In der Stillzeit ist es noch recht einfach, aber mit der Beikosteinführung fragst Du Dich vielleicht, wie viel Dein Kind täglich essen sollte? Du machst Dir Sorgen, ob Dein Kind zu wenig isst – oder vielleicht zu viel? Die Antworten findest Du hier.
Zuerst der Einfachheit halber für alle schnell-Rat-suchenden-Mamas-und/oder-Papas die Fragen und Antworten nachfolgend in Kurzform:
Wieviel Kalorienbenötigt mein Baby?
- 4 bis 12 Monate alte Babys benötigen ca. 850 kcal/Tag oder 92 kcal je Kilogramm Körpergewicht/ Tag;
- 1 bis 3 Jahre alte Kinder hingegen ca. 1.300 kcal/Tag oder 89 kcal je Kilogramm Körpergewicht/ Tag.
Gibt es “richtige bzw. falsche Kalorien?
- “Falsch” bzw. nicht so toll: Süßkram und gezuckerte Lebensmittel, Fast-Food.
- “Richtig” bzw. gesünder: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Naturreis, Linsen, Haferflocken
Nun die Version für all diejenigen Mamis und/oder Papis, die gerade zu den Glücklichen zählen, die
a) im Moment eines oder mehrere schlafende Kind/er haben und
b) selbst gerade Zeit und Muse haben und nicht selbst zu müde sind, um die ausführlicheren Antworten zu lesen.
Wie viele Kalorien brauchen Babys?
„Nee ehrlich?“ Entfleuchte es mir, als ich von der lieben Hanna den Vorschlag bekam, etwas über Kalorienbedarf bei Babys/ Kleinkindern zu schreiben. Kalorienzählen nun auch beim Nachwuchs? Muss das sein? Reicht es nicht, wenn Oma und die ollen Tanten schon bei sich Kalorien zählen und ich gefühlt in jeder Zeitschrift etwas über Kalorien lese?
Nun gut, Herausforderung Thema „Kalorienbedarf beim Baby/ Kleinkind“ angenommen! Natürlich aber erst, nachdem ich mir noch ein Stückchen Schokolade gegönnt habe. 70 % Zartbitter, bio, vom Naturladenhändler meines Vertrauens bei mir um die Ecke, nicht von Kinderhand gemacht, plastikarm verpackt, ohne Nüsse und Schalentiere, vegan, von einem Teil des Erlöses wird auch noch ein soziales Projekt unterstützt, lecker im Abgang, ca. 23 kcal.
Genug der Blödelei, zurück zum Thema.
Die blanken Zahlen zum Kalorienbedarf von Babys und Kleinkindern habe ich bereits oben erwähnt. Wichtig zu wissen für Dich: Das sind Richtwerte, die Dich nicht zum zählen der Kalorien bei Deinem Baby anregen sollen. Denn jedes Kind ist individuell und während einige Kinder sehr viel Nahrung benötigen und gute Esser sind, nehmen andere nur ganz kleine Mengen zu sich.
Solange sich Dein Baby gut entwickelt, gesund ist und wächst, solltest Du Dir über die Kalorienmenge keine Gedanken machen.
Die richtigen Kalorien Kalorien für Babys
Zu den falschen Kalorien gehören Süßkram und gezuckerte Lebensmittel. Fruchtjoghurts enthalten oft weit weniger als 10% Frucht, sind aber dafür mit sehr viel Zucker/ Süßungsmitteln, Konservierungsstoffen und künstlichen Aromen angereichert. Auch Getränke sind meist sehr stark gesüßt.
Richtige bzw. gesunde Kalorien sind Lebensmittel wie z.B. Vollkornprodukte, Naturreis, Linsen, Kartoffeln, Haferflocken. Einen leeren Joghurt (Naturjoghurt) kannst Du Dir mit frisch geschnittenen Früchten oder auch aufgetauten Beeren selbst mischen und hast sowohl für Dich als auch Dein Kind einen gesunden Nachtisch.
Warum ist es nicht egal, woher die Kalorien kommen?
Es gibt Lebensmittel, die Dich schnell satt machen und durchaus sehr sehr lecker sein können – aber von denen man nach kurzer Zeit wieder hungrig ist. Oder Lebensmittel, die durchaus auch lecker sein können, aber man danach meist ein Unwohlsein zeigt. Mir geht es z.B. mit Pommes oft so. Frittiert, lecker, am Besten rot-weiß, danach meist einen unangenehmen Geschmack im Mund und ein Druck auf dem Magen. Woher unser Essen und auch die damit verbundenen Kalorien und Energielieferanten kommen sollte keinem egal sein.
Denn leider ist die Sache die: Die meisten Lebensmittel, die so lecker sind und die wir bevorzugen, sind schnelle Energielieferanten – aber leider keine nachhaltigen. Oft spricht man hier von “leeren Kalorien”. Der Ausdruck meint, dass in Süßigkeiten oder Fast Food zwar viele Kalorien, aber kaum Mikro-Nährstoffe (Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe) enthalten sind. Weil der Körper die Mikro-Nährstoffe aber dringend braucht, lagert er die Kalorien in Form von Fettpölsterchen ein und verlangt dann nach mehr Nahrung – die hoffentlich die benötigten Vitamine und Mineralien enthält.
Du siehst, wohin das langfristig führt? Süßkram und Fettiges wird zusätzlich gegessen oder führt zu einem Nährstoffmangel. Auch wenn Dein Baby noch alle benötigten Nährstoffe über die Milch bekommt, solltest Du es von Anfang an nicht an so eine ungesunde Ernährung gewöhnen.
Muttermilch bleibt das beste Nahrungsmittel
Immer wieder hört man das Ammenmärchen, dass beim Stillen irgendwann die Muttermilch dünner werden würde und eigentlich nur noch Wasser käme. Dann wäre es Zeit, auf Beikost umzusteigen.
Muttermilch und auch Pre-Milch sind schlichtweg im ersten Lebensjahr des Babys die Hauptkalorienquelle und sollte nicht komplett durch Wasser ersetzt werden.
Folgendes Beispiel fand ich enorm beeindruckend: Das Baby müsste 400 g gekochte Gelbe Rüben (= Karotten) zu sich nehmen, um dieselbe Menge an Kalorien aufzunehmen, die in 100 ml Muttermilch enthalten sind!
Muttermilch hat pro 100g 70 Kalorien, Möhren etwa 40. Allerdings kann die Muttermilch um ein Vielfaches besser verwertet werden. Sie ist immer ideal mit Mikronährstoffen versetzt – und zwar auch auf Alter und Trinkmenge des Babys angepasst. Das kann kein anderes Nahrungsmittel der Welt, sei es noch so kalorienhaltig.
Mein Fazit: Kalorienbedarf beim Baby ist selten relevant
Bei einem gesunden und sich normal entwickelnden/ wachsenden Kind ist Kalorien zählen nicht erforderlich! Dass Fastfood nicht immer täglich serviert werden sollte, ist logisch, meiner Meinung nach. Süßkram in Maßen und nicht unbedingt vor dem Essen haben die meisten wahrscheinlich schon als Kind von ihren Eltern gehört und vermutlich auch als Erwachsene dann so weiter eingehalten. Hört auf Euer gesundes Bauchgefühl und genießt ab und an auch mal nen Stück Schokolade! Aber bitte möglichst nicht von Kinderarbeitskräften geerntet 😉
Hinweis:
Ich bin keine Ärztin, keine Hebamme, keine Doula, keine Stillberaterin und keine Erzieherin, ich bin stolze Mama von zwei wunderbaren Töchter. In meinen Beiträgen gehe ich stets von gesunden Müttern und gesunden Kindern aus. Sollten Zweifel bestehen z.B. bei der Menge der Muttermilch empfehle ich mit Fachkundigen persönlich das Gespräch zu suchen.
Bild: bigstockphoto.com – zilvergolf
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Danke für diesen tollen Beitrag!
Meine Kleine (8 Monate) kann auf Grund einer LKGS nicht gestillt werden und kriegt abgepumpte Muttermilch, BLW klappt nur teilweise, da vieles im spalt stecken oder kleben bleibt. Da sie aber großes Interesse an Essen zeigt und da ich immer wieder Tage habe, wo weniger Milch abgepumpt werden kann (Pumpe stimuliert halt nicht wie ein Baby), kriegt sie zusätzlich noch Brei – Frucht oder Gemüse, nichts was ich nicht selber als Püree/Brei oder Smoothie essen/trinken würde.
Da dies weder zum „normalem“ Ernährungsplan (ab dem 4. Monat eine Milchmalzeit nach der anderen durch Brei ersetzen) noch zum BLW (stillen nach Bedarf und Baby alles vom Teller nach Lust/Geschmack/Appetit probieren lassen – nach dem Prinzip Baby nimmt was es braucht, sei es an der Brust oder vom Teller) passt, kommt dann doch der Gedanke hin und wieder „wieviel braucht sie eigentlich?“.
Danke für diese Info!