eisenhaltig als zum Beispiel Rindfleisch. Ab wann Babys Hähnchen essen dürfen, damit beschäftigt sich dieser kurze Artikel.

Ab wann Hähnchen fürs Baby?

Grundsätzlich ist Hähnchenfleisch kein gefährliches Lebensmittel für Babys oder Kleinkinder, solange es richtig durchgegart ist. Babys dürfen darum ab Beikostreife Hähnchen essen. Wann genau Dein Baby bereit ist für Brei oder Fingerfood, darüber gibt es geteilte Meinungen. Während die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt, ab dem 5.-7. Monat mit Babybrei zu starten, rät die WHO (Weltgesundheitsorganisation), erst nach 6 Monaten damit anzufangen. Vorher sollten Babys ausschließlich Muttermilch bzw. PRE-Nahrung bekommen.

Bei Babyled Weaning warten Eltern, bis ihre Säuglinge alle Beikostreifezeichen erfüllen. Dann kann es auch mal bis zum 10. oder 12. Lebensmonat dauern, bis die Kleinen anfangen, wirklich Nahrung zu sich zu nehmen. In meinen Augen reicht es völlig, bis nach dem ersten Geburtstag mit Hähnchen für Babys zu warten.

Ist Hähnchen gesund für Babys?

Damit kommen wir zur eigentlich viel wichtigeren Frage: Sollten Kinder überhaupt Huhn essen? Und sollten Kinder überhaupt Fleisch essen? Häufig wird ja empfohlen, relativ zeitnah nach dem ersten Brei auch Fleisch zu füttern. Das sei ungemein wichtig für die Eisenreserven von Säuglingen, die nach wenigen Monaten schon aufgebraucht seien. Zunächst einmal kenne ich keine Belege für diese Behauptung. Tatsächlich scheinen die Eisenreserven von fast allen Kindern weitaus länger als ein paar Monate zu halten.

Des Weiteren wäre Hühnchenfleisch für die Eisenversorgung von Kindern sicherlich nicht die beste Wahl, denn rotes Fleisch wie Rindfleisch oder Schweinefleisch enthält weitaus mehr Eisen, das für die Blutbildung unerlässlich ist. Was aber die meisten Ratgeber zu diesem Thema entweder noch gar nicht anführen oder erst relativ weit hinten: Für die Versorgung mit dem lebenswichtigen Mineralstoff Eisen ist Fleisch nicht notwendig. Auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hirse, Haferflocken oder Nüssen steckt wertvolles Eisen.

Dagegen stecken in Hähnchenfleisch häufig unerwünschte, die Gesundheit beeinträchtigende Stoffe. Vor allem Antibiotika wird in der konventionellen Hühnerzucht häufig eingesetzt, um Krankheiten und Infektionen durch schlechte Haltungsbedingungen zu verhindern. Diese Rückstände lagern die Tiere im Fleisch ein – und sie gelangen auf diesem Wege in den Organismus des Menschen. Von den ethischen Fragen, die mit so einer Form von Haltung und Schlachtung verbunden sind, möchte ich hier gar nicht anfangen. Wichtig zu wissen ist, dass das der Grund ist, warum Geflügel wie Hähnchen und Pute so günstig ist – und eben nicht gesund.

Wenn Du also unbedingt Hähnchen für Dein Baby zubereiten willst, dann solltest Du lieber etwas mehr investieren und auf gutes Bio-Hähnchen zurückgreifen. Darin sind weniger Rückstände enthalten.

Hähnchenbrust für Baby zubereiten

Wenn Du dieses Fleisch für Dein Baby zubereitest, solltest Du es lieber sanft andünsten oder kochen, denn scharf angebraten wird Geflügel außen sehr hart. Für Babybrei wird Hühnchen natürlich püriert, für Babyled Weaning dagegen solltest Du es so zubereiten, dass Dein Kind es mit der Hand nehmen und abbeißen kann. Das heißt, entweder eine Hähnchenkeule am Stück oder Streifen aus Hähnchenbrustfilet.

Grillhähnchen sind übrigens selten geeignet für Säuglinge. Meist stammt das dafür verwendete Fleisch aus zweifelhafter Haltung. Solltest Du Grillhähnchen von einem vertrauenswürdigen Stand aus biologischer Haltung haben, musst Du unbedingt die Haut entfernen. Sie ist sehr stark gewürzt und übersalzen und würde Deinem Kind nicht gut tun.

Ab wann dürfen Babys Hühnersuppe essen?

Auch mit der Zubereitung von Hühnersuppe für Babys kannst Du warten, bis Dein Baby vom Familientisch mit isst. Auch wenn es theoretisch schon ab Beikoststart Hühnersuppe in pürierter Form oder geeignete kleine Stücke von Deinem Teller (erst, wenn alle Beikostreifezeichen erfüllt sind!) probieren darf. Wenn Dein Kind mehr als einen Probierhappen Hühnersuppe essen soll, würde ich auf jeden Fall in geeignete Gemüsebrühe investieren. Diese sollte auf jeden Fall ohne Salz und wenn möglich auch ohne Zucker und Hefeextrakt sein. Zucker und Hefeextrakt dienen als Geschmacksverstärker und diese sind für den empfindlichen Geschmackssinn von Babys noch absolut unnötig.

In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!

Bild: bigstockphoto.com – ©buzya kalapkina

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