Blätterteig für Babys
Alles, was Du wissen musst
Du möchtest etwas mit Blätterteig backen und fragst Dich, ob das Dein Baby oder Kleinkind dann auch davon essen kann? Hier findest Du die Antwort.
Blätterteig für Babys – ab wann?
Grundsätzlich dürfen Babys Blätterteig essen, sobald sie bereit für feste Nahrung sind – also mit etwa 6 Monaten. Allerdings empfehlen die meisten Ernährungsexperten, mit Blätterteig wenn möglich noch etwas länger zu warten, also bis Dein Baby 10-12 Monate alt ist.
Grund dafür ist , dass im Blätterteig wenig Nährstoffe stecken, dafür eine Menge Weißmehl, Zucker und ungesunde Fette. Blätterteig ist damit kein Bestandteil einer ausgewogenen, gesunden Ernährung, kann aber dafür schwer im Magen liegen und sogar krank machen. Vor allem die häufig enthaltenen Transfette sollten in der Ernährung von Kindern (und allen anderen Menschen!) keinen Platz haben. Dazu gleich mehr.
Was ist mit dem Alkohol im Blätterteig?
Aber sollte Blätterteig nicht grundsätzlich für Babys und Kinder tabu sein, wenn man mal auf die Zutatenliste schaut? Immerhin ist dort in den allermeisten Fällen Alkohol mit aufgelistet!
Tatsächlich wird der Blätterteig-Alkohol Deinem Kind nicht schaden. Auch Schwangere dürfen Blätterteig essen. Denn es handelt sich dabei um Ethylalkohol bzw. Ethanol. Dieser ist als Trenn- bzw. Konservierungsmittel in kleinen Mengen beigefügt und verdunstet bei unter 100°C. Es ist nach dem Backen also eigentlich kaum mehr etwas übrig. Da enthält z.B. ein geöffneter Obstsaft oder Kefir mehr Alkohol.
Der Grund, warum er im Blätterteig trotzdem aufgeführt ist: Laut Lebensmittelverordnung muss er aufgeführt sein, wenn er eine Zutat darstellt (und sich nicht, wie im Kefir, natürlich bildet). Denn für einige Bevölkerungsgruppen ist es wichtig, auch wenn der Alkohol am Ende nicht mehr oder nur noch in Spuren vorhanden ist. Zum Beispiel für trockene Alkoholiker ist das enorm wichtig, sie könnte allein der Alkoholgeruch beim Zubereiten von Blätterteig triggern. Es gibt auch Menschen, die aus religiösen Gründen strikt auf Alkohol verzichten möchten.
Ein Argument, das bleibt: Die Geschmacksnerven von Kindern sind sehr fein und der minimale Restalkohol könnte sie frühzeitig an den Geschmack von Alkohol gewöhnen. Für mich klingt das nicht sehr wahrscheinlich, vor allem in Anbetracht der vielen Lebensmittel, die natürlicherweise geringe Mengen Alkohol enthalten. Wenn Dich der Alkohol im Blätterteig aber beunruhigt, spricht absolut nichts dagegen, einfach alkoholfreien Blätterteig zu kaufen. Den gibt es z.B. von REWE Beste Wahl.
Blätterteig ohne Zucker
Viel wichtiger fände ich persönlich, für Kinder Blätterteig zuckerfrei zu kaufen – denn auch das gibt es im Handel, z.B. von der oben genannten Marke. Es ist genug Weißmehl im Blätterteig enthalten, dass er ohnehin süßlich schmeckt. Hier geht es wirklich darum, Kinder frühzeitig an ungesunde und industriell hochverarbeitete Lebensmittel zu gewöhnen. Leider trifft das auch auf zuckerfreien, alkoholfreien Blätterteig zu.
Transfette im Blätterteig!
Denn das tatsächlich richtig Ungesunde an Blätterteig sind die industriell verarbeiteten Fettsäuren. Dabei handelt es sich nie um hochwertige Fette, sondern häufig um sogenannte Transfette, die auf jeden Fall schädlich für den menschlichen Organismus sind. Für uns als Verbraucher ist es sehr schwer zu beurteilen, welche Art von Fetten ein Produkt enthält.
Transfette können in Blätterteig enthalten sein, insbesondere wenn er industriell hergestellt wurde und Zutaten wie “teilweise gehärtete Pflanzenfette” oder “Margarine” enthält. Transfette entstehen durch den Prozess der Hydrierung, bei dem flüssige Öle in feste Fette umgewandelt werden. Dieser Prozess verbessert die Haltbarkeit und die Textur von Lebensmitteln, hat aber gesundheitliche Nachteile. Der Konsum von Transfetten wurde mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Ein Einfluss auf die Entstehung von Krebs wird diskutiert, konnte aber bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Wenn Du in Zukunft ein Blätterteig Rezept für Babys oder Kleinkinder zubereiten möchtest, greife lieber auf Alternativen wie selbstgemachten Blätterteig, Strudelteig oder Quicheteig zurück. Prüfe allerdings vorab die Zutatenliste, ob sich da nicht auch gehärtete Fette statt Butter oder Öl verstecken!