Babys und Kokosmilch
Alles, was Du wissen musst
Immer wieder lese ich, dass Kokosmilch der menschlichen Muttermilch sehr ähnlich ist. Kein Wunder also, dass sie in vielen Teilen der Welt schon früh zu den Grundnahrungsmitteln zählt. Ab wann Säuglinge Kokosmilch essen bzw. trinken dürfen und was es sonst noch zum Thema zu beachten gibt, erkläre ich Dir hier.
Ab wann dürfen Babys Kokosmilch essen?
Kokosmilch ist rein pflanzlich und enthält keine bedenklichen oder gefährlichen Inhaltsstoffe. Daher dürfen Babys Kokosmilch ab der Beikostreife probieren. Auch andere Erzeugnisse aus der Kokosnuss wie Kokosraspel bzw. Kokosflocken, Kokoswasser oder Kokosdrink dürfen Babys probieren, sobald sie mit der Beikost starten. Während manche Eltern dabei der Empfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) folgen und ab dem 5. Lebensmonat mit Babybrei beginnen, warten BLW-Eltern, bis das Kind alle Beikostreifezeichen erfüllt. Das dauert oft bis weit nach dem 7. Lebensmonat.
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Kokosmilch eignet sich genauso wenig wie Kuhmilch, Ziegenmilch, Hafermilch oder Sojamilch, um die Muttermilch oder PRE-Nahrung für Säuglinge zu ersetzen. Diese sollte im ersten Lebensjahr unbedingt die Hauptnahrungsquelle für Kinder bleiben, um eine gesunde körperliche und kognitive Entwicklung zu gewährleisten.
Ist Kokosmilch gesund für Kinder?
Kokosmilch hat einen hohen Anteil sogenannter gesättigter Fettsäuren, die häufig als ungesund angesehen werden. Trotzdem gelten alle Bestandteile der Kokosnuss als überaus gesund. Das liegt daran, dass die Fettsäuren zum großen Teil sogenannte mittelkettige Fettsäuren (Triglyceride) sind, die der Körper schnell zu Energie umwandeln kann. Ins Fettgewebe abgelagert werden diese Fettsäuren nur sehr selten. Eine der Triglyceriden, die Laurinsäure, hat eine antibakterielle Wirkung – sowohl in Nahrungsmitteln, als auch im Körper. Angeblich hilft die Kokosnuss darum gegen Viren wie Herpes, Grippe oder eine Pilzinfektion im Körper.
Aber die Kokosnuss kann noch viel mehr, sie enthält:
- Antioxidantien
- Vitamin C
- B-Vitamine B1, B2, B3, B4, B6
- Vitamin E
- Mineralstoffe Kalium, Natrium, Eisen und Magnesium
Obwohl der Name es vermuten ließe, ist die Kokosnuss übrigens keine Nuss, sondern eine Steinfrucht. Wegen eventueller Allergien brauchst Du Dir also wenig Sorgen zu machen. Auch die Empfehlung, Kindern bis ins Vorschulalter keine Nüsse zu geben, weil diese lebensgefährlich sein können, gilt für die Kokosnuss nicht.
Was ist Kokosdrink und Kokoswasser?
Falls Du dich in dem Zusammenhang übrigens auch schon mal gefragt hast, was eigentlich in Kokosdrink ist und was genau Kokoswasser sein soll, hier eine kurze Erklärung:
Kokoswasser befindet sich im Inneren der Kokosnuss, bevor man sie öffnet. Die Flüssigkeit ist klar und schmeckt süßlich. In asiatischen Ländern nimmt man junge, noch unreife Kokosnüsse, öffnet sie ein wenig und steckt einen Strohhalm hinein. Kokosfleisch ist zu diesem Zeitpunkt oft noch gar keines oder nur wenig ausgebildet.
Kokosmilch dagegen wird aus dem Fruchtfleisch reifer, harter Kokosnüsse gewonnen. Dieses wird zu feinem Brei verarbeitet und dann mit Wasser vermischt. Das Verhältnis von Kokosfleisch zu Wasser kann variieren, je nachdem, wie dick oder dünn die Kokosmilch sein soll. Traditionell wird das Kokosfleisch mit einer geringen Menge warmen Wassers gemischt, um eine reichhaltigere Kokosmilch zu erzeugen. Die Mischung aus Kokosfleisch und Wasser wird dann gepresst, um die Kokosmilch zu extrahieren. Dies kann manuell oder mit Hilfe einer Presse erfolgen. Bei der ersten Pressung erhält man eine dickere, konzentriertere Kokosmilch (oft als “erste Pressung” bezeichnet). Manchmal wird das übrig gebliebene Kokosfleisch erneut mit Wasser gemischt und gepresst, um eine dünnere Kokosmilch zu erhalten (bekannt als “zweite Pressung”). Die extrahierte Kokosmilch wird durch ein feines Sieb oder Tuch gefiltert, um feste Bestandteile zu entfernen. Anschließend kann sie für die Verwendung in Rezepten frisch verwendet oder für die Lagerung verpackt werden. Im kommerziellen Maßstab wird Kokosmilch oft sterilisiert und in Dosen oder Kartons verpackt, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Kokosdrink ist im Prinzip stark verdünnte Kokosmilch und besteht hauptsächlich aus Wasser. Man verwendet Kokosdrink vor allem als Milchersatz zum trinken oder für Müslis, Shakes, etc., während Kokosmilch eher zum Kochen verwendet wird. So kann man zum Beispiel Milchreis mit Kokosmilch fürs Baby herstellen. Sie ist cremiger und dickflüssiger, während Kokoswasser / Kokosdrink sehr dünnflüssig ist.
Dass Kokosmilch im Gegensatz zu Haferdrink (-milch), Mandeldrink (-milch) usw. noch so heißen darf, ist eine Ausnahmeregelung. Ansonsten dürfen Nahrungsmittel nur mit -milch bezeichnet werden, wenn sie aus dem Euter eines Tieres stammen, um die Verbraucher nicht zu täuschen.
Welche Kokosmilch fürs Baby?
Bio-Qualität immer empfehlenswert. Allerdings solltest Du wissen, dass Kokosnusspalmen nicht gerade empfindlich sind, sondern in tropischen Ländern eher wie Unkraut aus dem Boden sprießen. Allerdings würde ich darauf achten, dass keine Zusätze wie Zucker, Konservierungsmittel oder Verdickungsmittel enthalten sind, also dass die Kokosmilch zu 100% aus Kokosnuss besteht. So enthält zum Beispiel der Kokosdrink von Alpro neben Kokosnuss nicht nur Reis, sondern auch Tricalciumphosphat, Stabilisatoren (Carrageen, Guarkernmehl, Xanthan) und Aromen. Der dmBio Kokosdrink dagegen besteht nur aus Kokosnuss nur etwas Meersalz.
BPA aus Kokosmilch-Dosen
Was Du ebenfalls wissen solltest: Häufig wird Kokosmilch in Konservendosen verkauft. Wenn diese innen mit Expoidharz beschichtet sind, enthalten sie BPA (Bisphenol-A) oder ähnliche Stoffe, die im menschlichen Körper hormonähnlich wirken. Laut einer Studie des CVUA (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart) ist Kokosmilch aus Dosen besonders stark mit BPA belastet.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im April 2023 den tolerierbaren täglichen Aufnahmewert (TDI) für Bisphenol A (BPA), das in Lebensmittelkontaktmaterialien verwendet wird, deutlich von 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht auf 0,2 Nanogramm gesenkt. Diese Revision basiert auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, einschließlich einer Langzeitstudie des US National Toxicology Program. Die aktuellen Expositionsschätzungen für BPA in der Ernährung überschreiten den neuen TDI-Wert, was Gesundheitsbedenken aufwirft und die Grundlage für zukünftige regulatorische Entscheidungen in der EU bildet.
Bild: bigstockphoto.com – ©DVen
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