Immer wieder sind Eltern, die ihre Babys vegan ernähren in den Schlagzeilen – und zwar negativ. Von fahrlässiger Tötung ist die Rede, wenn in Amerika ein vegan ernährtes Baby an Unterernährung stirbt. Kein Wunder also, dass es zu dem Thema viele Vorurteile und Ängste gibt. Auch damit befasst sich das breifrei-Kochbuch von Loretta Stern, Anja C. Caca und Björn Moschinski in aller Kürze. Denn viel gibt es eigentlich nicht zu sagen.
Vegane Ernährung bei Babys – der Theorieteil
Die Gefahren, die angeblich in veganer Babyernährung lauern, sind schnell von der Bildfläche verschwunden, wenn man genauer hinsieht. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) äußert sich, im Gegensatz zu Instituten anderer Länder, immer noch kritisch bzw. zurückhaltend zu dem Thema – räumt aber mittlerweile auch ein, mit welchen Vorsichtsmaßnahmen vegane Eltern einer Mangelernährung bei ihren Kindern vorbeugen. Im Prinzip gilt das ja für alle Eltern: Wir sollten dafür Sorge tragen, dass unsere Babys und Kinder alle nötigen Nährstoffe erhalten. Auch mit dem Verzehr tierischer Produkte ist man davor nicht gefeit, im Gegenteil.
Deshalb geht dem Rezepteteil auch ein kurzer, übersichtlicher Theorieteil voraus, auf welche Nährstoffe Eltern achten sollten und in welchen Lebensmittel oder Nahrungsergänzungspräparaten diese enthalten sind. Der einzige Unterschied zu einer nicht-veganen Ernährung: Vitamin B12 wird bei Veganern zusätzlich substituiert.
Die Rezepte
Es folgen Rezepte, deren Bilder Dir nicht nur das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, sondern die auch größtenteils einfach und unkompliziert sind. Man braucht nicht tausend verschiedene Produkte aus dem Bioladen oder Reformhaus. Die Autoren arbeiten mit Produkten, die es mittlerweile ganz normal im Discounter gibt, z.B. Pflanzenmilch und Tofu, oder zumindest in der Drogerie um die Ecke, z.B. Hefeflocken.

Dass vegane Ernährung bei Breifrei-Babys kompliziert wäre, ist also schon mal kein Argument.
Ich halte das Buch auch für Eltern geeignet, die nicht streng vegan leben, sondern einfach etwas gesunde Abwechslung in die Kinderküche bringen wollen. Denn so viel ist klar: Von Gemüse und anderen gesunden Zutaten ist die vegane Küche voll und eignet sich darum gerade für Babys, deren Geschmack sich in den ersten Lebensjahren nachhaltig prägen lässt.

Wir haben zum Beispiel zu unserem Silvester-Raclette den Kürbisketchup ausprobiert, weil wir noch Kürbis vom Herbst eingelagert haben. Zutaten: Kürbis, Tomaten, Zwiebeln, Ingwer, Gemüsebrühe, weißer Balsamico, Datteln und etwas Currypulver. Alles Zutaten, die wir ohnehin zu Hause haben. Geschmeckt hat es nicht nur den Kleinen sondern vor allem uns Erwachsenen!