Waldpilze für Babys und Kinder

Allmählich findet man im Wald Steinpilze, Rotkappen, Pfifferlinge & Co. – teilweise waren sogar schon im Mai schon die ersten Waldpilze zu finden. Doch wie ist das eigentlich, sind Wildpilze für Babys und Kleinkinder geeignet? Ab wann dürfen Kinder Steinpilze essen? Was ist mit Pfifferlingen fürs Baby? Hier findest Du die Antworten. 

Dürfen Babys Waldpilze essen? 

Grundsätzlich werden Pilze, egal ob Zucht- oder Waldpilze, frühestens ab 12 Monaten empfohlen. Steinpilze für Kleinkinder sind also erlaubt, während Baby wenn dann nur sehr kleine Mengen probieren sollten. Denn giftig sind essbare Waldpilze natürlich auch für Säuglinge nicht. Die Empfehlung rührt daher, dass Pilze generell schwer verdaulich sind – und das Verdauungssystem von Babys noch nicht vollständig ausgereift ist. Pilze können zu Verdauungsproblemen wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen führen.

Bei Waldpilzen kommen noch weitere Probleme hinzu: 

  • Sogar erfahrene Sammler können sich mal täuschen und einen ungenießbaren oder sogar giftigen Pilz erwischen. Selbst kleine Mengen von giftigen Pilzen können für Babys gefährlich oder sogar tödlich sein.
  • Die radioaktive Belastung ist bei Waldpilzen oft erhöht. Einige Pilzarten neigen dazu, radioaktive Stoffe aus dem Boden aufzunehmen und zu speichern. Die gesundheitlichen Risiken, die mit der Aufnahme von radioaktiven Substanzen verbunden sind, sind insbesondere für Babys und Kleinkinder schwerwiegend, da ihr Körper und ihr Immunsystem noch in der Entwicklung sind. Radioaktive Strahlung kann das Zellwachstum und die Zellreparaturprozesse stören, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.

Wie gefährlich ist Strahlenbelastung aus Waldpilzen?

Aber was bedeutet das eigentlich, Wildpilze können radioaktiv belastet sein? Es geht dabei vornehmlich um den Stoff Cäsium-137, der beim Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 in großen Mengen austrat. Weil die Halbwertszeit über 30 Jahre beträgt, ist dieser Stoff immer noch in unserer Umwelt zu finden. Im Süden von Deutschlands in höherer Konzentration als im Norden. 

Aber wie kritisch ist Cäsium-137 in Pilzen wirklich? Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt dazu folgende Auskunft: 200 Gramm Pilze, die für heutige Verhältnisse relativ hoch belastet sind, haben etwa 0,005 Millisievert Strahlendosis zur Folge.

Zum Vergleich: Der Grenzwert für die effektive Dosis zum Schutz von beruflichen strahlenexponierten Personen beträgt 20 Millisievert im Kalenderjahr. Ein Flug von Frankfurt nach Gran Canaria liefert einen Dosisbeitrag von 0,01 Millisievert. 

Kurz gesagt: Wenn Dein Kind ein oder zwei Mal im Jahr Wildpilze isst, scheint das vertretbar. Jede Woche in die Pilze gehen würde ich aber nicht unbedingt. Besser wären unbelastete Pilze aus Zuchtanbau: Champignons, Shiitake, Austernpilze oder Kräuterseitling.