Sonnenblumenöl für Baby Beikost
Gesund oder schädlich?
Ist Sonnenblumenöl für Babys geeignet? Wenn es nach dem Großteil der Ratgeberbeiträge und veralteten Beikost-Büchern geht, ist die Antwort ein klares Ja. Allerdings gibt es vermehrt auch andere Meinungen, die von Sonnenblumenöl generell abraten. Was stimmt nun?
Dürfen Babys Sonnenblumenöl essen?
Grundsätzlich dürfen Babys Sonnenblumenöl ab Beikostreife essen. Es enthält keine gefährlichen Inhaltsstoffe für Säugline. Anders gesagt: Wenn Du Deinem Baby ein Nahrungsmittel oder Babybrei mit Sonnenblumenöl gibst, passiert nichts Schlimmes.
Die wichtigere Frage ist aber doch, ob Sonnenblumenöl gesund ist, wenn man es regelmäßig verzehrt. Hier sagen immer mehr Ernährungsexperten: Nein, Sonnenblumenöl hat ein für unsere westliche Ernährung ungünstiges Fettsäureprofil und sollte darum nicht mehr auf den Speiseplan.
Denn Sonnenblumenöl enthält zwar gesundes Vitamin E und Vitamin K, aber auch sehr viel Omega-6-Fettsäuren. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind nicht per se ungesund und unser Körper braucht auch diese Art von Fettsäuren. Allerdings ist in einer “normalen” westlichen Ernährung fast jeder völlig überversorgt mit Omega-6.
Dieses Ungleichgewicht hat auch Auswirkungen auf die aufgenommene Menge an für die Gehirnentwicklung ungemein wichtigen Omega-3-Fettsäuren, von denen die meisten Menschen mit der Ernährung zu wenig aufnehmen. Der ohnehin zu geringe Anteil an Omega-3 wird nun weiter reduziert, weil Omega-6 als Gegenspieler dieselben Enzyme zur Aufnahme verbraucht.
Wenn Du trotzdem der Meinung bist, ein bisschen Sonnenblumenöl geht bestimmt gut, dann lass Dir sagen: In unzähligen Produkten der Lebensmittelindustrie ist ohnehin Sonnenblumenöl enthalten, darunter zum Beispiel Hafermilch, Chips, Pommes, in Öl eingelegter Käse oder Antipasti, Saucen, Dips, Mayonnaise, vegane Ersatzprodukte, usw.
Sonnenblumenöl zum braten für Babys?
Nun ist Sonnenblumenöl auch in den allermeisten Brat- und Backölmischungen enthalten. Oftmals handelt es sich sogar um reines, raffiniertes Sonnenblumenöl, das als Beikostöl für Babys verkauft wird.
Sowohl zum Untermischen für die Beikost, als auch zum Braten gibt es bessere Öle.
- Kokosöl (nativ oder desodoriert) kannst Du als Öl in den Babybrei mischen oder zum anbraten nehmen. Es hat einen viel höheren Rauchpunkt als Sonnenblumenöl.
- Reiskeimöl hat ebenfalls einen sehr hohen Rauchpunkt und wird für Experten zum Anbraten neben Kokosöl empfohlen, während von allen anderen Ölen und Fetten in diesem Zusammenhang abgeraten wird.
- Rapsöl enthält zwar ebenfalls Omega-6-Fettsäuren, aber auch Omega-3. Es hat darum ein günstigeres Fettsäureprofil für Kinder und wird darum beim Thema Beikostöl meist an erster Stelle genannt.
- Distelöl ist ab Beikoststart geeignet und untersützt die Verdauung.
- Erdnussöl, Sesamöl und andere native (d.h. kaltgepresste) Öle dürfen Babys ab Beikoststart bekommen. Manchmal dauert es etwas, bis sie sich an den Geschmack gewöhnen.
Wichtig ist bei jeder Ölsorte, dass die Qualität stimmt und Du das Öl nicht zu lange offen lagerst. Es wird sonst ranzig. Es wäre sinnvoll, immer eine Flasche Öl leerzumachen und dann ein anderes zu verwenden. So wird keines alt und durch die Variation bietest Du verschiedene Nährstoffe und Fettsäuren an.
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