Dinkelvollkornbrot ohne Salz

Weil Brot vom Bäcker für Babys und Kleinkinder nicht unbedingt empfohlen wird, backe ich manchmal auch selbst welches. Dieses Dinkelvollkornbrot ohne Salz lässt sich nach dem Abkühlen in Scheiben schneiden und einfrieren – so hast Du immer Brot für Dein Baby zur Hand, wenn Du es brauchst. Du kannst es entweder bei Raumtemperatur auftauen lassen oder einfach in den Toaster geben. 

Dinkelvollkornbrot – warum ohne Salz für Babys?

Der größte Vorteil bei selbst gemachtem Brot für Babys ist der Salzgehalt. Hier hast Du die volle Kontrolle, ob Du das Salz ganz weglässt oder, wenn Deine Kinder schon größer sind, einfach wenig Salz hinzufügst. Denn Backware vom Bäcker enthält meist viel mehr Salz als nötig. Und das ist für Menschen nicht gesund. 

Zu viel Salz in der Ernährung gilt für Menschen jeden Alters als ungesund, aber besonders bei Säuglingen und Kleinkindern wird davor gewarnt. Eine der bekanntesten Folgen von übermäßigem Salzkonsum ist die Entwicklung von Bluthochdruck. Salz, oder genauer gesagt das darin enthaltene Natrium, hat die Eigenschaft, Wasser im Körper zu binden, was zu einem erhöhten Blutvolumen führt. Dieses erhöhte Volumen übt zusätzlichen Druck auf die Blutgefäßwände aus – der Blutdruck steigt. Auf lange Sicht kann ein erhöhter Blutdruck das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich erhöhen.

Für Babys und Kleinkinder aber mindestens genauso wichtig: Ein hoher Salzkonsum belastet die unreifen Nieren von Babys. Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts und der Ausscheidung von Abfallprodukten. Wenn sie jedoch ständig mit hohen Natriummengen konfrontiert sind, kann das ihre Funktion beeinträchtigen und das Risiko für Nierenprobleme erhöhen.

Heißt im Klartext: Ein bisschen Salz für Babys (bis 1 Gramm pro Tag) ist okay. Auch mal ein bisschen mehr schadet nicht sofort – achte einfach in den Folgetagen auf umso weniger Salz im Essen. Aber dauerhaft zu viel Salz kann Probleme machen. 

Dinkelvollkornbrot ohne Salz, das wirklich schmeckt

Lange habe ich nicht verstanden, warum mein Brot immer so “hefig” schmeckt und wie andere das hinbekommen. Mittlerweile weiß ich, was den Unterschied macht: 

  1. Ich nehme frische Hefe aus dem Kühlregal, keine Trockenhefe. 
  2. Ich lasse den Teig nicht an einem warmen Ort, sondern an einem kühlen Ort oder sogar im Kühlschrank gehen. 

Das lässt sich durch die chemischen und biologischen Prozesse erklären, die während eines verlängerten Gärungsprozesses ablaufen. Bei langsamer Gärung haben die im Teig enthaltenen Mikroorganismen mehr Zeit, Stärken und Zucker zu fermentieren. Diese längere Fermentation führt zur Bildung einer breiteren Palette von Geschmacks- und Aromastoffen, was dem Brot einen reicheren und komplexeren Geschmack verleiht. Schnelle Gärung dagegen führt zu dem typischen “Hefegeschmack”, den ich nicht so gerne mag.

Zusätzlich ermöglicht der langsame Gärungsprozess die Entwicklung von Säuren, wie Milchsäure und Essigsäure, die nicht nur zum Geschmack beitragen, sondern auch die Haltbarkeit des Brotes verbessern, indem sie ein weniger günstiges Umfeld für bestimmte Mikroorganismen schaffen.

Auch die Teigstruktur wird bei dieser langsamen Gärung ganz anders. Die längere Gärzeit gibt dem Gluten (Klebereiweiß im Mehl) mehr Zeit, sich zu entwickeln und zu stärken. 

dinkelvollkornbrot

Dinkelvollkornbrot

ab 6 Monaten
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Portionen: 1 Kastenform
Autor: Hanna Bose

Zutaten

  • 750 g Dinkelvollkornmehl
  • 1 Würfel Frischhefe
  • 450 ml Wasser
  • 3 EL Essig
  • Salz nach Bedarf (nicht für Babys)

Anleitungen

  • Hefe in etwa 70 ml Wasser auflösen und einen Esslöffel vom Mehl einrühren. An einem warmen Ort ca. 15 Minuten stehen lassen.
  • In einer Schüssel mit dem Rest der Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verrühren bzw. verkneten. Mit einem Tuch zudecken und an einem kühlen Ort oder im Kühlschrank einige Stunden oder über Nacht (dann auf jeden Fall im Kühlschrank) gehen lassen.
    Durch die niedrige Temperatur schmeckt da Brot weniger stark nach Hefe.
  • Den Backofen auf 200°C (Umluft) vorheizen.
    Eine Auflaufform mit Wasser füllen und unten in den Backofen stellen. Sie bleibt bis zum Ende mit drin.
  • Eine Kastenform mit Backpapier auskleiden. Das geht am besten, wenn Du das Backpapier vorher zusammenknüllst und nass machst. Dann lässt es sich gut in Form bringen.
    Den Teig einfüllen und möglichst glatt streichen.
  • Das Brot im Backofen zunächst 10 Minuten bei 200° C backen, dann weitere 50 Minuten bei 180° C (Umluft).
    Aus dem Backofen nehmen und abkühlen lassen.

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6 Gedanken zu „Dinkelvollkornbrot ohne Salz“

  1. Hallo Hanna,
    Erstmal vielen Dank für deine tolle Seite und den leckeren Rezepten!

    Ich habe eine Frage zum Brot backen – es ist mir nun schon mehrfach passiert, dass das Brot nach dem Backen sauer schmeckt. Das oben beschrieben Brot habe ich gestern um 21 Uhr angesetzt (ich habe aber nur 3TL Essig genommen, anstatt 3 EL). Über Nacht war der Teig im Kühlschrank und heute morgen um 9 Uhr habe ich ihn zum backen rausgeholt. Der Teig riecht schon sauer 🙁

    Das Gleiche ist mir mehrfach mit dem Rezept deines Brotes passiert, dass mit nur 5g Hefe auskommt und alle 6h gefaltet wird. Ich habe mich genau an die Zeitangaben gehalten und das Brot schmeckt sauer. So kann ich es meinem Baby leider nicht geben.

    Hast Du eine Idee, was ich falsch mache?

    Vielen Dank und viele Grüße
    Katharina

    Antworten
    • Hallo Katharina,
      ich kann mir nicht vorstellen, dass Du per se etwas falsch machst. Das kann eigentlich nur an der Hefe liegen würde ich sagen. War das jedesmal dieselbe? Frisch oder trocken? Welches Mehl nimmst Du?
      Ich kenne das auch gar nicht, dass Brot sauer schmeckt…
      Liebe Grüße,
      Hanna

      Antworten
      • 5 Sterne
        Hallo Hanna,
        vielen Dank für deine Antwort und die Ideen zu meinem Problem.
        Ich hatte tatsächlich immer Hefe vom gleichen Anbieter genommen. Nun habe ich eine andere Hefe gekauft und es ist ein super leckeres Brot rausgekommen!

        Das wird es jetzt öfter geben – aber nur mit der Hefe aus dem anderen Geschäft 😉

        Liebe Grüße
        Katharina

        Antworten
  2. Hallo Hanna, danke für dein Rezept!
    Ich hätte eine Frage: Sind die 70 ml Wasser die man in die Hefe gibt in den 450ml Wasser mit inbegriffen oder nicht? Ich habe den Teig gemacht, in den Kühlschrank gestellt über Nacht wie du im Rezept schreibst. Als ich den Teig heute Morgen rausgenommen habe war er oben drauf (trotz Tuch) ganz trocken und der ganze Teig war ziemlich hart. Ist das normal? (Ich hatte alles zusammen 450ml Wasser genommen).
    Vielen Dank
    Hanna 😉

    Antworten
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