Gewürze für Babys
Alles, was Du wissen musst, wenn Du für Dein Baby kochst!
Eine große Entlastung bei Baby Led Weaning ist ja, dass Du nicht extra für’s Baby kochen musst, sondern einfach das Essen für den Familientisch so zubereitest, dass für’s Baby was dabei ist. Für viele stellt sich da die Frage, ab wann denn Gewürze ins Essen für die Kleinen dürfen. Und auch Babybrei muss ja nicht immer fad schmecken, oder? Ab wann welche Gewürze für Babys erlaubt sind, erfährst Du hier.
Ab wann dürfen Babys Gewürze essen?
Säuglinge dürfen die meisten Gewürze ab Beikostreife essen, wenn sie ihnen schmecken.
Ausnahmen sind:
- Zimt: Verwende nur hochwertigen Ceylon Zimt
- Salz ist kein Gewürz und außerdem für Babys nicht geeignet
- Geschmacksverstärker haben im Essen von Babys ebenfalls nichts zu suchen
Babys haben in etwa doppelt so viele Geschmacksknospen wie Erwachsene, darum solltest Du eher sparsam mit Gewürzen für Babys sein. Verboten sind sie aber keinesfalls.
Viele Eltern möchten trotzdem, dass ihre Babys die verschiedenen Lebensmittel wie Kartoffeln oder Nudeln erst einmal pur, also unverfälscht, kennen lernen. Es spricht nichts dagegen, Babys vorerst keine oder kaum gewürzte Speisen anzubieten. Es spricht aber auch nichts dagegen, sie von Anfang an (mild) gewürztes Essen kennen lernen zu lassen. Unser zweites Kind isst zum Beispiel seit jeher indische Currys (nicht scharf) mit großer Leidenschaft. Eine wahre Gewürzexplosion!
Welche Gewürze dürfen Babys essen?
Theoretisch dürfen Babys auch scharfe Gewürze wie Chili oder Pfeffer essen. Damit würde ich aber sehr vorsichtig anfangen, denn die Schärfe verletzt die Geschmacksnerven und das kann beim Baby schnell eine Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel oder eine allgemeine Skepsis erzeugen – und natürlich Schmerzen.
Als besonders babygeeignet gelten dagegen Kräuter und Gewürze wie
- Petersilie
- Basilikum
- Dill
- Vanille
- Kurkuma
- Paprikapulver (süß)
- Thymian
- Oregano
Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Oregano würde ich wenn möglich besser frisch verwenden. Sie sind dann viel milder im Geschmack und enthalten noch mehr Nährstoffe. Frische Kräuter kannst Du im Topf in fast jedem Supermarkt kaufen oder einfach selbst auf der Fensterbank oder auf dem Balkon ziehen. Wenn Du fertig gewachsene Kräuter kaufst, nimm bitte die Bio-Variante, die enthält um einiges weniger Pestizide.
Und wenn Du Dich jetzt fragst, was eigentlich der Unterschied ist zwischen Kräutern und Gewürzen: Kräuter sind eine bestimmte Art von Gewürzen, nämlich solche, die aus Blättern, Blüten oder Sprossen gewonnen werden.
Was passiert wenn Baby Gewürze essen?
Du hörst vor Deinem inneren Ohr schon Deine Eltern oder Großeltern empört aufschreien? Das Gerücht, dass Babys lange fades, ungewürztes Essen zu sich nehmen müssen, hält sich hartnäckig. Auch in vielen Ratgebern steht immer noch, dass man Babybrei oder Fingerfood für Babys anfangs nicht würzen sollte.
Aber warum darf ein Baby keine Gewürze essen? Dafür gibt es keine plausible Antwort, denn tatsächlich ist in fast keinem Gewürz irgendein gefährlicher Inhaltsstoff enthalten. Hintergrund ist vermutlich also, dass die Geschmacksknospen von Säuglingen und Kindern noch um ein vielfaches feiner sind, d.h. sie nehmen Geschmäcker viel besser wahr. Grob gesagt haben Babys doppelt so viele Geschmacksnerven wie Erwachsene. Oft reicht also der Eigengeschmack von Nahrungsmitteln, wo wir es lieber würzig, salzig oder scharf mögen. Vor Gewürzen reicht eine recht kleine Menge, um den Geschmack des Essens zu verändern.
Aber was passiert, wenn ein Baby ganz normal gewürztes Essen isst? Also sagen wir mal, Rosmarinkartoffeln oder eine Tomatensauce mit italienischen Kräutern? Ich würde sagen: Nichts. Im schlimmsten Fall kann es sein, dass dem Baby das zu intensiv schmeckt und es deshalb nicht essen möchte. Deshalb macht es schon Sinn, ein wenig Rücksicht zu nehmen, und das Essen für’s Baby nicht zu intensiv zu würzen. Aber etwas Schlimmes passiert nicht, wenn ein Baby gewürztes Essen isst.
Wie lange keine Gewürze Baby?
Die allermeisten Gewürze sind also ab Beikoststart völlig okay, mit wenigen Ausnahmen. Ab wann diese Ausnahmen, nämlich Salz, Cassia Zimt, Geschmacksverstärker und Co. in Ordnung sind, ist nicht genau festgelegt. Ich würde einfach so lange wie möglich, wenn nicht sogar generell darauf verzichten. Ja, das geht sogar bei Salz. Auch für Erwachsene ist es gesünder, auf zusätzliches Salz im Essen zu verzichten oder nur bei Bedarf nachzuwürzen.
Eltern, die anfangs gar keine Gewürze für Babys verwenden, fangen meist mit 8-10 Monaten langsam an, Kräuter ins Essen zu mischen. Mit etwa 12 Monaten essen die Kleinen dann ganz normal vom Familientisch mit.
Welche Gewürze dürfen Babys nicht essen?
Direkt “verbotene Gewürze” für Babys gibt es nicht, selbst bei den beiden oben angeführten Ausnahmen, Zimt und Salz, kommt es auf die Menge an. Auch bei fertigen Gewürzmischungen und im Restaurant solltest Du vorsichtig sein.
Ab wann dürfen Babys Salz?
Salz ist per se kein Gewürz, sondern ein chemisches Element, nämlich Natrium. Trotzdem steht es in so gut wie allen Haushalten im Gewürzregal, denn es verleiht allen Gerichten mehr Geschmack und Würze. Für Babys und Kleinkinder solltest Du das salzen von Speisen komplett unterlassen, sie brauchen kein zusätzliches Salz im Essen. Erwachsene übrigens auch nicht, aber im Gegensatz zu ihnen kann des Kleinen das Salz in der Suppe tatsächlich schnell schaden. Die empfohlene Maximalmenge an Salz liegt bei 1 Gramm Salz / Tag für Säuglinge, 2 Gramm für Kleinkinder.
Viele Lebensmittel enthalten von Natur aus Salz oder es wird Ihnen bei der Herstellung / Konservierung zugefügt. So hat ein Baby die maximale Salzdosis zum Beispiel schon erreicht, wenn es morgens einen Käsetoast isst und Abends ein paar Fischstäbchen oder eine Scheibe Brot.
Dürfen Babys Zimt essen?
Grundsätzlich dürfen Babys Ceylon Zimt essen, so viel sie wollen. Nur beim günstigeren Cassia Zimt solltest Du vorsichtig sein bzw. die Finger davon lassen. Denn das ist ein Sammelbegriff für günstige Zimtsorten aus China und dieser enthält womöglich höhere Mengen Kumarin, der über einen längeren Zeitraum und in hohen Dosen Leberschädigend wirken kann. Du merkst vielleicht selbst: Wenn Du Deinem Baby schon mal eine Zimtschnecke mit Cassia Zimt probieren hast lassen, macht das wahrscheinlich gar nichts, weil das eine einmalige Sache war. Wenn Du zuhause viel Zimt verwendest, solltest Du aber schon auf Ceylon Zimt umsteigen, vor allem, wenn Du häufiger Gerichte mit Zimt backen oder kochen möchtest.
Gewürzmischungen
Wenn Du fertige Gewürzmischungen für Dein Baby verwenden möchtest, schau Dir unbedingt vorher die Inhaltsstoffe an – egal, was vorne drauf steht. Viele Würzmischungen enthalten Zucker, viel Salz oder Geschmacksverstärker wie Hefeextrakt. Das hat in Baby’s Essen sicherlich nichts zu suchen.
Essen im Restaurant
In der Gastronomie wird gemeinhin sehr viel gesalzen. Auch, ob der Koch Zucker oder Geschmacksverstärker in sein Essen mischt, wirst Du nur schwer erfragen können. Von Saucen und anderen gewürzten Speisen würde ich Säuglinge im Restaurant also nur sehr kleine Mengen kosten lassen. Entweder, du bestellst etwas, wo Du Dir sicher bist, z.B. trockene Pasta, oder Du bringst einfach selbst etwas für Dein Baby mit. In dem Fall hat da sicher niemand was dagegen – solange es keine riesen Sauerei macht.
Knoblauch und Zwiebeln für Babys
Auch nicht zu den Gewürzen im engeren Sinn gehören Knoblauch und Zwiebeln, allerdings verleihen sie Gerichten eine unvergleichliche Würze und sollen hier darum kurz mit aufgeführt sein. Knoblauch und Zwiebeln sind beides sehr gesund und sollten darum in der Küche nicht fehlen. Du kannst Babys ab Beikoststart Gerichte mit Zwiebeln oder Knoblauch anbieten. Nur roh würde ich sie anfangs nicht geben, denn dann sind sie relativ scharf.
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!