Erbsen für Babys

Alles, was Du wissen musst

Erbsen sind klein und rund, da schrillen bei vielen Eltern die Alarmglocken. Ab wann Babys Erbsen essen dürfen und ob es hier eine erhöhte Verschluckungsgefahr gibt, erkläre ich Dir jetzt. 

Ab wann dürfen Babys Erbsen essen?

Erbsen können eingeführt werden, sobald das Baby alle Beikostreifezeichen erfüllt und mit fester Nahrung beginnt, was im Allgemeinen etwa mit 6 Monaten der Fall ist. Allerdings solltest Du beachten, wie man Erbsen für Babys richtig zubreitet, da sie sonst eine potenzielle Erstickungsgefahr darstellen.  

In der Beikost mit Brei werden Erbsen ab dem 8. oder 9. Monat empfohlen. Im Unterschied zu Baby Led Weaning werden Babys hier gefüttert und essen schneller größere Mengen. Dann könnten Erbsen zu Blähungen und Bauchschmerzen führen. 

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Erbsen sind Hülsenfrüchte und werden seit tausenden von Jahren kultiviert. Frisch Erbsen sind nur sehr bedingt haltbar, aber als Tiefkühlerbsen, getrocknete Erbsen oder Erbsen aus der Dose / aus dem Glas sind sie ganzjährig verfügbar. Zuckerschoten sind eine spezielle Sorte von Erbsen, bei denen die Erbsen noch ganz klein sind, dafür die Schale mitgegessen werden kann. Einige Minuten gedünstet sind Zuckerschoten ein tolles Fingerfood.

Sind Erbsen gesund für Babys?

Wie alle Hülsenfrüchte sind Erbsen sehr gesund und bei Kindern meist auch beliebt, weil sie leicht süßlich schmecken. Erbsen sind eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, Kohlenhydrate und Proteine, um die sich entwickelnde Darmflora des Babys zu unterstützen und Wachstum und Entwicklung zu fördern. Erbsen enthalten außerdem

  • Zink
  • Natrium
  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Phosphat
  • Eisen
  • Folsäure 
  • B-Vitamine
  • Beta-Carotin
  • Vitamin E
  • Vitamin C

Vor allem in der vegetarischen / veganen Ernährung sind Hülsenfrüchte wie Erbsen eine gute Quelle für Proteine. 

Erstickungsgefahr durch Erbsen?

Die perfekt runde Form von Erbsen kann eine Erstickungsgefahr darstellen, da der durchschnittliche Durchmesser einer Erbse ungefähr dem Durchmesser der Luftröhre von Babys entspricht. Die Speiseröhre können Erbsen problemlos passieren, aber wenn beim Essen ruckartig eingeatmet wird, könnte eine Erbse in die Luftröhe geraten und dort die Luftzufuhr versperren. 

Um das Risiko zu minimieren, kannst Du die einzelnen Erbsen mit einer Gabel zu einer Art Paste zerdrücken. Dieses Erbsenpüree kann Dein Baby mit den Fingern essen, wenn es größer ist, oder Du kannst damit Puffer, Brot, Nuggets oder anderes Fingerfood herstellen. 

Ganze Erbsen kannst Du Dein Baby essen lassen, wenn es den Pinzettengriff gut beherrscht und die einzelnen Erbsen vom Teller picken kann. Mit ungekochten, frischen Erbsen aus dem Garten würde ich noch etwas länger warten, denn ihre Oberfläche ist rund und hart, sie sind nicht so einfach mit dem Kiefer zu zerdrücken wie gekochte Erbsen. 

Sind Erbsen aus der Dose für Babys okay?

Eingekochte Erbsen aus der Dose oder aus dem Glas sind generell in Ordnung für Babys und Kinder. Allerdings ist solchen Konserven häufig Salz zugesetzt. Wenn möglich, verwende Dosenerbsen ohne Salzzusatz. Ob Salz zugesetzt wurde, erkennst Du mit einem Blick auf die Zutatenliste. Wenn Du keine salzarmen Erbsen auftreiben kannst, spüle die Dosenerbsen zumindest in einem Sieb mit ausreichend Wasser ab. Das entfernt zumindest einen Teil des Salzes. 

Bei Konserven solltest Du außerdem nur Dosen verwenden, die „BPA-frei“ sind. Bisphenol A (BPA) wird verwendet, um das Innere einiger Lebensmittelbehälter auszukleiden. Studien haben gezeigt, dass eine häufige BPA-Exposition unter anderem die neurologische Entwicklung des Babys beeinträchtigen kann.

Ist Erbsenproteinmilch für Babys okay?

Grundsätzlich ist Erbsenmilch für Babys nicht gefährlich. Du kannst sie als Zutat in Backwaren, Müslis und Co. verwenden. Als Trinkmilch aus dem Glas oder gar aus der Flasche ist pflanzliche Milch aus Erbsenprotein dagegen ungeeignet. Säuglinge sollten nur Muttermilch oder industriell hergestellte Ersatzmilch erhalten. Auch über den ersten Geburtstag hinaus kannst Du unbesorgt weiterhin PRE-Milch oder Muttermilch geben, ein Umstieg auf eine Alternative wie Kuhmilch oder pflanzliche Milchalternativen ist weder notwendig noch gesund. 

Sorgen Erbsen für Blähungen?

Erbsen sind reich an Ballaststoffen und fördern damit die Verdauung und Darmgesundheit. Sie führen nicht zu Verstopfung, sondern helfen im Gegenteil bei Verstopfung oder hartem Stuhl. Allerdings können eben jene Ballaststoffe für Blähungen sorgen, die für Babys manchmal unangenehm sind. Das liegt daran, dass einige der Pflanzenfasern unverdaulich oder nur schwer verdaulich sind und und dadurch sehr lange im Verdauungstrakt verblieben. Die blähende Wirkung lässt allerdings nach, wenn regelmäßig Hülsenfrüchte verzehrt werden. 

Wenn Du dahingehend Bedenken hast, gib anfangs nur kleine Mengen Erbsen und schau erst einmal, was passiert. Wenn Du Brei fütterst, Dein Baby also größere Mengen Nahrung aufnimmt als mit Baby Led Weaning, werden Erbsen frühestens ab 8 Monaten empfohlen, um Blähungen und Bauchschmerzen zu vermeiden. 

In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!