Grundsätzlich dürfen auch Babys schon Sauerkraut essen. Allerdings ist gekauftes Sauerkraut sehr salzhaltig und die Produkte aus der Dose bzw. der Tüte enthalten leider wenig bis keine gesunden Bakterien mehr. Wenn Du also wirklich gesundes Sauerkraut für Deine Familie möchtest, solltest Du auf frisches Sauerkaut aus dem Bioladen zurückgreifen – oder einfach Sauerkraut selber machen. Für Babys hat das den großen Vorteil, dass Du etwas weniger Salz nehmen kannst. Trotzdem solltest Du das Sauerkraut nochmal im feinen Sieb abspülen, bevor Du es kleinen Kindern gibst. So kannst Du noch etwas Salz entfernen.
Sauerkraut selber machen mit weniger Salz
Früher wurde Sauerkraut immer selbst gemacht. Der Prozess des Stampfens und Salzens war eine Möglichkeit, Kraut langfristig haltbar zu machen. Erst später wurde der Prozess industrialisiert und heute können wir Sauerkraut aus Konserven kaufen. Beim Fermentationsprozess entstehen im Sauerkraut wertvolle Bakterienkulturen, die eine gesunde Darmfunktion und Darmflora unterstützen. Darum gilt Sauerkraut als so gesund. Leider wird oft vergessen, dazu zu sagen, dass das nicht für industriell verarbeitetes Sauerkraut aus der Dose oder dem Beutel gilt. Denn hier wird das fertig fermentierte Sauerkraut mit hohen Temperaturen behandelt, um sicher zu gehen, dass das Sauerkraut langfristig haltbar ist und keine schädlichen Bakterien enthalten sein können. Immerhin soll das so entstandene Produkt lange gelagert werden und industriellen Standards genügen. Das wäre mit frischem Sauerkraut so nicht möglich. Zuhause dagegen kannst Du frisches Sauerkraut selber machen – und auch relativ frisch essen.
Deinem Baby zuliebe solltest Du dabei wie in meinem Rezept etwas weniger Salz nehmen. Das Fermentieren klappt trotzdem.
Sauerkraut machen: Darauf musst Du achten
Das wichtigste Beim Sauerkraut selber machen ist meiner Erfahrung nach, dass das Sauerkraut dauerhaft mit Flüssigkeit bedeckt ist. Dazu gibt es spezielle Fermentationsgläser mit einer Art Sieb, das das Kraut unten hält. Mit etwas Kreativität kannst Du so etwas aber auch selber machen. Ich habe zum Beispiel ein Glas gesucht, das vom Durchmesser her gut in mein Gärgefäß passt. Dieses habe ich sterilisiert, mit Wasser gefüllt und verschlossen, sodass es viel Gewicht hat. Damit habe ich die Krautmasse im Gärglas nach unten gedrückt. Um zu verhindern, dass seitlich trotzdem Staub etc. ins Glas gelangt, habe ich eine Plastiktüte darüber gezogen. So können Gase langsam entweichen, aber nichts hinein.
Das Zweite, was beim Sauerkraut selber machen wichtig ist: Das Weißkraut solltest Du möglichst fein schneiden und sorgfältig kneten. So wird es später umso zarter.
Kochutensilien
- passende Gläser
Zutaten
- 1/2 Kopf Weißkraut
- 1/2 TL Salz
Anleitungen
- Stelle sicher, dass alle Utensilien möglichst sauber und die Gläser sterilisiert sind. Das machst Du am besten, indem Du sie auskochst.
- Säubere den Weißkohl und entferne die äußeren Blätter, falls diese beschädigt oder vertrocknet sind. Nun schneidest Du den Kohl in möglichst feine Streifen. Den Stielansatz bitte nicht mit schneiden.
- Gib den Kohl in eine große, saubere Schüssel und streue das Salz darüber. Jetzt knetest Du die Masse mindestens 5, besser 10 Minuten kräftig durch. Dabei kannst Du auch mit der ganzen Faust nach unten drücken oder vorübergehend mal mit einem Kartoffelstampfer arbeiten. Je fester der Kohl gedrückt wird, desto besser. Nach einigen Minuten beginnt Flüssigkeit zu entstehen. Das ist gut - je mehr Flüssigkeit, desto besser.
- Gib die Masse in ein verschließbares Glas geeigneter Größe und drücke es fest nach unten. Der gesamte Kohl sollte von Flüssigkeit bedeckt sein. Wenn das nicht der Fall ist, musst Du etwas Salzwasser zugeben, normalerweise klappt es aber.
- Drücke nun das Sieb oder wie oben beschriebene zweite Glas darauf, sonst hebt sich das Kraut mit der Zeit wieder über die Wasseroberfläche. Bedecke das Glas lose mit einem Deckel (nicht festschrauben) oder einer Tüte. Entstehende Gase müssen entweichen können. Wenn Du ein Einmachglas hast, kannst Du den Gummi und Deckel darauf legen, aber nicht mit Klammern verschließen.
- Dann stellst Du das Glas an einen Ort mit Zimmertemperatur oder etwas darunter (ca. 18-22°C), aber keinesfalls in die direkte Sonne. Eher etwas "duster". Lass es dort 8-10 Tage stehen, natürlich kannst Du zwischendurch probieren.
- Danach ist das Sauerkraut fertig fermentiert und Du ihr könnt es gleich essen oder im Kühlschrank lagern. Dort hält es viele Wochen.
- Wenn Du das Kraut roh isst, sind umso mehr gesunde Milchsäurebakterien enthalten. Allerdings ist es auch etwas "knackiger" als das Sauerkraut, das Du aus dem Supermarkt gewöhnt bist. Wenn Dich das stört, kannst Du es natürlich auch kochen.
Auf Pinterest merken:
Es wäre sinnvoll gewesen, die benötigte Menge an Salz im Rezept aufzuführen.
Ohje, ja wie recht du hast. Ich hab es hinzugefügt 😉