Kuchen für Babys

Alles, was Du wissen musst!

Ab wann Babys Kuchen essen dürfen hängt ganz davon ab, was im Kuchen drin ist. So gibt es Rezepte für Babykuchen, die eigentlich ab Beikosteinführung geeignet sind. Richtige Kuchen mit Industriezucker, Milchprodukten oder Zusatzstoffen würde ich dagegen so lange wie möglich von Kindern fern halten.

Ab wann ist Kuchen mit Zucker für Babys geeignet?

Zum Thema Zucker bei Babys und Kinder gibt es geteilte Meinungen. Im besten Fall ist Zucker nicht ganz so gefährlich, wie es bei näherer Recherche scheint. In keinem Fall aber ist er in irgendeiner Weise gesund oder notwendig für Wachstum und Entwicklung.

Es scheint also in jedem Fall die sicherste Version, einem Baby im ersten Lebensjahr keinen Kuchen mit Zucker zu geben.

Darf Baby zum ersten Geburtstag Kuchen essen?

Das bedeutet aber jetzt im Umkehrschluss nicht, dass zum ersten Geburtstag gleich die Sahnetorte auf den Tisch muss, die man oft auf entsprechenden Bildern sieht: Dem Geburtstagskind wird ein cremiger Kuchen vor toller Deko-Kulisse vorgesetzt und es darf nach Herzenslust davon naschen und damit herum matschen.

Viele Kinder haben zu diesem Zeitpunkt auch wenig Erfahrung mit dem Selberessen von cremiger Konsistenz und darum großen Spaß daran.

Aber Vorsicht: Auch nach dem ersten Geburtstag sind Zucker, Milchprodukte und Weißmehl nicht unbedingt gesund für Babys, vor allem, wenn sie nicht gestillt werden.

Bedenke, dass sich der Geschmackssinn eines Kindes nicht nur in den ersten 12 Monaten, sondern in den ersten Lebensjahren prägt. Und glaub mir, die Zeit, in denen Dein Kind sich vor allem von weißen Nudeln ohne alles ernähren würde, kommt noch früh genug!

Welchen Kuchen können Babys essen?

Es gibt dagegen mittlerweile sehr viele Rezepte für Babykuchen, die ohne Industriezucker oder andere Süßungsmittel auskommen und stattdessen auf die Süße aus Äpfeln oder Bananen setzt. Vor allem vegane Rezepte für zuckerfreien Kuchen kannst Du im ersten Jahr ohne Bedenken geben. Bei nicht-veganen Rezepten solltest Du bedenken, dass es für ungestillte Babys ungesund ist, im ersten Lebensjahr Kuhmilch zu sich zu nehmen. Das erhöht die Gefahr, dass Dein Kind im späteren Leben unter einer entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn leidet oder an Darm- bzw. Brustkrebs erkrankt.

Hier findest Du zahlreiche geeignete BLW-Rezepte für Babykuchen.

Verschiedene Vorschläge für gesunden Kuchen zum 1. Geburtstag findest Du hier.

Was ist mit alternativen Zuckerarten, Sirups und Süßstoffen?

Dass herkömmlicher Kristallzucker ungesund ist, wissen mittlerweile die meisten. Darum wächst der Markt an Zuckeraustauschstoffen (z.B. Xylit, Eryhtrit), Sirups (Agavendicksaft, Ahornsirup, Reissirup, Dattelsirup) und natürlichen Süßstoffen wie Stevia zunehmend. Auch immer mehr süße, industriell hergestellte Babyprodukte werden als “ohne Zuckerzusatz” verkauft. Was ist nun mit solchen Süßungsmitteln im Kuchen?

Ja, sicherlich haben einige dieser Produkte Vorteile. Xylit als Zuckeraustauschstoff (E 967) zum Beispiel ist nicht kariogen (d.h. er verursacht kein Karies) und auch für Diabetiker geeignet. Xylit hat zudem weniger Kalorien als Zucker. Ähnlich verhält es sich mit Erythrit.

Allerdings schmecken diese Süßungsmittel trotzdem genauso süß wie Zucker. Das bedeutet, dass Du Dein Baby eben genauso an Süßigkeiten und Zucker-Kuchen gewöhnst, wie mit herkömmlichem Zucker. Dabei haben Säuglinge und Kinder noch einen sehr feinen, unverdorbenen Geschmackssinn, der es gar nicht so übersüß braucht.

Auf Stevia ((E960) solltest Du in der Kinderernährung auf jeden Fall ganz verzichten. Für diesen kalorienfreien Süßstoff gibt es eine empfohlene Höchstdosis, die Kinder schnell überschreiten können. Die Folgen sind noch unerforscht. Ähnlich verhält es sich mit anderen, herkömmlichen Süßstoffen. Kinder überschreiten schnell die Höchstwerte. Außerdem gelten Süßstoffe als Hungermacher. Denn sie schmecken wahnsinnig süß, ihre Süßkraft ist um ein Vielfaches höher als die von Zucker. Trotzdem folgt kein Anstieg des Blutzuckerspiegels. Die Folge ist Hunger.

Von Süßstoffen würde ich also grundsätzlich die Finger lassen! 

Aber was ist nun mit Sirups als Süßungsmittel? In meinen Augen haben auch die in der Kinderernährung nicht viel zu suchen, sind aber mitunter die beste Option. Denn im Gegensatz zu reinem Kristallzucker enthalten sie zumindest noch ein wenig Nährstoffe und sind manchmal nicht ganz so süß.

Fazit: Den richtigen Umgang mit Zucker gibt es nicht

Ob und wann genau Du also Kuchen mit Zucker und Milchprodukten für Dein Baby bzw. Kleinkind erlaubst, ist Deine bzw. eure Entscheidung. Objektiv gesehen wäre es das Gesündeste, keiner von uns würde jemals Zucker, Weißmehl und industriell verarbeitete Lebensmittel essen. Dass das in unserer Gesellschaft nicht realistisch ist, ist klar.

Das Dilemma dieser Gesellschaft ist dieses: Industriell hergestellte Lebensmittel wie Zucker kommen auf natürliche Weise nicht in unserer Ernährung vor. Unser Geschmackssinn, der evolutionsbiologisch noch in der Zeit der Jäger und Sammler feststeckt, ist auf Lebensmittel geprägt, die viel Energie liefern und einfach zu verdauen sind. Das war in Zeiten, in denen wir uns überwiegend von Wurzeln und Beeren ernähren mussten, ein klarer Vorteil. Ein Überangebot wie heute gab es nicht.

Wer also am besten den halben Baum leerte, wenn er Obst fand, der war besser genährt und fürs Leben gewappnet. Nun sagen uns diese biologischen Mechanismen auch heute, dass wir möglichst schnell möglichst viel von diesen leicht verwertbaren Nahrungsquellen mit Zucker, Weißmehl oder Fett aufnehmen sollen.

Wer weiß, wie lange sie da sind.

Und genau da ist das Problem: Sie sind immer da. Überall. Den Verzehr von Kuchen, Süßigkeiten und Chips zu regulieren liegt uns nicht in den Genen und ist darum eine sehr schwere Aufgabe. Für Babys genauso wie für viele Erwachsene. Nicht umsonst leidet jeder 2. Deutsche an Übergewicht!

In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!

Altersempfehlungen für andere süße Speisen

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