Du möchtest in Zukunft Dein Mehl selber mahlen? Dann bist Du hier genau richtig, denn ich mahle seit Jahren eigenes Mehl und backe damit mindestens genauso gerne wie mit gekauftem Mehl.
Wie kann ich Getreide selbst mahlen?
Grundsätzlich brauchst Du dafür nur zwei Dinge: Eine Getreidemühle oder ein anderes Gerät und ganze Getreidekörner. Die Vorteile einer Getreidemühle kennst Du wahrscheinlich bereits – kurz gesagt ist das Mehl gesünder und aromatischer.
Mit welcher Maschine Mehl selbst mahlen?
Die absolute Premium-Maschine zum Herstellen von Mehl ist eine elektrische Getreidemühle mit Steinmahlwerk. Wir haben zum Beispiel die Getreidemühle Fidibus von Komo und sind damit seit Jahren sehr zufrieden. Es gab noch nie Probleme. Aber auch andere Hersteller bieten hochwertige Getreidemühlen an – natürlich jeweils zu einem hohen Neupreis. Wenn Du trotzdem eine kaufen möchtest, bei Komo bekommst Du 5% Rabatt mit dem Code 0BABYLED5.
Wenn Dir das zu teuer ist, kannst Du zunächst versuchen, eine gebrauchte Getreidemühle zu kaufen. Lass Dir unbedingt die Originalrechnung mitgeben, sodass Du weißt, wann Dein Gerät wo gekauft wurde. Der Hersteller Komo zum Beispiel bietet 12 Jahre Garantie auf die elektrischen Getreidemühlen, die solltest Du nicht verfallen lassen. Wir haben sie allerdings noch nie gebraucht.
Ansonsten gibt es noch folgende Alternativen:
- Handmühle für Getreide mit Steinmahlwerk (nur für kleine Mengen)
- Edelstahl Handmühle
- manuelle Kaffee- und Getreidemühle
- elektrische Gewürz- und Getreidemühle (nur für kleine Mengen)
- Thermomix
- Bosch Getreidemühle Aufsatz für MUM5 und MUM Serie 2
Während sich die ersten vier Vorschläge eher für kleiner Mengen und erste Versuche eignen, kannst Du mit einem einer Hochleistungs-Küchenmaschine oder einem Thermomix Mehl mahlen, und zwar größere Mengen und auf Dauer. Allerdings haben diese Geräte (abgesehen von einem Getreidemühlenaufsatz) kein richtiges Mahlwerk für Getreide, sondern zerkleinern es lediglich mit dem Mixermesser. Damit Du auf diese Weise größere Mengen Mehl mahlen kannst, muss sich die Maschine über längere Zeit sehr schnell drehen. Dabei entstehen auch höhere Temperaturen, die für bestimmte Inhaltsstoffe im Korn nicht gut sind. Denn einige Vitamine sind hitzeempfindlich und werden sofort abgebaut. Getreide mahlen im Thermomix funktioniert also auf jeden Fall, allerdings gehen einige der gesundheitlichen Vorteile dabei verloren.
TIPP: In größeren Städten gibt es manchmal auch im Bioladen eine hochwertige Getreidemühle, die Du als Kunde benutzen kannst. Vor Ort gekaufte Getreidekörner kannst Du unmittelbar zu Mehl vermahlen, das dann bis zu 6 Wochen haltbar ist.
Welches Getreide selber mahlen?
Dafür hat eine Küchenmaschine zum Mehl mahlen einen anderen Vorteil: Du kannst auch Ölsaaten zu Mehl verarbeiten. Dazu zählen Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Nüsse, Leinsamen, Chiasamen, Sesam und viele weitere. Kurz gesagt sind Ölsaaten alle Körner, die zur Herstellung von Öl verwendet werden können. Diese solltest Du bei einem Steinmahlwerk lieber nicht mahlen, denn dann verklebt es schnell und funktioniert nicht mehr richtig. Du musst dann die Getreidemühle auseinander bauen und das Mahlwerk aufwändig reinigen. Auch Kaffee solltest Du damit nicht unbedingt mahlen.
Für alle Arten von Getreidemühlen geeignet sind folgende Getreidesorten:
- Weizen
- Dinkel
- Roggen
- Gerste
- Emmer
- Kamut
- Einkorn
- Mais
- Hirse
- Reis
- Quinoa
- Buchweizen
- Amaranth
- Linsen
- Kichererbsen
- Sojabohnen
Welches Getreide kaufen?
Woher Du dieses Getreide beziehst, ist auch Geschmacks- und Einstellungssache. Wir kaufen grundsätzlich Bio-Getreide. Damit sind wir sicher, dass wir keine Pestizide und andere Chemikalien mit essen. Außerdem unterstützen wir so die biologische Landwirtschaft und sorgen dafür, dass weniger Chemikalien in die Umwelt gelangen. Du kannst ganze Getreidekörner im Bioladen oder auch online kaufen. Wir lieben den Schälhafer von Biogewinner und bestellen darum auch andere Körner wie Dinkel in großen Säcken. Denn zum Glück hält ganzes Getreide viele Monate, wenn nicht Jahre.
Wenn Du anfängst, Dein Mehl selbst zu mahlen, würde ich Dir aber kleinere Mengen empfehlen. Warte erst einmal ab, wie viel selbst gemahlenes Mehl Du überhaupt verwendest.
Getreide selber mahlen: Anleitung
Beim Mehl mahlen wird Dir dann vermutlich auffallen, dass das Ergebnis nicht genauso aussieht wie gekauftes Weizenmehl. Zum einen hat es eine leicht andere Farbe, es ist ein klein wenig dunkler und womöglich auch gelblicher. Das liegt daran, dass beim Mehl selber mahlen die Öle aus dem Keimling erhalten bleiben und ins Mehl gelangen. Außerdem ist da Mehl, das Du so herstellst, zunächst einmal immer Vollkornmehl, kein Auszugs- oder Weißmehl. Du darfst es also nicht mit dem Mahlgrad 630 oder 430 vergleichen, sondern mit Vollkornmehl mit möglichst hoher Zahl.
Wenn Du Weizenmehl selber mahlen möchtest, das möglichst nah an das gekaufte Weizenmehl herankommt, musst Du das Mehl nach dem Mahlen sieben. Dazu gibt es von verschiedenen Herstellern spezielle Siebe. Je feiner Dein Sieb ist, desto feiner wird auch das Mehl. Beim Siebvorgang werden, genau wie in der industriellen Herstellung von Mehl, die äußeren Schichten (Kleie) des Korns, die sich nicht so fein mahlen lassen wie die Stärke im Inneren des Korns, herausgesiebt. In der Kleie sitzt auch ein Großteil der Ballaststoffe, die damit ebenfalls entfernt werden. Allerdings bleiben andere Bestandteile wie die wertvollen Keimöle, erhalten. Denn das Mehl wird nicht mit Druck und Hitze behandelt, wie das bei industriellem Mehl passiert. Dein selbst gemachtes Weißmehl ist also immer noch viel gesünder als gekauftes.
Selbst gemahlenes Mehl verarbeiten
Du wirst feststellen, dass Backware mit selbst gemachtem Mehl etwas anders schmeckt als mit gekauftem. Es ist viel aromatischer und saftiger. Brot wird außen etwas knuspriger. Ansonsten kannst Du es aber verarbeiten wie gekauftes (Vollkorn)Mehl. Das heißt, wenn Du ein entsprechendes Rezept hast, kannst Du jedes Mehl dafür verwenden, egal ob selbst gemacht oder gekauft. Allerdings solltest Du wissen, dass ungesiebtes Mehl aus Deiner Mühle Vollkornmehl ist und das schon andere Backeigenschaften hat als Auszugsmehl. Zum Beispiel benötigst Du für Vollkornmehl (auch für gekauftes) etwas mehr Flüssigkeit.