Ab wann darf ein Baby Mangold essen?

Mangold ist eine gute Alternative aus dem eigenen Garten zu Spinat. Denn Mangold wächst vergleichsweise problemlos und lässt sich ähnlich verarbeiten wie Spinat. Ab wann ein Baby Mangold essen darf und worauf Du bei der Zubereitung achten solltest, erfährst Du hier. 

Ab wann können Babys Mangold essen?

Mangold kann eingeführt werden, sobald Dein Baby bereit für Beikost ist. Bei den meisten Säuglingen ist das etwa ab dem 7. Monat der Fall. Die ersten 6 Monate sollte ein Baby laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) voll, d.h. ausschließlich gestillt werden bzw. Ersatzmilch aus industrieller Herstellung bekommen. Allerdings gibt es auch Kinder, die schon etwas früher die Beikostreifezeichen erfüllen – sie dürfen dann auch schon früher Mangold und andere Beikost probieren. Laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) sollte mit der Beikost zwischen dem 5. und 7. Monat begonnen werden. 

Woher kommt Mangold?

Mangold ist ein nahrhaftes Blattgemüse aus derselben Pflanzenfamilie (Gänsefußgewächse) wie Spinat und Rüben. Mangold gibt es in vielen verschiedenen Varianten, alle sind recht mild im Geschmack. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem sandigen Boden an den Küsten des Mittelmeers. Der Handel brachte die Pflanze in nördliche Regionen Europas und schließlich in andere Teile der Welt. Im heimischen Garten wächst er ohne Probleme und ist darum währen der Saison (Mai-September) auch in regional und Bio-Qualität erhältlich. 

Ist Mangold gesund für Babys?

Mangold gilt als sehr gesund für Kinder wie Erwachsene. Das Blattgemüse ist vollgepackt mit Vitamin K, einem essentiellen Nährstoff, der die Entwicklung von gesundem Blut und gesunden Knochen bei heranwachsenden Babys und Kleinkindern unterstützt. Das Blattgrün ist auch eine großartige Quelle für Vitamin A (für gesunde Augen) und Vitamin E (für ein gesundes Immunsystem und gesunde Haut / Bindegewebe). Außerdem enthält Mangold Eisen, Ballaststoffe, Vitamin B und Vitamin C, Kalzium, Magnesium und Kalium.; Auch sekundäre Pflanzenstoffe, die helfen, freie Radikale und Entzündungen im Körper zu bekämpfen, sind enthalten.

>> Beikost-Rezepte mit Mangold

Vielleicht hast Du irgendwo gelesen, dass Mangold Nitrat enthält und deshalb für Babys gefährlich sein könnte. Nitrate sind natürlich vorkommende Pflanzenstoffe, die den Sauerstoffgehalt im Blut negativ beeinflussen können, wenn sie im Übermaß konsumiert werden.  Zunächst solltest Du wissen, dass die Vorteile des Verzehrs von Gemüse die Risiken einer Nitratbelastung durch Gemüse normalerweise überwiegen. Zweitens sind Säuglinge vor allem in den ersten 3-4 Lebensmonaten sehr anfällig für die negativen Auswirkungen von Nitrat – in einem Alter also, in dem sie noch keine andere Nahrung als Milch bekommen sollten. Diese Warnungen stammen also aus einer Zeit, in der die Breiindustrie das Füttern von Babybrei schon ab 3 Monaten beworben und vorangetrieben hat. Nur, wenn Dein Baby körperlich stark entwicklungsverzögert, krank oder sehr früh geboren ist, solltest Du mit eurem Kinderarzt Rücksprache diesbezüglich halten. 

Um die Nitratbelastung zu reduzieren, kannst Du Brei oder Lebensmittel mit Mangold fürs Baby nicht wieder aufwärmen und nicht über längere Zeit warm halten. Auch eingefrorenen Babybrei mit Mangold solltest nicht wieder erhitzen, wenn er vorher bereits gekocht wurde. Wenn Du Dich mit Mangold für Dein Baby unwohl fühlst, weil Du andere Empfehlungen gelesen hast, warte einfach noch etwas damit. Es spricht nichts dagegen.

Mangold für Baby Led Weaning zubereiten

Theoretisch kannst Du Mangold, wie auch Spinat, Kohl oder anderes Blattgemüse, auch roh essen. Allerdings ist roher Mangold  für Babys ziemlich schwierig zu kauen und bei Bedarf wieder auszuspucken. Erstens haben Säuglinge beim Beikoststart meist noch keine Backenzähne, um die Blätter zu zermahlen. Außerdem neigen die Mangoblätter dazu, an der Zunge oder am Gaumen zu haften, was zu starkem Würgen und sogar Erbrechen führen kann. Das ist zwar nicht gefährlich, aber sehr unangenehm für alle Beteiligten. Bei manchen Kindern kann es dazu führen, dass sie grüne Blätter künftig ablehnen. 

6 bis 8 Monate: Anfangs solltest Du Mangold daher immer kochen. Mische den gekochten und fein gehackten Mangold in Fingerfood wie Omlette-Streifen oder Dinkelstangen, die ein Baby leicht greifen und essen kann. Wenn Du möchtest, kannst Du das Essen mit etwas Zitronensaft würzen, sodass Dein Baby das Eisen aus dem Mangold besser verwerten kann. Denn das Vitamin C aus der Zitrone hilft bei der Eisenaufnahmen.

Alternativ kannst Du ganze Stiele (von den Blättern befreit und weich gekocht) anbieten, die das Baby dann greifen und kauen kann. 

9 bis 12 Monate: In diesem Alter beginnen Babys, den Pinzettengriff zu entwickeln (Daumen und Zeigefinger), der es ihnen ermöglicht, auch kleinere Gegenstände und Nahrungsstücke aufzunehmen. Dann kannst Du auch weich gekochte, kleinere, mundgerechte Stücke Mangold (Blätter und Stängel) anbieten. 

12 bis 24 Monate: In diesem Alter beginnen viele Kleinkinder, Gemüse und “Grünzeug” abzulehnen. Das ist ein ganz normaler Prozess, den Du aber gut begleiten kannst, indem Du weiterhin grünes Gemüse in verschiedenen Varianten anbietest, also auch Mangold. Sei nicht enttäuscht, wenn Dein Kind sich jetzt immer wieder weigert, davon zu essen. Es ist trotzdem wichtig, dass es auf den Tisch kommt und dass Dein Kleinkind sieht, wie Erwachsene und eventuell ältere Geschwisterkinder davon essen.  Je häufiger ein Kind Gemüse “ausgesetzt” ist – und sei es nur optisch – desto wahrscheinlicher ist es, dass es es später auch davon isst.

Biete also weiterhin Mangold in verschiedenen Varianten an, mache aber niemals Druck oder zwinge Dein Kind, davon zu probieren. Manchmal kann es helfen, Kinder in die Zubereitung der Gerichte mit einzubeziehen, z.B. können sie Mangold waschen oder zerrupfen / zerschneiden. Wenn Du einen eigenen Garten hast, erlaube Deinem Kind, direkt vom Strauch zu essen – das kann einen riesigen Unterschied machen!

Wenn Dein Baby Backenzähne hat und sich die Kaufähigkeiten entsprechend verbessern, kannst Du Mangold nämlich auch roh anbieten. Erwarte nicht, dass Dein Kind gleich davon isst – es ist schon ein großer Erfolg, wenn es damit spielt, ihn zerrupft und mal in den Mund nimmt und wieder ausspuckt. 

In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!

Titelbild: pixabay – ©stux