Kokosöl fürs Baby – Ab wann ist das in Ordnung?

Die Frage, ob Kokosöl gesund ist, wird in Ernährungskreisen weiterhin diskutiert. Kein Wunder, dass viele Eltern verunsichert sind, ab wann Babys Kokosöl essen dürfen. 

Ab wann dürfen Babys Kokosöl essen?

Tatsächlich darfst Du Kokosöl ab Beikoststart in die Ernährung Deines Babys integrieren. Bei mit Brei gefütterten Babys bedeutet das, dass Du ca. 1 TL geschmolzenes Kokosöl pro Tag in den Brei geben kannst. Kokosöl kann somit als Beikostöl dienen. Für Babyled-Weaning kannst Du Kokosöl zum Anbraten oder Backen verwenden. Auch bei einer breifreien Ernährung solltest Du darauf achten, dass Dein Kind ausreichend gesunde Fette zu sich nimmt. 

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Kokosöl zum Anbraten hat einen großen Vorteil gegenüber fast allen anderen Bratölen: Es hat einen sehr hohen Rauchpunkt und kann bis 240°C erhitzt werden. Viele andere Fette bilden bereits bei 200°C ungesunde Transfette, die Dein Kind auf keinen Fall essen sollte. Neben Kokosöl ist Reiskeimöl das einzige pflanzliche Öl, das so hitzebeständig ist. 

In jedem Fall sollte Kokosöl nicht das alleinige Öl für die Beikost sein. Variiere regelmäßig z.B. mit Rapsöl, das eine noch  bessere Fettsäurenzusammensetzung bezüglich der mehrfach ungesättigten Fettsäuren hat.  

Welches Kokosöl für Babys und Kleinkinder?

Grundsätzlich solltest Du Kokosöl in Bio-Qualität, am besten aus einem Glasbehälter, kaufen. So vermeidest Du unnötige Pestizide, denn Kokosnüsse wachsen auch ohne herkömmliche Landwirtschaft sehr gut und ertragreich. Das ist auch der Grund, warum Kokosöl hauptsächlich in bio erhältlich und sehr erschwinglich ist. 

Wenn Du für die ganze Familie kochst, kann es vorkommen, dass einigen Familienmitgliedern Gerichte mit Kokosöl nicht schmecken. Denn das native Fett hat einen starken Eigengeschmack. Auch dafür gibt es mittlerweile eine Lösung: Desodoriertes Kokosöl. Das wird teil-raffiniert, indem es mit Wasserdampf behandelt wird. So neutralisiert sich der Eigengeschmack und das Öl ist geschmacks- und geruchsneutral. Trotzdem behält es seine positiven Eigenschaften, z.B. dass es fast zur Hälfte aus wertvoller Laurinsäure besteht. 

Ist Kokosöl als Beikostöl gesund?

Von einigen Quellen wird Kokosöl immer noch als ungesund bezeichnet, weil es einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren hat. Gesättigte Fettsäuren stehen laut Studien in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das sind unbestrittene Fakten. Wie passt es zusammen, dass ein vermeintlich so ungesundes Produkt einen so guten Ruf hat und sogar als Beikostöl einsetzbar ist? 

Dazu musst Du wissen, dass gesättigte Fettsäuren nicht eine einzige chemische Struktur meinen, sondern verschiedene Fettsäuren zusammenfasst. Die gesättigten Fettsäuren in Kokosöl unterscheiden sich in ihrer Struktur von denen in vielen anderen Fettquellen, die als ungesund gelten – insbesondere durch ihren Gehalt an mittelkettigen Triglyceriden (MCTs), also mittelkettigen gesättigten Fettsäuren. Diese Unterscheidung ist ein zentraler Punkt in der Diskussion über die gesundheitlichen Auswirkungen von Kokosöl.

MCTs werden direkt von der Leber verarbeitet, was bedeutet, dass sie schnell in Energie umgewandelt werden können. Dies unterscheidet sie von langkettigen Fettsäuren, die einen längeren Verdauungs- und Absorptionsprozess durchlaufen.Die einzigartige Struktur und der Metabolismus von MCTs haben zu Spekulationen geführt, dass sie positive Auswirkungen auf Gewichtsmanagement, Energieproduktion und sogar auf kognitive Funktionen haben könnten. Allerdings sind weitere Forschungen notwendig, um diese potenziellen Vorteile vollständig zu verstehen und zu bestätigen.

Im Gegensatz zu langkettigen Fettsäuren, die in vielen anderen Arten von gesättigten Fetten vorkommen, besteht Kokosöl überwiegend aus MCTs. Diese haben eine kürzere Kettenlänge. Etwa 50% der Fette in Kokosöl sind Laurinsäure, eine mittelkettige Fettsäure mit 12 Kohlenstoffatomen. Laurinsäure ist bekannt für ihre antimikrobiellen Eigenschaften und wird leichter und schneller verdaut als langkettige Fettsäuren. Laurinsäure befindet sich auch zu einem beachtlichen Teil in der menschlichen Muttermilch.

Laurinsäure ist als eine “gute” gesättigte Fettsäure, die für einige der Vorteile von Kokosöl verantwortlich ist:

  • Kokosöl hat antibakterielle, antifungale und antivirale Wirkung und bietet so einen gewissen Schutz gegen Bakterien, Pilze und Viren. Auf die Darmflora wirkt sich die Laurinsäure nicht negativ aus, diese Bakterien werden also nicht angegriffen.
  • Kokosöl ist entzündungshemmend und
  • unterstützt die Wundheilung (Antioxidantien).
  • Es enthält außerdem Vitamin E und ist damit gut für die Haut.
  • Als Fettsäure unterstützt Kokosöl die Aufnahme fettlöslicher Nährstoffe.

Kokosöl in der Hautpflege für Babys

Immer mehr Eltern verwenden Kokosöl auch in der Hautpflege, unter anderem als

  • Feuchtigkeitspflege bei Neurodermitis
  • Badezusatz
  • Pflege bei wunder Haut am Po
  • Wind- und Wettersalbe
  • Pflege für Milchschorf
  • Baby-Massageöl

Wenn Du Kokosöl für Babyhaut verwenden möchtest, ist Fraktioniertes Kokosöl vielleicht interessant für Dich. Dabei wird der Großteil der  langkettigen Fettsäuren entfernt, sodass ein Öl aus fast ausschließlich gesättigten Fetten entsteht. Dieses bleibt auch im kalten Zustand flüssig und ist sehr haltbar. So lässt es sich leichter verwenden und mit anderen Ölen mischen. Außerdem enthält es mehr Kapronsäure und Acrylsäure, d.h. mehr Antioxidanten und desinfizierende Wirkung Anteile. 

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