Hafermilch für Babys
Alles, was Du wissen musst
Hafermilch besteht laut Zutatenliste in der Regel aus Hafer, Wasser, Sonnenblumenöl und etwas Salz. Eigentlich sollte darum doch nichts dagegen sprechen, dass Babys ab Beikostreife Hafermilch trinken – oder? Leider hat ein “eigentlich” meist ein “aber” und du solltest über Hafermilch für Babys einiges wissen.
Ab wann ist Hafermilch für Babys ok?
Prinzipiell enthält Hafermilch keine gefährlichen Inhaltsstoffe für Säuglinge und es wird ganz sicher nichts schlimmes passieren, wenn dein Baby Hafermilch probiert. Als Zutat in Müsli, Backwaren oder anderen Gerichten ist Hafermilch sicherlich besser geeignet als Kuhmilch oder andere tierische Produkte. Du kannst Hafermilch ab 6 Monaten bzw. ab Beikoststart verwenden.
Hafermilch ist ein Lebensmittel und kein Getränk!
Als Getränk hat Hafermilch im Glas oder der Flasche deines Kindes dagegen nichts zu suchen. Nicht nur, weil sich Kinder nach Möglichkeit an Wasser als Durstlöscher gewöhnen sollten. Auch, weil die meisten Sorten Hafermilch tatsächlich sehr viel Zucker enthalten, der die kleinen Zähnchen umspült und anfällig für Karies macht. Es klingt erst einmal unglaublich, weil alternative Milch aus Pflanzen wie Hafermilch ein sehr gesundes Image hat, aber Hafermilch ist nicht unbedingt gesund und kein so “natürliches” Produkt, wie die Verpackung und Zutatenliste suggerieren.
Niemals solltest du Milchnahrung (Muttermilch oder PRE-Milch) durch Hafermilch ersetzen. Denn das führt dazu, dass der Hunger zunächst einmal gestillt wird und dein Kind keine Milchnahrung mehr verlangt. Dabei fehlen ihm aber essentielle Nährstoffe, die es unbedingt für eine gesunde Entwicklung benötigt. Dasselbe gilt auch für tierische Milch und jede andere pflanzliche Milchalternative!
Wie kommt der Zucker in die Hafermilch?
Bei der Produktion von Hafermilch wird das Korn fein gemahlen und dann mit Wasser die enthaltene Stärke herausgelöst. Stärke ist ein einfaches Kohlenhydrat und chemisch gesehen sehr nah am Haushaltszucker. Raffinierter Zucker ist ein “Einfachzucker”, Stärke ein “Mehrfachzucker”. Unser Körper kann Einfachzucker in Mehrfachzucker umwandeln und umgekehrt. Dieser Prozess läuft auch während der Fermentation von Hafermilch. Es entsteht aus Stärke Zucker, der die Hafermilch so süß schmecken lässt. Die dafür nötigen Enzyme müssen auf der Zutatenliste nicht aufgeführt sein, weil sie bereits verbraucht und kein Bestandteil des fertigen Produkts sind.
Eine gute Möglichkeit, um diesen Fermentationsprozess zu umgehen, ist es, Hafermilch selbst herzustellen. Das geht ganz einfach. Allerdings sollte dir klar sein, dass das Produkt dann eben weniger süß ist als das gekaufte aus dem Tetrapack. Außerdem gibt es mittlerweile immer mehr Hersteller, die Hafermilch “ohne Zucker”, also ohne Fermentation anbieten. Weil diese aber haltbar gemacht werden muss, enthält sie zusätzliche Inhaltsstoffe außer Wasser und Hafer.
Ist Hafermilch für Babys gesünder als Kuhmilch?
In den letzten Jahren habe ich viel über Kinderernährung gelesen, gesprochen und recherchiert. Meine persönliche Meinung ist, dass tierische Milch und Fleisch für Kinder wie Erwachsene nicht gesund sind. Auch, wenn es immer noch Kinderärzte und “Experten” gibt, die das Gegenteil behaupten: Immer mehr Studien und Statistiken belegen, dass tierische Produkte in einem Ausmaß und in einer Qualität, wie sie heute auf unsere Teller kommen, krank machen. Sie führen zu Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen, Übergewicht, Diabetes und anderen “Zivilisationskrankheiten”. Diese Wahrheit ist unbequem und wird darum oft mit viel Gegenwehr und sogar aggressiven Reaktionen quittiert.
Jedenfalls scheint es vor allem in den ersten 1-2 Lebensjahren von Kindern sicherer zu sein, auf Kuhmilch und Rindfleisch zu verzichten. Denn aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass diese einen neuartigen Erreger enthalten, der bei nicht (mehr) gestillten Kindern das unreife Immunsystem überrumpelt und sich im Körper einnistet. Im späteren Leben erhöht das die Wahrscheinlichkeit, an Krebsarten wie Darmkrebs oder Brustkrebs zu erkranken. Hafermilch ist darum, Zucker hin oder her, in meinen Augen für Babys besser geeignet als Kuhmilch.
Im übrigen enthält auch Kuhmilch Zucker, nämlich Milchzucker (Laktose). Der Zuckeranteil beträgt, genau wie bei fermentierter Hafermilch, in etwa 5%.
Fazit: Hafermilch in Maßen ist gesund
Und natürlich enthält Hafermilch nicht nur Zucker, sondern auch andere Nährstoffe wie Mineralien und Ballaststoffe. In verarbeiteter Form, also in Kuchen, Keksen oder Saucen, sowie im Müsli ist die vegane Milch darum auf jeden Fall empfehlenswert. Als Getränk würde ich sie nur in Ausnahmefällen empfehlen. In einer Nuckelflasche hat Hafermilch nie etwas zu suchen, genauso wenig wie Kuhmilch oder andere Milchalternativen. In eine Nuckelflasche gehört ausschließlich Muttermilch oder Pulvermilch – also Mahlzeiten und keine Getränke.
In meiner Lebensmittel-Fibel für Babys findest Du zahlreiche Infos zu verschiedenen Lebensmitteln. Wenn Du eines nicht findest, schreib mir unbedingt einen Kommentar oder eine Nachricht, damit ich das ergänzen kann!
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