Calciumreiche Lebensmittel für Babys und Kinder

Calcium ist ein unverzichtbarer Mikronährstoff, der eine zentrale Rolle in der gesunden Entwicklung und dem Wachstum von Babys und Kindern spielt. Warum Calcium für Kinder so wichtig ist und wie Du es in ausreichender Menge zuführen kannst, erfährst Du jetzt. 

Kalziumreiche Ernährung für Kinder essentiell

Das essenzielle Mineral trägt entscheidend zur Bildung und Stärkung von Knochen und Zähnen bei und legt somit das Fundament für ein robustes Skelettsystem. In den ersten Lebensjahren, einer Zeit rasanten Wachstums, benötigen Kinder ausreichend Kalzium, um die Dichte und Festigkeit ihrer Knochen zu maximieren, was später im Leben vor Osteoporose schützen kann.

Darüber hinaus unterstützt Kalzium die ordnungsgemäße Funktion von Nerven und Muskeln und ist an der Blutgerinnung beteiligt. Eine angemessene Kalziumzufuhr durch eine ausgewogene Ernährung ist daher unerlässlich, um die gesunde Entwicklung von Babys und Kindern zu gewährleisten und ihnen einen starken Start ins Leben zu ermöglichen.

So viel Calcium braucht Dein Kind in etwa: 

Alter Kalziumbedarf 
bis4 Monate 220 mg/Tag
4 – 12 Monate 330 mg/Tag
12 Monate – 4 Jahre 600 mg/Tag
4 – 7 Jahre 750 mg/Tag
7 – 10 Jahre 900 mg/Tag
10 – 13 Jahre 1100 mg/Tag
13 – 15 Jahre 1200 mg/Tag
15 –  19 Jahre 1200 mg/Tag

Falls Du Dich jetzt fragst, wie Du das jeden Tag aufs Milligramm genau schaffen sollst: Das musst Du nicht. Der menschliche Körper hat die Fähigkeit, Kalzium in den Knochen und Zähnen zu speichern, sodass der Körper Kalzium entnehmen kann, wenn es im Blutkreislauf benötigt wird. Dies bedeutet, dass, obwohl eine regelmäßige Aufnahme von Kalzium wichtig ist, der Körper in der Lage ist, Schwankungen in der täglichen Kalziumzufuhr bis zu einem gewissen Grad auszugleichen, indem er auf diese gespeicherten Reserven zurückgreift bzw. wieder einlagert. 

Allerdings ist diese Speicherung nicht unbegrenzt. Wenn die Kalziumaufnahme über längere Zeit unzureichend ist und der Körper gezwungen ist, kontinuierlich auf die Knochenreserven zurückzugreifen, um den Kalziumspiegel im Blut aufrechtzuerhalten, kann dies zu einer Verringerung der Knochendichte führen, was das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht.

Vitamin D für die Calciumaufnahme

Für die optimale Aufnahme und Verwertung von Kalzium im Körper sind sogenannte Kofaktoren wichtig. Diese unterstützen nicht nur die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, sondern auch dessen Einlagerung in die Knochen und die Regulation im Blut. Zu den wichtigsten Kofaktoren gehören:

  1. Vitamin D: Vitamin D fördert die Absorption von Kalzium im Darm und seine Reabsorption in den Nieren, was zu einer erhöhten Verfügbarkeit von Kalzium für den Körper führt. Eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung kann die Kalziumaufnahme beeinträchtigen und das Risiko für Knochenerkrankungen erhöhen.
  2. Magnesium: Dieses Mineral arbeitet eng mit Kalzium zusammen und ist wichtig für dessen Aufnahme und Einlagerung in die Knochen. 
  3. Vitamin K: Besonders Vitamin K2 spielt eine Rolle bei der Regulierung des Kalziumstoffwechsels und fördert die Einlagerung von Kalzium in die Knochen, anstatt in den Arterien, was zur Vorbeugung von Osteoporose und kardiovaskulären Erkrankungen beitragen kann.
  4. Phosphor: Kalzium und Phosphor arbeiten zusammen, um starke Knochen und Zähne zu bilden. 
  5. Proteine: Eine ausreichende Proteinaufnahme ist notwendig für die Kalziumaufnahme und Knochengesundheit.

Kalzium oder Calcium?

Der Unterschied zwischen „Calcium“ und „Kalzium“ liegt lediglich in der Schreibweise und nicht in der Bedeutung oder chemischen Eigenschaft. Beide Begriffe beziehen sich auf dasselbe chemische Element mit dem Symbol Ca und der Ordnungszahl 20, das zu den Erdalkalimetallen gehört.

Die traditionelle Schreibweise ist „Calcium“, die aus dem Lateinischen stammt. Diese Form wird in vielen Sprachen, einschließlich Englisch, verwendet. „Kalzium“ hingegen ist eine eingedeutschte Schreibweise, die im deutschen Sprachgebrauch verwendet wird, um die Aussprache des Wortes an die deutsche Phonologie anzupassen. 

Lebensmittel mit Calcium

Viele Lebensmittel sind reich an Kalzium und die meisten sind auch schon für Babys und Kleinkinder geeignet. Die beste Methode, Deinem Kind alle Nährstoffe anzubieten und damit auch den Kalziumbedarf zu decken, ist eine ausgewogene Ernährung mit viel frischen Produkten. Vermeide Fast-Food, Fertiggerichte und anderes Convenient Food. 

Muttermilch und Pre-Milch

Muttermilch enthält im Durchschnitt etwa 30 mg Kalzium pro 100 ml. Der Kalziumgehalt in der Muttermilch ist darauf ausgelegt, optimal vom Säugling aufgenommen zu werden, d.h. er hat eine sehr hohe Bioverfügbarkeit. Der Körper Deines Babys kann das Kalzium also effizient nutzen, auch wenn die absolute Menge geringer erscheint als in manchen anderen Nahrungsmitteln mit Calcium.

Pre-Milch, eine Formel für Neugeborene, die der Muttermilch in ihrer Zusammensetzung so nahe wie möglich kommen soll, enthält in der Regel mehr Kalzium als Muttermilch. Der Kalziumgehalt in Säuglingsnahrung kann je nach Marke und Formel variieren, liegt aber typischerweise im Bereich von 50 bis 120 mg Calcium pro 100 ml. Die Formeln sind so konzipiert, dass sie den ernährungsphysiologischen Anforderungen eines Säuglings entsprechen, einschließlich seines Bedarfs an Calcium für Knochenwachstum und -entwicklung.

Milchprodukte

Kuhmilch und Milchprodukte sind meist das erste, was uns zum Thema Kalzium einfällt. Tatsächlich sind Käse, Joghurt und Milch sind traditionelle Kalziumquellen. Kuhmilch enthält durchschnittlich etwa 120 bis 130 mg Kalzium pro 100 ml. Hartkäse wie Parmesan ist besonders kalziumreich und enthält etwa 1.160 mg Kalzium pro 100 Gramm

. Neuere Studien (vgl. Britisches Ärzteblatt BMJ 2014; 349: g6015) haben allerdings Fragen darüber aufgeworfen, ob hohe Mengen an tierischem Kalzium, insbesondere aus Kuhmilch, tatsächlich das Risiko von Osteoporose verringern können. Es gibt Hinweise darauf, dass eine ausgewogene Ernährung mit einer Vielzahl von Kalziumquellen, einschließlich pflanzlicher Lebensmittel, für die Knochengesundheit ebenso effektiv oder besser sein kann.

Gleichzeitig gibt es umfangreiche Nachweise dafür, dass der menschliche Körper Kalzium aus Kuhmilch und Milchprodukten aufnehmen und verwerten kann. Milchprodukte gelten traditionell als wichtige Kalziumquelle in vielen Ernährungsrichtlinien weltweit, da sie nicht nur reich an Kalzium sind, sondern das darin enthaltene Kalzium auch eine hohe Bioverfügbarkeit aufweist. Das bedeutet, dass der Körper das Kalzium effizient absorbieren und für verschiedene lebenswichtige Funktionen nutzen kann, wie beispielsweise für die Knochen- und Zahngesundheit.

Du siehst also, die Forschung ist sich da nicht ganz einig. Hinzu kommt, dass Milchprodukte insbesondere für ungestillte Säuglinge gesundheitliche Folgen haben könnten. Lies Dir am besten meinen Artikel zu Milchprodukten für Babys durch

Grünes Blattgemüse

Bestimmte Sorten von grünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat und Brokkoli enthalten beträchtliche Mengen an Kalzium – und ganz nebenbei noch viele weitere wertvolle Nährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die der Körper braucht. In 100 Gramm rohem Brokkoli sind etwa 47 mg Kalzium enthalten, also mehr als in Muttermilch – natürlich aber auch mit einer weniger hohen Bioverfügbarkeit.

In 100 Gramm rohem Grünkohl sind etwa 150 mg Kalzium enthalten. Grünkohl hat einen relativ niedrigen Oxalatgehalt, was die Aufnahme seines Kalziums erleichtert. Denn die Bioverfügbarkeit von Calcium aus pflanzlichen Quellen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter dem Gehalt an Oxalaten, die in einigen anderen Gemüsesorten wie Spinat und Rhabarber vorhanden sind und die Kalziumaufnahme hemmen können.

Nüsse und Samen

Mandeln, Sesamsamen, Chiasamen und Mohn sind gute pflanzliche Kalziumquellen. Mit etwa 975 mg Kalzium pro 100 Gramm sind Sesamsamen eine der besten pflanzlichen Kalziumquellen. Sie sind auch reich an anderen Mineralien und haben einen hohen Gehalt an gesunden Fetten. Chiasamen enthalten rund 631 mg Kalzium pro 100 Gramm. Sie sind auch eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe. Mandeln sind nicht nur für ihren hohen Eiweißgehalt bekannt, sondern bieten auch etwa 264 mg Kalzium pro 100 Gramm, was sie zur kalziumreichsten Nuss macht.

Die tatsächliche Menge an Kalzium, die der Körper aus diesen Nüssen und Samen aufnimmt, kann jedoch variieren, abhängig von anderen Inhaltsstoffen, die die Absorption beeinflussen können, wie beispielsweise Oxalate und Phytate.

Hülsenfrüchte

Alle Hülsenfrüchte sind calciumhaltige Lebensmittel und bieten daneben auch viele andere Nährstoffen. Weiße Bohnen (Cannellini-Bohnen) sind eine der kalziumreichsten Hülsenfrüchte, mit etwa 240 mg Kalzium pro 100 Gramm gekochter Bohnen. Gekochte Sojabohnen enthalten etwa 197 mg Kalzium pro 100 Gramm. Sojaprodukte wie Tofu, besonders wenn sie mit Kalziumsulfat hergestellt sind, können ebenfalls hohe Mengen an Kalzium enthalten. Gekochte Kichererbsen bieten etwa 49 mg Kalzium pro 100 Gramm. Gekochte Linsen haben einen moderaten Kalziumgehalt mit etwa 35 mg pro 100 Gramm.

Pseudogetreide und Hafer

Die Pseudo-Getreidesorten wie Amaranth und Quinoa enthalten ebenfalls Kalzium. Die Körner von Amaranth enthalten etwa 159 mg Kalzium pro 100 Gramm. Amaranthblätter, die auch als Gemüse gegessen werden können, sind ebenfalls eine gute Kalziumquelle. Auch Vollkorngetreide enthält, im Vergleich zu Weißmehl, Calcium – allerdings in vergleichbar geringer Menge. 

Die Kalziummenge in 100 Gramm rohem Hafer oder Haferflocken liegt etwa bei 54 mg. Haferflocken sind vielseitig einsetzbar und können durch Zusätze von Milchprodukten oder kalziumreichen Pflanzenmilchalternativen, Nüssen, Samen und Früchten zu einer noch besseren Kalziumquelle in der Ernährung gemacht werden.

Obst und Trockenfrüchte

Es gibt einige Obstsorte, die viel Kalzium enthalten, obwohl Obst im Allgemeinen nicht als primäre Kalziumquelle betrachtet wird. Eine mittelgroße Orange (etwa 131 Gramm) enthält rund 60 bis 70 mg Kalzium. Mandarinen bieten ähnliche Vorteile, mit etwa 37 mg Kalzium pro 100 Gramm. Getrocknete Feigen gehören zu den kalziumreichsten Früchten. Etwa 100 Gramm getrocknete Feigen enthalten bis zu 162 mg Kalzium. 100 Gramm schwarze Johannisbeeren können etwa 55 mg Kalzium enthalten. Obwohl sie für ihren hohen Zuckergehalt bekannt sind, enthalten Datteln auch Kalzium – etwa 64 mg pro 100 Gramm.

Angereicherte Calcium Lebensmittel

Viele Produkte, wie pflanzliche Milchalternativen (Mandel-, Soja- oder Hafermilch), Orangensaft und verschiedene Getreideprodukte, werden mit Kalzium angereichert, um den Bedarf zu decken, besonders für diejenigen, die keine Milchprodukte konsumieren.

Calcium in Lebensmitteln – Tabelle

Auf der folgenden Liste findest du den Calciumgehalt von Lebensmitteln genauer angegeben. Ich habe dabei nur die Lebensmittel mit viel Kalzium aufgenommen.

Gemüse Kalziumgehalt pro 100 g
Grünkohl 150 mg
Brokkoli 47 mg
Spinat, gekocht 136 mg
Grünkohl (Kale) 150 mg
Brokkoli 47 mg
Spinat, gekocht 136 mg
Chinakohl (Pak Choi) 105 mg
Rucola 160 mg
Okra 82 mg
Fenchel 49 mg 
Grüne Bohnen 37 mg
Kohl 45 mg
Schnittlauch 92 mg
Gartenkresse 81 mg
Artischocken 44 mg
Kürbis  30 mg
Süßkartoffeln 30 mg
Karotten 33 mg
Knoblauch 181 mg
Meerrettich 56 mg 
Sellerie 40 mg
getrocknete Tomaten 110 mg
Portulak 65 mg
Schwarzwurzel 41 mg
Pastinaken 36 mg
Mangold 51 mg
   
Milchprodukte  
Parmesan (Hartkäse) 1.160 mg
Grana Padano 1.150 mg
Emmentaler 1.000 mg
Romano Käse 1.064 mg
Gouda (alt) 700-800 mg
Tilsiter 700-800 mg
Edamer 700 mg
Cheddar 720 mg
Camembert 388 mg
Mozzarella 500-600 mg
Feta 493 mg
Ricotta (aus Kuhmilch) 207 mg
Joghurt, natur 120-200 mg
Sojamilch, kalziumangereichert 120-300 mg
Vollmilch 120-130 mg
Fettarme Milch (1,5%) 125 mg
Kefir 120 mg
Joghurt, griechisch 110 mg
Quark 80-100 mg
Cottage Cheese (Hüttenkäse) 83 mg
   
Nüsse und Samen  
Mohnsamen 1.448 mg
Sesamsamen 975 mg
Chiasamen 631 mg
Mandeln 264 mg
Leinsamen 255 mg
Brasilnüsse 160 mg
Haselnüsse 114 mg
Pistazien 105 mg
Walnüsse 98 mg
Macadamianüsse 85 mg
Sonnenblumenkerne 78 mg
Pekannüsse 73 mg
Hanfsamen 70 mg
Erdnüsse 92 mg
Kürbiskerne 46 mg
Cashewkerne 37 mg
   
Hülsenfrüchte  
Tofu (fest, mit Kalziumsulfat hergestellt) 350-500 mg
Navy-Bohnen 307 mg
Weiße Bohnen 240 mg
Sojabohnen 197 mg
Kidneybohnen 143 mg
Mungbohnen 132 mg
Pintobohnen (Wachtelbohnen) 113 mg
Schwarze Bohnen 123 mg
Marinebohnen 106 mg
Schwarzaugenbohnen 110 mg
Lima-Bohnen (Butterbohnen) 81 mg
Adzukibohnen 66 mg
Edamame (junge Sojabohnen) 63 mg
Kichererbsen 49 mg
Linsen 30 – 35 mg
   
Obst und Trockenfrüchte  
Getrocknete Feigen 162 mg
Rhabarber, gekocht 86 mg
Schwarze Johannisbeeren 55 mg
Aprikosen, getrocknet 55 mg
Datteln, getrocknet 64 mg
Orangen 40-60 mg
Mandarinen 37 mg
Kiwi 34 mg
Kaktusfeige 56 mg
Rosinen 50 mg
   
Getreide und Pseudogetreide  
Quinoa  47 mg
Amaranth 159 mg
Hafer 54 mg
Roggen 33 mg
Roggen  33 mg

Du kannst die Kalziumreiche Lebensmittel Tabelle auch downloaden und ausdrucken. 

Wenn Du Bedenken hast, ob Dein Baby ausreichend Calcium mit der Ernährung aufnimmt, sprich mit Deinem Kinderarzt oder schreib mir gerne eine E-Mail. 

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